
Das mit der Bratwurst ist so eine Sache: Während der eine sich freut, endlich mal wieder mit dem Brötchen in der einen und den Pommes in der anderen Hand zum Biertisch jonglieren zu dürfen, motzt der andere lieber auf Facebook über den Preis besagter Wurst. Die Rede ist vom Volkacher Sommergarten, der wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr das Volkacher Weinfest ersetzte und in zehn Tagen rund 6000 Menschen auf den Weinfestplatz lockte. Eine Zahl, die Betreiberin Sonja Straetemans "durchaus positiv" nennt.
Einen schönen Abschluss am Sonntag hat die Unwetterwarnung vermiest, deshalb wurde das Gelände bereits um 17 Uhr geräumt. Und der Dienstag ist laut Straetemans einfach zu kalt gewesen, doch sonst habe das Wetter gut mitgespielt. Als die 46-Jährige das Montagmittag sagt, ist sie bereits kurz vor dem Aufbruch zurück in ihre Heimatstadt Bad Windsheim. Dort geht es für sie und ihren Partner Denis Krzenck weiter mit "Sommer! Sonne! Innenstadt 2021", wo Karussells und Essensstände in der Altstadt verteilt sind.

Das Schausteller-Paar ist glücklich, dass der Wein- und Biergarten mit Fahr- und Spielgeschäften so gut angenommen wurde. Er war ein Experiment, von dem die Stadt Volkach lieber die Finger gelassen hatte. Für die Betreiberin hat es sich gelohnt. Wahrscheinlich auch wirtschaftlich, das muss Straetemans erst noch durchrechnen, vor allem aber habe es ihr Freude gemacht: "Es haben mich wahnsinnig viele Leute angesprochen und sich persönlich bedankt."
Viele Einheimische tummeln sich auf dem Weinfestplatz
Ähnliches hat Volkachs Tourismuschef Marco Maiberger erlebt. Auch bei ihm haben sich Menschen bedankt, dass der Sommergarten überhaupt möglich gemacht wurde. Die Corona-Auflagen seien dabei kein Problem gewesen: "Das Gros der Besucher hat sich sehr gut an die Spielregeln gehalten." Maiberger spricht von einer sehr angenehmen Atmosphäre auf dem Weinfestplatz und "unheimlich vielen einheimischen Gesichtern", in die er dort geblickt habe.
Gleichwohl hätten manche Besucher falsche Erwartungen gehabt: "Mit dem Fränkischen Weinfest kann man das nicht vergleichen." Es sei nun mal ein Wein- und Biergarten mit Familienangebot gewesen, der auch nicht die gleiche kulinarische Vielfalt bieten könne wie das Weinfest mit seinen 10 000 Besuchern am Tag. Dennoch sei für jeden etwas dabei gewesen, lobt Maiberger das Essensangebot des Sommergartens.
Preis der Bratwurst wird bei Facebook diskutiert
Und die Sache mit der Bratwurst? 4,50 Euro hat diese am Imbissstand gekostet. "Eine Riesenbratwurst von einem guten Metzger, 130 Gramm schwer", sagt Sonja Straetemans. Der Preis hatte bei Facebook eine größere Diskussion ausgelöst. Die Kommentare dazu reichten von "eine Frechheit sondergleichen" bis zu "Kommerz ist alles". Wobei eine Minderheit auch schrieb, man müsse beachten, wie ein solcher Preis zu kalkulieren sei.
Straetemans und Maiberger sind sich einig, sich von dieser Kritik den positiven Gesamteindruck nicht verderben zu lassen. Stattdessen erinnert sich die Betreiberin lieber an eine rührende Szene: Ein älteres Pärchen, jeden Tag kam es in den Biergarten und saß mit Hund am gleichen Platz. Am Freitagabend sei die Dame dann auf die Bühne gegangen. Straetemans rechnete mit einem Geburtstagsgruß für den Mann, doch die Frau bedankte sich bei ihr und ihrem Team für die schöne Zeit im Sommergarten.
Ist eine Wiederholung des Sommergartens denkbar?
So schön, dass er eine Wiederholung wert ist? "Warum nicht?", sagt Sonja Straetemans spontan auf die Frage. Für Marco Maiberger wäre er als gute Alternative zum Weinfest denkbar, müsste dieses erneut ausfallen. Eine Chance für ein zusätzliches Angebot auf dem Weinfestplatz sieht er nicht. Gerade in den Ortsteilen gebe es viele schöne Feste, die im kommenden Jahr hoffentlich wieder möglich sein werden. "Und", sagt Maiberger, "wir wollen den Bogen gegenüber den Anwohnern nicht überspannen."
Danke, für den Sommergarten Gruß Gerd
Wer über die Bratwurstpreise diskutiert hat noch nie ein Fest organisiert sonst wüste er welche Kosten da auflaufen.
(Bratwurst, Brötchen, Senf, Ketchup, Servietten, Gas-Grill, Wasser, Strom, usw. dazu kommen noch allgemeine Kosten wie WC, Reinigung, Miete-Biertische, Securitas und dann kommt noch die Steuer.
Danke Gruß Gerd