
Es kommt Bewegung in die unendliche Geschichte um den Unfallschwerpunkt an der Volkacher Umgehungsstraße, der Kreuzung von Staatsstraße 2274 und Eichfelder Straße. Blechschäden, Verletzte, auch einen Todesfall hat es dort gegeben. Seit vielen Jahren passieren immer wieder Unfälle auf der Umgehung.
Selbst Helfer und Retter verzweifeln, wenn es wieder mal kracht: "Nicht schon wieder", sagte zuletzt ein Feuerwehrmann. "Kann man da nichts machen?" Wer in der letzten Volkacher Stadtratssitzung aufgepasst hatte, konnte Interessantes vernehmen: Der Bürgermeister sprach kurz, aber erfreut die Causa "Unfallkreuzung" an: "Wir werden dort wohl nächstes Jahr eine größere Baustelle bekommen."
Tage zuvor waren etliche Baufahrzeuge des Staatlichen Bauamtes Würzburg aufgefallen, die rund um die bekannte Unfallkreuzung Messungen und Probebohrungen vornahmen, die sich bis zu 100 Meter in östlicher Richtung (Eichfeld) hinzogen. Auf den Grund ihrer Arbeiten angesprochen, sagten die Arbeiter nur: "Wir prüfen!"
Staatliches Bauamt prüft Veränderung der Straßenführung

Ähnlich Nebulöses kam vom Staatlichen Bauamt: "Es handelt sich hier um vorbereitende Maßnahmen, Baugrunduntersuchungen und Erkundungen, die wir für jede Maßnahme in diesem Umfang durchführen", sagte Daniela Baumgärtner-Kerlin von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit.
Könnte damit auch der Bau eines Kreisverkehrs vorbereitet werden, der in den Diskussionen als ein Mittel zur Entschärfung der Unfallkreuzung genannt wurde? Die Leiterin der Pressestelle wurde konkreter und berichtete von einem "Kreuzungsumbau". Das Wort "Kreisel" fällt dabei nicht, obwohl ein solcher nach Meinung des Verkehrsexperten der Polizeiinspektion Kitzingen, Polizeihauptkommissar Harald Hufnagel, das einzige probate Mittel sei.

"Nach derzeitigem Kenntnisstand streben wir nach Fertigstellung der Planung und Abstimmungen eine Realisierung für 2025 an. Hierzu wird es im weiteren Verlauf noch weitergehende Informationen geben", schrieb Baumgärtner-Kerlin unter anderem. Ein ehemaliger Straßenbau-Ingenieur, der nicht namentlich genannt werden will, erklärte, dass der Kreisel nicht um den Mittelpunkt der Kreuzung gebaut werden könne. Zu nahe seien bebaute Grundstücke oder privates Bauland. Umfragen bei Grundstücksanrainern ergaben, dass noch niemand vom Staatlichen Bauamt gefragt habe, ob sie Teile von Grundstücken abgeben würden.
Aber was wird dann geprüft? Im Amtsdeutsch heißt das, was kommen könnte, "Verschwenkung eines Abschnittes der Umgehungsstraße in östlicher Richtung", also weiter weg vom Stadtrand. Dass es bei einem denkbaren Kreisverkehr, ähnlich wie beim Aldi-Kreisel einen relativ großen geben müsste, liegt daran, dass der Kreuzungsbereich Teil der Autobahn-Umleitungsempfehlung ist. Hier rollt also auch Schwerlastverkehr, wenn die A3 bei Wiesentheid gesperrt wäre.
Kreuzungsumbau im Jahr 2025 in Aussicht gestellt

Was die Lage noch erschweren könnte, sieht Bürgermeister Heiko Bäuerlein so: "Das Zauneidechsen-Management. Und das kommt mit Sicherheit auf uns zu." Die zeitlich und finanziell aufwendigen Maßnahmen, die geschützten Tiere zu schonen, sehen vor: Errichten von Schutzzäunen und Einsammeln der Tiere mit anschließender artgerechten Umsiedlung.
Dennoch soll jetzt aus Sicht der Stadt möglichst zeitnah etwas geschehen. Denn eines ist klar: Jedes Abwarten fördert das Gefahrenpotenzial für einen weiteren schlimmen Unfall. Das Staatliche Bauamt jedenfalls hat mitgeteilt, dass "die Realisierung 2025 angestrebt wird".
Dort sorgt aber inzwischen eine Ampel für Ordnung.
Alternativ für Volkach kommen mMn ein Kreisel in Betracht oder alternativ ein Versetzen der Straße Richtung Eichfeld, so dass man gar nicht mehr in Versuchung gerät, ohne zu halten die Umgehung zu überqueren.