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Volkach
Volkacher müssen wohl oder übel mit den Saatkrähen leben
Sie können nerven, die Saatkrähen, aber vertreiben dürfen die Volkacher sie trotzdem nicht. Das Schreiben der Regierung von Unterfranken war ein Déjà-vu für den Stadtrat.
Vor allem der Dreck, den die Saatkrähen machen, ist gerade in Städten immer wieder ein Ärgernis. Auch in Volkach in der Allee entlang des Stadtgrabens von der Alten Post bis zum Weinfestplatz fühlen sich die Vögel sichtlich wohl. Und das wird künftig wohl auch so bleiben, entschied die Regierung von Unterfranken. Die Volkacher dürfen nichts gegen die geschützten Tiere unternehmen.
Foto: Ingrid Dusolt | Vor allem der Dreck, den die Saatkrähen machen, ist gerade in Städten immer wieder ein Ärgernis. Auch in Volkach in der Allee entlang des Stadtgrabens von der Alten Post bis zum Weinfestplatz fühlen sich die Vögel ...
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:02 Uhr

Nett und ausführlich sei es, das Schreiben der Regierung von Unterfranken zu den Saatkrähen in Volkach. Aber letztlich, so Volkachs Bürgermeister Peter Kornell in der jüngsten Stadtratssitzung sei es die exakt gleiche Ablehnung wie vor zwei Jahren: Die Volkacher dürfen nichts gegen die geschützten Tiere unternehmen. "Jedes Vorgehen gegen die in Volkach lebende Saatkrähenkolonie verstößt gegen das Naturschutzgesetz", zitierte Kornell aus dem Brief.

Im März hatte es dazu einen Vorstoß der fraktionslosen Stadträtin Ingrid Dusolt gegeben, die sich erneut an die die Regierung gewandt hatte. Sie sah eine neue Ausgangsposition im Vergleich zu vor zwei Jahren. Doch die Naturschutz-Experten waren anderer Meinung, nachdem sie sich die Situation in Volkach in der Allee entlang des Stadtgrabens von der Alten Post bis zum Weinfestplatz vor rund einem Monat nochmals angeschaut hatten.

Hortleiterin kritisiert übertriebene Darstellung

Ordentlich Krach machen sie, aber keinen schlimmen Schmutz, lautete das Ergebnis. Damit bestätigt das Schreiben die Einschätzung der Hortleiterin Inka Bäuerlein, die Dusolts Darstellung der Krähenplage im März als übertrieben kritisiert hatte. Die Gesundheit der Hortkinder im Kloster St. Maria sei keinesfalls gefährdet, hatte Bäuerlein da betont. Schwester Kunigild Steer, Oberin des Klosters St. Maria als Träger des Hortes ist, nannte die Situation hingegen "schrecklich".

Aber diese Diskussion ist nun sowieso hinfällig. Kornell brachte es nochmals auf den Punkt: "Wir haben keine Möglichkeit, irgendetwas zu unternehmen." Seine Idee lautet nun, auf Tafeln zu erklären, wer dort oben in den Wipfeln wohnt. So solle verdeutlicht werden, warum der Naturschutz bei den Saatkrähen Vorrang hat.

Kindergarten Obervolkach zieht in Container

Eine Lösung für das Platzproblem im Kindergarten Obervolkach ist gefunden. Der soll bekanntermaßen umgebaut und auf drei Gruppen erweitert werden. Dafür muss ein Teil der Kinder in Container umziehen, die auf die Straße gestellt werden können. In den oberen Garten passen sie nämlich nicht hinein, gab Kornell in der Stadtratssitzung bekannt. Aber die Schwesternstraße komplett zu sperren sei kein Problem, der Zugang zum Kindergarten sei ja vom Brunnen bzw. der Kirche her möglich.

Des Weiteren vergab der Stadtrat einstimmig die Arbeiten für die Sanierung der Josef-Wächter-Straße inklusive der Brückensanierung an die Firma Hoch- und Tiefbau Müller aus Gerolzhofen. Deren Angebot von gut 813 000 Euro sei zwar teurer als gedacht, "aber nicht gravierend", sagte Kornell. Zudem kenne die Firma sich aus, da sie schon die Altstadt gemacht habe. Los geht's voraussichtlich ab September. Mindestens eineinhalb Jahre werden die Arbeiten in der Straße dauern.

Freibad-Saisonkarte wird nicht günstiger

Der Dauerbrenner Freibad war zum Ende der Ratssitzung noch einmal kurz Thema. Im Auftrag Maria Goodwins, eine der Vorsitzenden des Fördervereins Volkacher Bäder, fragte Stadtratsmitglied Heiko Bäuerlein (CSU) nach einer möglichen Ermäßigung für die Saisonkarte. Denn das Freibad sei ja verspätet in die Saison gestartet. Der Stadtrat schien davon wenig begeistert, zumal eine Satzung die Preise regele, erklärte der Bürgermeister. Um diese zu ändern, sei ein Antrag nötig, den während der Sitzung allerdings niemand stellen mochte. Allerdings hat Ingrid Dusolt in der Zwischenzeit per Mail angekündigt, diese Änderung der Gebührensatzung nun doch beantragen zu wollen.

Eine Idee Dusolts wird nach einer kurzen Diskussion unter dem Motto "Ist das Kunst oder kann das weg?" weiterverfolgt: Die Kunstgruppe der Mädchenrealschule Volkach darf Fahrräder bemalen und diese als Kunstobjekte in der Stadt aufstellen. Dusolt sagte zu, passende Standorte und Paten dafür zu finden, die sich um die Räder kümmern und diese sogar bepflanzen. Im Gegenzug zahlt die Stadt die benötigten Farben. Im Mai 2020 sollen die Kunsträder in der Stadt aufgestellt werden.

 
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