
Damit wir das schnell erledigt haben: Helau! Und ein Tata-Witz noch hinterher. Auf Wunsch eines einzelnen Kitzinger Anwalts, der den folgenden Satz ungemein lustig findet und ihn wenigstens an Fasching unbedingt in dieser Kolumne lesen will. Also bitte:
„Abraham!“, sprach Bebraham, „kann ich mal dein Zebra ham?“
Zugegeben: Der Kalauer ist nicht mehr ganz so frisch. Aber was macht man nicht alles in diesen Zeiten, um Menschen eine Freude zu bereiten und ein Zebra aufzubinden – oder war’s ein Pferd?
Dass der Fasching an diesem Wochenende in normalen Zeiten seinem närrischen Höhepunkt entgegenstreben und die Wogen das Narrenschiff schaukeln lassen würde, vergisst man schnell angesichts der pandemisch-putinischen Lage.
Selbst der Weiberfasching geriet völlig ins Vergessen: Als es am Donnerstag bei einer Dienstbesprechung der Bürgermeister in der Iphöfer Karl-Knauf-Halle zu einer nie dagewesenen Schlips-Dichte kam, passierte – nichts. Eine Parade der unversehrten Krawatten an Weiberfastnacht, das ist ähnlich unglaublich wie der 60. Geburtstag von Pumuckl, der jetzt im Alter komischerweise gerade ein wenig wie Putin aussieht. Unser Lieblingskobold – inzwischen fast ein Rentner!
Selbst Corona-Zeiten verschmutzt der Mensch munter die Welt
Die Zeit rennt. . . selbst Corona gibt es inzwischen schon wieder seit zwei Jahren. Wobei wir ab diesem Wochenende durch die World-Press-Ausstellung in Kitzingen noch einmal in die Anfänge der Pandemie blicken. Das Motto: 2020 – wie alles begann. Viele der Bilder beschäftigen sich mit der Seuche und ihren Auswirkungen. Ein besonders beeindruckendes Bild zeigt eine Robbe, die nach einer achtlos weggeworfenen FFP2-Maske taucht. Eigentlich ein schöner Moment – wenn es nicht so traurig wäre, weil es doch eines zeigt: Selbst in der Pandemie schafft es der Mensch, alles zu verschmutzen.
Zum Glück kommen die besten Pressebilder der Welt als Schaufenster-Galerie daher. Schön an der Luft, keine Drängelei. Die ist inzwischen in den Geschäften zurückgekehrt. Kaum ist die Inzidenz unter 2000, drehen alle durch: Man wartet nicht mehr, man drängelt wieder. Abstand? Welcher Abstand? Wo gestern noch das Schild „Nur zwei Personen gleichzeitig eintreten“ hing, ist der Laden heute vollgestopft. Alle wieder da, die Drängler und Nichtwartenkönner. An den Kassen des Supermarkts hauchen sie einem wieder ins Genick. Müssen ihre Einkäufe sofort auflegen und an die des Vordermanns pressen, als hinge das eigene Leben davon ab.
Was wir von der Pandemie gelernt haben? Vermutlich weniger als das Zebra von Abraham.