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Volkach
Volkacher Mainlände: Stadtrat steht hinter dem zweiten Entwurf
Seit Jahren wird diskutiert, wie das Mainvorland aussehen soll. Fest steht: Es wird hübscher, mit viel Grün, Freizeitflächen und kaum Verkehr. Doch bis das kommt, dauert es.
Das Panoramabild zeigt einen Teil des Volkacher Mainvorlandes, das neu gestaltet werden soll. Der an den Kanuverleih Waterwalker vepachtete eingezäunte Bereich rechts im Bild gehört nicht mehr zu dem Gebiet, das neu geplant wird.
Foto: Michael Mößlein | Das Panoramabild zeigt einen Teil des Volkacher Mainvorlandes, das neu gestaltet werden soll. Der an den Kanuverleih Waterwalker vepachtete eingezäunte Bereich rechts im Bild gehört nicht mehr zu dem Gebiet, das neu ...
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:27 Uhr

Als "Paradebeispiel für Bürgerbeteiligung" hat Bürgermeister Heiko Bäuerlein (CSU) den Entwurf der Neugestaltung der Volkacher Mainlände bezeichnet. 500 Einzelwünsche, überwiegend von Einwohnern, habe es gegeben, nachdem der erste Entwurf für die "neue" Mainlände wenig Beifall erhalten hatte. Zu wenig Natur, zu viele befestigte Bereiche, lautete damals der Tenor der Kritiker. Was Landschaftsarchitekt Ralph Schäffner vom Büro arc.grün (Kitzingen) dem Stadtrat am Montagabend vorstellte, war quasi eine – im positiven Sinn – "komplett umgekrempelte" Version, wie der Bürgermeister meinte.

Naturnah, wenig Verkehr im gesamten Bereich der Mainlände, die sich rechter und linker Hand der Brücke Richtung Astheim erstreckt, keine Parkplätze mehr am Mainufer, Wohnmobilstellplätze in der zweiten Reihe, an den rückwärtigen Flutgraben verbannt, und keine Bushalteplätze am Wasser – so lässt sich die Entwurfsskizze des Planers zusammenfassen. Überraschend ist davon nichts, denn die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung sind dem Stadtrat im Juli und September 2019 schon einmal vorgestellt worden. Dennoch war die Neugestaltung des Mainvorlandes ein Jahr später erneut Thema im Stadtrat, vor allem, um die neuen Vertreter im Gremium einzubeziehen.

Ufer soll zum Verweilen einladen

So erläuterte Schäffner anhand der Planskizze, die wegen technischer Probleme in der Mainschleifenhalle, in der der Stadtrat in Corona-Zeiten tagt, teils nur unscharf auf der Beamer-Leinwand zu sehen war, auch manche Idee hinter dem zweiten Vorentwurf. So sei eine Renaturierung des Flutgrabens, zumindest stellenweise, vorstellbar. Ein Fußweg soll möglichst nahe am Mainufer entlangführen und Zugänge zum Wasser haben. Bäume und Wiesen am Ufer sollen zum Verweilen einladen, ebenso Spielflächen. Für eine Badestelle beziehungsweise -bucht reicht der Platz nicht. Hotelschiffe werden nördlich der Brücke festmachen. Passagiere können über einen Fußweg die Bushaltestellen erreichen.

Volkacher Mainlände: Stadtrat steht hinter dem zweiten Entwurf

Mögliche gefährliche Begegnungen zwischen Bussen und Radfahrern, die Andrea Rauch (Grüne) ansprach, erwartet Schäffner nicht. Überhaupt wären zwischen Flutgraben und Main laut aktuellem Entwurf gar keine Fahrzeuge mehr unterwegs, bis auf Wohnmobile auf deren Weg zu den Stellplätzen entlang des Flutgrabens. Der Planer bezeichnete den Entwurf als den "besten zu findenden Kompromiss", der aus den Einwänden gegen den ersten Entwurf und den weiteren Wünschen ein funktionierendes Konzept hat wachsen lassen. Um Details der Ausgestaltung gehe es erst in den folgenden Schritten der Umsetzung.

Areal des Kanuverleihs gehört nicht zum Plangebiet

Auch Bürgermeister Bäuerlein lobte die im Plan enthaltenen Kompromisse und dämpfte zugleich mögliche Erwartungen, die Mainlände stehe in Kürze komplett aufgehübscht da. Zehn bis zwölf Jahre nannte er als Horizont für die Umsetzung. Und noch etwas machte er klar: Die Fläche des Kanuverleihs von Waterwalker ist nicht Teil des Plangebiets, weil diese Fläche nicht zuschussfähig ist. Dennoch sei er mit Waterwalker-Geschäftsführer Markus Schönfelder einig, dessen von der Stadt gepachtetes Areal in die Planung der Stadt einzubeziehen. Schönfelder hat bekanntlich vor, dort ein Kanucenter mit Gastronomie zu errichten und war jüngst auch Thema im Stadtrat wegen seines günstigen Pachtpreises.

