Erneuter Großalarm für die Volkacher Feuerwehr: Am Dienstagvormittag heulte die Feuersirene. Die Meldung: Ein schwerer Verkehrsunfall an der Kreuzung Umgehungsstraße/Dimbacher Straße. Dazu das Stichwort: "Gefahrgutunfall". Weshalb neben der örtlichen Wehr zusätzlich Einheiten des Gefahrgutzuges aus dem Landkreis mit alarmiert wurden.
Ein mit Heizöl gefüllter Tanklaster war auf der Staatsstraße 2260, von Sommerach kommend, in Richtung Eichfeld unterwegs. Der Fahrer berichtet, dass er an der sogenannten "Bundeswehr-Kreuzung" von der Dimbacher Straße her ein Auto kommen sah, der eigentlich an der Stoppstelle hätte halten sollen. "Tat es aber nicht", ergänzt der 50-jährige Fahrer aus dem Schweinfurter Raum. "Der Wagen ist mit gut 30 Stundenkilometern einfach so, ohne zu halten, in die Kreuzung eingefahren, und schon hat es geknallt!"
Hierbei wurde der Motortank des Lasters aufgerissen. Gut 150 Liter Diesel ergossen sich auf die Straße. Glück im Unglück: der Haupttank mit mehreren tausend Liter Öl blieb unbeschädigt. Eintreffende Feuwehrkräfte leisteten sofort Erste Hilfe bei dem mittelschwer verletzten 37-jährigen Skoda-Fahrer aus dem Landkreis, der alleine im Fahrzeug saß. Er wurde vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht. Der Laster-Fahrer blieb unverletzt.
Ein Ölsee auf der Straße
Da sich im Kreuzungsbereich ein regelrechter kleiner Ölsee gebildet hatte, wurde die gesamte Kreuzung durch die Feuwehr gesperrt, wobei hier Bundeswehrsoldaten mit unterstützten. Dann folgte die aufwendige Straßenreinigung. "Innerhalb von drei Tagen der dritte größere Einsatz", stöhnt der Pressesprecher der Volkacher Wehr, Moritz Hornung. "Jetzt geht es bei dieser Hitze langsam an die Substanz!"
Immerhin: Trotz des Werktages konnte die Feuerwehr mit insgesamt 20 Männer und Frauen sowie sechs Fahrzeugen anrücken. "Bewundernswert" meint ein Volkacher Bürger, der aus dem Industriegebiet ebenfalls zu Hilfe eilte.
Kein Öl in den Gullys
Was dann folgt, war eine langwierige Lageeinschätzung, wohin das Öl gelaufen ist. Hierzu wurde ein Vertreter des Landratsamtes sowie des Wasserwirtschaftsamtes hinzugezogen. Auch der Leiter des Volkacher Klärwerkes kam zur Unfallstelle. "Wir haben etliche Gullys in der näheren Umgebung kontrolliert. Offenbar haben wir doch alles Öl auf der Straße auffangen können," meint Hornung.
Ab Mittag beginnen dann die Aufräumarbeiten. Ein Ölschadenfahrzeug einer Würzburger Firma übernimmt die Straßenreinigung. Die unfallbeschädigten Fahrzeuge werden abgeschleppt. Bis in die frühen Nachmittagsstunden blieb es bei der Vollsperrung, die dann gegen 14 Uhr aufgehoben werden konnte, so die Information der Kitzinger Polizei, die die Unfallermittlungen übernommen hat. Der Schaden wird auf einen mittleren fünfstelligen Bereich geschätzt.