Der Volkacher Sommergarten legte einen gelungenen Start hinter. Er ersetzt das Volkacher Weinfest, das sonst um diese Zeit alljährlich Tausende von Besuchern auf den idyllischen Festplatz in der Allee lockte. Während im Vorjahr wegen der Pandemie alles flach fiel, stehen diesmal wieder Tische und Bänke für Gäste bereit – wenn auch längst nicht so viele wie gewohnt.
Am Samstagabend füllte sich der Platz, der Sitzplätze für bis zu 800 Besucher bietet. So viele waren es wohl nicht, aber es hatten sich doch einige auf den Weg zum Festplatz gemacht. Bei vielen kam der Sommergarten an. "Es ist etwas ungewohnt, aber man freut sich, dass zumindest ein bisschen was vorwärts geht und so etwas statt findet. Es fehlt halt die Musik", fasste es Günther Fuchsberger aus Hirschfeld zusammen. Er verbrachte in den Vorjahren oft nahezu jeden Abend auf dem Weinfest. Auch dieses Mal war Fuchsberger mit einigen Bekannten, wie sonst auch üblich, zum Fest gekommen. "Das ist auf jeden Fall mal besser als gar nichts", meinte sein Banknachbar Heinz Ruß fränkisch-pragmatisch.
Festwirt Denis Krzenck zog am Samstagabend eine kurze Bilanz. Natürlich sei alles etwas kleiner, mancher erschrecke vielleicht etwas, wenn er auf den Festplatz komme und den Trubel der Vorjahre im Gedächtnis habe. Die Vorschriften ließen eben nicht viel mehr zu.
Krzenck schien zufrieden mit dem Start. "Es schaut gut aus, wir haben schönen Durchlauf, es ist kein Gedränge. Es wird nach Musik gefragt, aber die haben wir ja die nächsten Tage. Hoffen wir mal, dass das Wetter mitspielt".
Ganz zufrieden schaute auch Volkachs Tourismus-Chef Marco Maiberger auf die ersten Tage. "Es funktioniert sehr gut, die Leute nehmen das Biergarten-System an. Man kommt, isst und trinkt was, bleibt sitzen und geht wieder". Er habe im Vorfeld "schon etwas Kribbeln im Bauch" gehabt, wie das neue Format angenommen werde, gibt Maiberger zu. Das habe sich gelegt.
Den Duft nach Mandeln und Steckerlfisch wieder einmal um die Nase zu haben, das habe nicht nur er vermisst. Manches sei ungewohnt, es gebe viel zu erklären. Der ein oder andere Gast sei allerdings auch mit einer sehr hohen Erwartungshaltung gekommen. Das sonst gewohnte Fest sei eben nicht möglich derzeit. "Die Alternative wäre gar nichts gewesen", so Maiberger.
Vielen gefiel der Weingarten und die etwas andere Aufmachung. "Ich finde es schön, auch weil die Tische so weit auseinander sind. Man wird nicht so durch geschoben, man kann seinen Schoppen in aller Ruhe trinken, also mir gefällt es", sagte Annette Emmert aus Obervolkach. Mit Sohn Christian, Schwiegertochter Stefanie, und einigen Enkeln war sie gekommen.
Gerade mit den Kindern sei es leichter, angenehmer, weil man eben mehr Platz habe, so ihr Eindruck. "Wir werden auch in den nächsten Tagen kommen", war sich Christian Emmert sicher. Seiner Nichte Lilli und den anderen Kindern gefielen natürlich die Fahrgeschäfte, "die vielen Lichterketten sind schön. Es ist cool, dass überhaupt was ist".
Schausteller Ernst Nungesser und seine Frau Ingeborg aus Darmstadt blickten zufrieden aus dem Kassenhäuschen seines Kettenkarussells. Zum ersten Mal seit Dezember 2019 sind sie wieder unterwegs. "Wir sind richtig froh, das ist mein Leben", schaute Ernst Nungesser auf die Fahrgeschäfte, die diesmal um den Festplatz angeordnet sind.
Ordentlich zu tun hatten die Bedienungen. In Teams und mit Bollerwagen sind sie unterwegs auf dem Festplatz, wo mehr Platz zwischen den Reihen ist, als sonst. "Das ist schon stressig, wie sonst beim Weinfest auch. Teilweise kam ich heute kaum hinterher", berichtete Lara Holzmann. Bis einschließlich Sonntag, 22. August, läuft der Weingarten in Volkach.