
Im Zuge eines geplanten Landeplatzes für Hubschrauber im Geiselwinder Gemeindeteil Gräfenneuses gibt es Einwände von Seiten einiger Bürgerinnen und Bürger. Der Gemeinderat behandelte das Thema in seiner Sitzung im Zusammenhang mit der vorgesehenen Erweiterung eines dort bestehenden Gewerbegebiets im Ortsteil. Eine Liste mit 24 Unterschriften gegen den Landeplatz liegt dem Markt vor, dazu gingen in der Angelegenheit mehrere Stellungnahmen von Bürgerinnen und Bürgern im Rathaus ein.
Zu Beginn der Ratssitzung hatte Bürgermeister Ernst Nickel Besuch aus dem Ortsteil Füttersee. Von dort waren einige Kinder gekommen, um dem Gemeindeoberhaupt eine Spende über 5000 Euro zu überreichen.

Das Geld, das aus Spielplatzfesten und von Veranstaltungen stammt, soll zur weiteren Ausstattung des Spielplatzes verwendet werden. Die Kinder wünschten sich eine Seilbahn. Dieses Anliegen nahm Nickel mit und bedankte sich bei den Kindern und Eltern.
Ähnliche Dimension wie bei Krankenhäusern
In Gräfenneuses soll auf einer Fläche von 2,6 Hektar eine zusätzliche Gewerbefläche rund um das Gelände der Firma Dotterweich Transporte entstehen. Diese befindet sich vom bestehenden Firmengelände aus in Richtung Süden, also zur Autobahn hin. Dort sind Hallen und Flächen vorgesehen, wie auch der Landeplatz für den Hubschrauber, den Unternehmer Fritz Dotterweich besitzt. Dieser Landeplatz hat eine Dimension ähnlich wie bei Krankenhäusern, mit einem Durchmesser von 12 bis 15 Metern, wie Verwaltungsleiter Wilfried Hack auf Nachfrage erläuterte.
Bürgermeister Ernst Nickel hat zu dem Thema im Ortsteil bereits zwei Versammlungen zur Information für die Anlieger abgehalten, bei denen über das Ganze gesprochen wurde. In den eingegangenen Stellungnahmen der Anwohner wurde in erster Linie der entstehende Fluglärm moniert.
Bürger kritisiert "unzulässige Lärmbelästigung"
Ein Bürger schrieb, dass der Landeplatz gerade einmal 300 Meter vom Siedlungsgebiet Röhrenseer Weg entfernt liege. Die Immissionen bei Start und Landung stellten "eine unzulässige Lärmbelästigung" dar. Außerdem befürchte man, dass "ein überregionaler, bedeutsamer Landeplatz" entstehen könnte. Oder dass der Unternehmer den Platz für weitere Nutzungen wie Rundflüge verwende.
Ein weiterer mochte nicht verstehen, dass er ein solches Projekt in unmittelbarer Nähe der Autobahn als "vollkommen deplatziert" erachte. Zudem sei Gräfenneuses durch die Autobahn bereits durch den dort fehlenden Lärmschutz überproportional belastet.
Luftfahrtbundesamt muss den Landplatz genehmigen
Von Seiten der Gemeinde meinten Bürgermeister Nickel und Verwaltungsleiter Hack, dass man die Bedenken der Anwohner für berechtigt halte. Man nehme diese ernst und wolle sie schützen.
Auch deswegen erachte man ein fachliches Gutachten zum Lärm beim An- und Abflug von Hubschraubern als "zwingend notwendig". Erst dann könne man sagen, wie groß die Belastung sei. Zudem sei das Luftfahrtbundesamt beim Thema Genehmigung erst am Beginn des Verfahrens.
Das entstehende Gewerbegebiet sei unabhängig vom Landeplatz zu bewerten. Die Vorschläge und werden im Bebauungsplan aufgenommen. Der Gemeinderat stimmte den Änderungen im Plan zu. Bis zum Thema Landeplatz eine Entscheidung fällt, dürfte sich noch hinziehen.
Markt Geiselwind baut eine Fotovoltaikanlage bei Burggrub
Außerdem wurde in der Ratssitzung eine Erhöhung der Gebühren für Abwasser um 19 Cent pro Kubikmeter beschlossen. In Zukunft sind 2,52 Euro fällig. Hauptgrund für die höheren Preise seien laut Verwaltung die gestiegenen Kosten für Energie und für die Entsorgung von Klärschlamm.
Um dem entgegenzuwirken, baut der Markt nun eine Fotovoltaikanlage auf einer Freifläche der Wasserversorgungsanlage im Ortsteil Burggrub. Mit dieser werde man künftig den Strombedarf dort zu 85 Prozent decken.