Im beschaulichen Geiselwinder Ortsteil Gräfenneuses bahnt sich ein ungewöhnliches Bauprojekt an. Das 261-Seelen-Dorf bekommt nämlich einen Hubschrauberlandeplatz mit Hangar. Den beantragte der örtliche Bau- und Transportunternehmer Fritz Dotterweich für seine Betriebserweiterung im Gewerbegebiet gleich mit. Dafür hat er mehrere Gründe.
Sein Unternehmen ist kein reines Transportgeschäft, erklärt Fritz Dotterweich. Auch Immobilien, über ganz Deutschland verteilt, gehören dazu. Immer wieder muss er etwa in Berlin vor Ort sein. Selbst bei guter Verkehrslage dauert die Fahrt mit dem Auto rund fünf bis sechs Stunden. Zeit, die sich der Unternehmer sparen will. Mit rund 230 Stundenkilometern legt er dieselbe Strecke im Helikopter in gerade einmal einer Stunde und 45 Minuten zurück.
Dafür braucht er noch nicht einmal einen Piloten. Seine Maschine fliegt er nämlich selbst. Für Dotterweich soll der Hubschrauber also maßgeblich seiner Fortbewegung dienen. Außerdem, so sagt er, können damit auch dringend benötigte Ersatzteile zu Baustellen transportiert werden. Gewiss ist das Fliegen aber auch Dotterweichs Hobby. Daran will er künftig auch die Bevölkerung teilhaben lassen: "Ein Hubschrauberflug über das eigene Land ist doch etwas Schönes", sagt er. Die will Dotterweich künftig anbieten.
Jeder kann den Helikopterlandeplatz nutzen
Der Unternehmer schätzt, dass sich das Genehmigungsverfahren noch etwas hinziehen werde. Spätestens im Sommer kommenden Jahres soll der "Helikopterlandeplatz mit Dauergenehmigung" dann "allgemein zur Verfügung" stehen. Fest in die Luftkarte eingetragen und mit eigener Funkfrequenz ausgestattet, kann er dann von jedermann angeflogen werden.
Seinen Eurocopter vom Modell EC120 besitzt Fritz Dotterweich seit rund fünf Jahren. Er ist bereits der dritte Eigentümer des Fluggeräts. Aktuell ist der Heli in Landshut stationiert, wo er auch für Rundflüge gebucht werden kann. So sollen die Kosten gesenkt werden, denn der Neupreis eines solchen Hubschraubers beläuft sich auf rund 1,5 bis zwei Millionen Euro: "je nach Ausstattung". Die Extras liegen maßgeblich in der Motorleistung und der Navigation.
Auch Bürgermeister Ernst Nickel hat Erfahrung mit Helikoptern
Dotterweichs Leidenschaft für das Fliegen ist in der Gemeinde bekannt. Zur Kirchweih hat er in der Vergangenheit bereits Rundflüge angeboten, erklärt Bürgermeister Ernst Nickel. Den außergewöhnlichen Bauantrag habe der Gemeinderat mit einem Schmunzeln entgegengenommen – genau wie die Bürger der Gemeinde, die Nickel auf das Projekt angesprochen hatten: "Er ist ein Geschäftsmann durch und durch. Im Industriegebiet am Ortsrand stört das keinen. Wir haben ihn dabei gerne unterstützt."
Der Bürgermeister selbst war bisher noch nicht Passagier in Dotterweichs Hubschrauber. Zuletzt sei er Ende der 1980er-Jahre mit einer solchen Maschine geflogen. Damals als Luftlandepionier bei der Bundeswehr. Ob er nach mehr als 30 Jahren wieder in einen Hubschrauber steigen möchte? Nickel lacht: "Wenn er mich einmal einlädt, mache ich das sicherlich."
Immerhin weniger Versiegelung als bei einer Landebahn für Flugzeuge. Da kenne ich eine private Landebahn, die bei über 1000m Länge viele qm dichtmacht.
Aber so ein Landeplatz für Helis, der kann auch für Notfälle durch andere Luftfahrzeuge genutzt werden ohne daß der Steuerzahler dafür aufkommen mußte.
Wer protzen muss, der protzt auch!
Nein, es wäre besser gewesen, darüber nicht so überschwenglich zu berichten. Aber gut, so haben wir wieder ein kleines Aufregerle!
In Zeiten von Fernsteuerung, Fernwartung, Online-Besprechung, Online-Team-Meetings mit Kameras braucht es wirklich nicht ständig die persönliche Anwesenheit an bestimmten, meist weit entfernten Orten. Und schon gleich gar nicht mit dem eigenen Helikopter.
Dazu kommt noch jede Menge an versiegelter Grundfläche. Aber - man hat ja von allem genug. Und schließlich freut sich der Bürgermeister auch, wenn er mal umsonst mitfliegen darf. Das entscheidet ein Gemeinderat auch schnell und "unbürokratisch"!
Einfach nur Unnütz, außer für den Unternehmer selbst.
A er der kleine über soll sparen, E-Autos kaufen und seine Heizungen umrüsten. Irgendwas passt da nicht.