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Sommerach
Vom Einfamilienhaus bis Townhouse: Sommerach plant Wohnungen für jedes Alter und jeden Geldbeutel
Einen komplett neuen Weg geht Sommerach beim Neubaugebiet und plant eine Mischung verschiedener Wohnungstypen. So sollen Junge und Alte im Ort leben können.
Eine Mischung verschiedenster Wohnungstypen für das Baugebiet II bewilligte der Gemeinderat in Sommerach. Die Projektskizze zeigt eine Möglichkeit wie das Baugebiet gestaltet werden könnte.
Foto: arc.grün landschaftsarchitekten | Eine Mischung verschiedenster Wohnungstypen für das Baugebiet II bewilligte der Gemeinderat in Sommerach. Die Projektskizze zeigt eine Möglichkeit wie das Baugebiet gestaltet werden könnte.
Martina Geerdes
 |  aktualisiert: 11.02.2024 13:11 Uhr

Ein Neubaugebiet, in dem ausschließlich nur Einfamilienhäuser gebaut werden, wird es in Sommerach nicht mehr geben. Dafür ebnete am Montagabend der Gemeinderat den Weg, indem sich das Gremium einstimmig für die Umsetzung eines alternativen Konzepts mit verschiedenen Wohnungstypen für das Baugebiet II Südlich der Volkacher Straße aussprach. "Unser Ziel ist es, Wohnraum für alle Altersgruppen und für jeden Geldbeutel zur Verfügung zu stellen. Wir benötigen ein ausgewogenes Angebot und eine größere Bandbreite an Wohnungstypen, um eine zukunftsfähige, ressourcenschonende Ortsentwicklung zu betreiben", erläuterte Bürgermeisterin Elisabeth Drescher die Entscheidung.

Vorausgegangen waren diesen Überlegungen eine Analyse der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde und vor allem der Generationenverteilung. Daraus wurde deutlich, dass ein Angebot von geforderten Einfamilienhäusern nicht der tatsächlichen Nachfrage alle Bevölkerungsgruppen entspricht. In Sommerach bestehen zudem noch 30 Baulücken (Stand 2021). Dennoch fehlt es der Winzergemeinde an Wohnraum für junge Erwachsene, die eine Ausbildung beginnen oder studieren.

Vom Einfamilienhaus bis Townhouse – alles ist möglich

Das hat zur Folge, dass gerade die junge Generation nicht im Ort gehalten werden kann und in die Ballungsräume zieht. Ebenso wenig wird die Nachfrage der älteren Generation gedeckt, die zum Teil alleinstehend ist, in großen Einfamilienhäusern lebt und gerne im Ort bleiben möchte, aber nicht mehr eine große Wohnfläche und große Gärten unterhalten möchte. Diese Problematik sowie die Anforderung an Wohnformen bezüglich der Nachhaltigkeits- und Klimaschutzansprüche hat der Gemeinderat in vielen Sitzungen und Workshops ausführlich diskutiert.

Gemeinsam mit dem Büro arc.grün Landschaftsarchitekten Stadtplaner in Kitzingen ist nun eine Projektskizze des Baugebiets II mit verschiedenen Bauformen entstanden, die von Thomas Wirth, Geschäftsführer bei arc.grün, in der Gemeinderatssitzung präsentiert wurde. Darin enthalten ist die Idee, ein vielfältiges Angebot an Wohnungstypen zu durchmischen. So sieht das Konzept vor, dass es in dem neuen Baugebiet Einfamilienhäuser und Doppelhäuser geben wird.

Daneben sollen aber auch Reihenhäuser für drei Wohneinheiten und kleine Reihenhäuser mit vier Wohneinheiten sowie mehrgeschossige kleinere Reihenhäuser, sogenannte Townhouses, für bis zu sieben Wohneinheiten entstehen. Auch ein großes Mehrfamilienhaus sieht die Planung vor. Darin wäre die Integration einer sozialen Einrichtung wie beispielsweise Kindergarten oder Tagespflege denkbar. Würde das Baugebiet II komplett so umgesetzt, wie es das aktuelle Konzept vorsieht, entstünden insgesamt 142 neue Wohneinheiten in Sommerach. Das Parkplatzproblem soll durch dezentrales Parken gelöst werden.

Das Baugebiet wird in zwei Abschnitten geplant und umgesetzt

Die Grundstruktur des Neubaugebiets sieht eine Ringführung der Straßen und zwei Abschnittsplanungen vor. Dadurch gibt es kaum Stichstraßen, was eine sehr wirtschaftliche Form des Baugebiets ist, erläuterte Matthias Henfling von Bayern Grund. Zudem kann das Gebiet organisch wachsen. Damit unterstützte er die Vorgehensweise des Gemeinderates, das neue Baugebiet erst mal in zwei Abschnitten zu planen und umzusetzen.

"Das Konzept wurde intensiv durchdacht und es passt sehr gut zu Sommerach", betonte Bürgermeisterin Elisabeth Drescher. "Im Baugebiet II wurde der Ursprung des fränkischen Dorfes modern aufgearbeitet. Unser Altort diente als Vorbild für die verschiedenen Gebäudetypen. Jetzt ist es wichtig, dass wir mit der Entscheidung für diesen Entwurf den nächsten Schritt gehen und das Bauleitplanverfahren sowie die Auswahl der Träger losgeht. Erst dann wird man sehen, wie sich die Umsetzung des Konzepts und die Zusammensetzung der Wohneinheiten genau gestalten."

 
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