Herbert Römmelt (Freie Wähler) entgegnete den Anregungen aus der Fraktion der Grünen, Bürger zum zweiten Vorentwurf zu befragen: "Die Meinung der Volkacher ist bekannt." Es müsse jetzt weitergehen, der Stadtrat dürfe sich nicht "im Kreis drehen". Hierfür erhielt er Beifall, sowohl aus den Reihen des Stadtrats als auch von Zuhörern. Meinungen der Volkacher würden weiterhin gehört, versicherte der Bürgermeister. Ein Flyer soll den Entwurf den Einwohnern bekannt machen.

Mainvorland und Altstadt müssen zusammenwachsen

Letztlich stimmte der Stadtrat dem Entwurf geschlossen zu. Diese Geschlossenheit fehlte bei der Entscheidung über den städtebaulichen Rahmenplan, den Architekt Dag Schröder dem Stadtrat vorstellte. Dieser hängt mit der Umgestaltung des Mainvorlandes insoweit zusammen, als es nur dann als zuschussfähiges Sanierungsgebiet im neuen Förderprogramm "Lebendige Zentren" zum Erhalt und zur Entwicklung der Stadt- und Ortskerne gilt, wenn es baulich an die Volkacher Altstadt angebunden ist. Dies soll nach Vorstellung des Architekten über einen Bushalteplatz zwischen Main und Stadtzentrum, in Richtung Freibad, sowie einen zusätzlichen Parkplatz an der Volkach erfolgen.

Auch hier gilt: Schröder präsentierte einen Vorentwurf. Details, wie die Parkplätze aussehen sollen, folgen später, erwiderte Planer Schäffner auf Einwände von Marlies Dumbsky und Moritz Hornung (beide Grüne). Mit drei Gegenstimmen der Fraktion der Grünen und der von Elmar Datzer (Bürgerliste) verabschiedete der Stadtrat den städtebaulichen Rahmenplan.

 
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  • a.nette
    Ordentliche, sinnvolle Planung geht wohl anders. Da würde man die Verkehrsführung gründlich durchdenken! Aber scheinbar kann der alteingesessene Stadtrat das nicht so recht und will lieber Beschlüsse schnell ohne be-/nachdenken abwinken.
    In Anbetracht:
    • der Äußerung von Herrn Bäuerlein – Umsetzung 10-12 Jahre –
    • und dass es sich um einen Vorentwurf (Herrn Schäffner - arc.grün) handelt
    kann ich den Applaus für Herrn Römmelt nicht im Geringsten verstehen.
    Volkach lebt schon lange über seine Verhältnisse und hat in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 3,75 Millionen Euro Stabilisierungshilfe bezogen. https://www.mainpost.de/regional/kitzingen/Mitten-in-der-Corona-Krise-sagt-Volkach-Ja-zum-Kurbeitrag;art773,10437979
    Scheinbar kommt im Stadthaushalt vom Umsatz am Tourismus 33,7 Mio. nicht viel an?
    https://www.mainpost.de/regional/kitzingen/tourismus-an-der-mainschleife-gute-umsaetze-trotz-corona;art773,10480157
    https://www.mainpost.de/regional/kitzingen/Stellungnahme-Buergerliste-zu
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  • Maedlesschmecker
    Woher will denn Volkach bitte das Geld für die Umsetzung her nehmen. Kein Geld für das Freibad aber hier große Töne spucken.
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  • andrearauch
    Der Stadtrat steht nicht geschlossen hinter dem zweiten Entwurf! Grüne und Hr. Datzer (BL) haben gegen diesen Entwurf gestimmt, denn nun soll eine Straße Busse von Freibadparkplatz entlang führen zur Eschbachbrücke, dann auf dem jetzigen Fahrradweg auf die Mainbrücke. Auf unsere Frage hin, warum das sein muss, wo ja eh schon am Freibadparkplatz genügend Busparkmöglichkeiten sind, bekamen wir keine schlüssige Antwort. Es gibt viele und noch mehr Fahrradfahrer, viele Fußgänger, die den Weg von der Mainlände zur Stadt oder von der Mainlände zum Freibad / Allee kreuzen. In Anbetracht des fehlenden Sicherheitskonzepts war es uns nicht möglich, diesem Entwurf zuzustimmen. Uns wurde im Stadtrat deutlich gesagt, dass nun schon 3 Jahre "herumgeplant" wird und wir das durchwinken sollen. NEIN - als neue Stadträt*innen müssen wir nicht durchwinken, was ein früherer Stadtrat beraten hat. Wir dürfen kritische Fragen stellen und wollen so ein Millionenprojekt nicht 5 Minuten später entscheiden!
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