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Landkreis Kitzingen
Ukraine-Flüchtlinge: So bereitet sich der Landkreis Kitzingen vor
Das Landratsamt erwartet einen größeren Zustrom von Hilfsbedürftigen aus der Ukraine. Viele Helferinnen und Helfer melden Wohnraum für die Flüchtlinge. Das ist die aktuelle Lage im Landkreis.
Geflüchtete aus der Ukraine stehen mit ihrem Gepäck vor den Gebäuden eines Flüchtlingsheims (Beispielbild).
Foto: Henning Kaiser, dpa | Geflüchtete aus der Ukraine stehen mit ihrem Gepäck vor den Gebäuden eines Flüchtlingsheims (Beispielbild).
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 09.02.2024 20:36 Uhr

Der russische Angriff auf die Ukraine hat auch hierzulande Folgen und eine große Fluchtbewegung ausgelöst, die inzwischen auch den Landkreis Kitzingen erreicht hat. Wie das Landratsamt mitteilt, sind bisher allerdings nur vereinzelt Ukrainerinnen und Ukrainer in die Region gekommen. Gemeldet waren am Dienstagmittag 27. Die Zahl dürfte aber darüberliegen, da noch nicht alle Angekommenen registriert sind. Grundsätzlich werden dem Landkreis nach dem Verteilschlüssel des Freistaats pro 100 000 Flüchtlinge, die nach Bayern einreisen, 680 zugewiesen.

Weitere 40 Frauen und Kinder sind angekündigt. Allerdings bereitet sich die Kreisbehörde auf einen größeren Zustrom in nächster Zeit vor und hat dazu eine Koordinierungsgruppe gegründet. "Wir haben noch einen Plan von 2015", erinnert Landrätin Tamara Bischof an die bislang letzte große Flüchtlingsbewegung. "Wir können das gut auf den Weg bringen."

Bischof betont, dass es sich bei den Ukraine-Flüchtlingen nicht um Asylbewerber handele. Sie können ohne Visum einreisen, dürfen drei Jahre bleiben und sind auch nicht an einen bestimmten Wohnort gebunden. Viele würden zu Bekannten oder Verwandten Kontakt suchen. Sollten sie mittellos sein oder derzeit nicht an Geld kommen können, seien sie berechtigt, Sozialhilfeleistungen zu beziehen.

Tests und Impfungen für Geflüchtete

Auch um mobile Angebote für Corona-Tests und Impfungen werde sich der Landkreis kümmern. Wie die Landrätin sagte, seien nur 30 Prozent der Ukrainer geimpft und meist mit dem in den EU nicht akzeptierten russischen Impfstoff Sputnik.

Die Registrierung der Ankommenden, die schon eine private Unterkunft haben, erfolgt über die jeweiligen Gemeinden. Sie melden diese Zahlen dann ans Landratsamt. "Es ist großartig, wie die Hilfsbereitschaft zugenommen hat", sagt Bischof. Bis Freitagnachmittag hätten Landkreisbürgerinnen und -bürger 71 Wohnungen, WG- oder Gästezimmer für die Unterbringung von Flüchtlingen beim Landratsamt angeboten. "Über das Wochenende kamen Dutzende hinzu", berichtet Bischof.

Das Landratsamt beginnt nun damit, diese Wohnungen zu sichten und zu sortieren, so dass diese bei Bedarf schnell vermittelt werden können. Weitere Angebote sind am besten per E-Mail möglich an die Adresse Ukraine-Hilfe@kitzingen.de und mit der Betreffzeile "Ukraine Wohnungsangebot". Anbieter sollten Größe, Adresse, Ausstattung der Wohnung und die mögliche Zahl der aufnehmbaren Personen angeben.

Hilfsangebote melden

Darüber hinaus ist das Landratsamt dabei, mögliche Notunterkünfte einzurichten, um Platz für eine Flüchtlingszahl im dreistelligen Bereich innerhalb kurzer Zeit zur Verfügung stellen zu können, sollte dies notwendig werden, erklärt die Kreisbehörde. In erster Linie komme dafür eine kreiseigene Turnhalle infrage, erklärte Landrätin Bischof.

Der Freistaat Bayern hat überdies ein Hilfetelefon eingerichtet, das Menschen, die Hilfe benötigen oder anbieten, nutzen können: Tel. (089) 54 49 71 99 (Montag bis Freitag 8 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 14 Uhr). Kontakt ist auch per E-Mail möglich: Ukraine-Hotline@freie-wohlfahrtspflege-bayern.de.

Wie das Landratsamt mitteilt, erhält man dort Informationen und Hilfe, wenn man den Kontakt zu einem nahestehenden Menschen verloren hat, Informationen zur Lage in der Ukraine und den Nachbarstaaten benötigt, Menschen in der Ukraine oder den Nachbarstaaten helfen möchte oder ehrenamtlich Hilfe leisten will. Als Erstanlaufstelle vermittelt das Hilfetelefon an die zuständigen Stellen weiter und erteilt Informationen, beispielsweise zu Spendenkonten.

 
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