
Es ist eine lange Unternehmensgeschichte, die nun endet: Gegründet wurde die Firma Back in der Nähe des Marktplatzes, mitten in Stadtschwarzach, vor 110 Jahren. Der Großvater des heutigen Inhabers Walter Back hat das Kfz-Unternehmen 1914 zunächst als Schmiede aufgebaut. Drei Generationen haben das Autohaus Back erfolgreich durch Höhen und Tiefen geführt und zu einem guten Ruf weit über die Grenzen des Schwarzacher Beckens verholfen. Mit 67 Jahren geht Walter Back Ende des Jahres in Rente.
Ein Buch könnte der Kfz-Mechaniker-Meister über das Autohaus und den stetigen Wandel in der Kfz-Branche schreiben. Über die Geschichte des Unternehmens plaudert er nun aus dem Nähkästchen.

"Mein Opa Michael hatte das erste Taxi im Landkreis Kitzingen", blickt er zurück. Mit einem alten Opel Kapitän chauffierte er schwangere Frauen zur Entbindung nach Würzburg. Dessen Frau Emma, eine geborene Müsch aus Gerlachshausen, hatte im Betrieb die Hosen an. "Die Oma war die wirkliche Werkstattleiterin", erinnert sich Walter Back.
Von der Pferdeschmiede zur Goggomobil-Vertretung
1935 übernahm mit Alfred Back die zweite Generation den Meisterbetrieb. Von der einstigen Pferdeschmiede entwickelte sich der Betrieb zur Werkstatt mit Goggomobil-Vertretung und 1960 zur Ford-Vertragswerkstatt. Ein kleiner, aber feiner Tante-Emma-Laden wurde angegliedert.

Zusammen mit seinem Bruder Manfred wuchs Walter Back umgeben von Werkzeug, Ölwannen und Hebebühnen bei Papa Alfred und Mama Thekla auf. Das Schrauben an Autos war den Back-Brüdern förmlich in die Wiege gelegt worden.
Ford Escort RS für das legendäre Schwanbergrennen getunt
Nach dem Volksschulabschluss zeigte sich Walter Back ehrgeizig und absolvierte nach und nach Ausbildungen zum Kfz-Mechaniker und -elektriker, Kfz-Lackierer und -spengler. 1981 legte er die Meisterprüfung ab. 1991 übernahm er den damaligen Ford-Back. 2008 kündigte er die Ford-Vertretung. Seitdem bietet er Serviceleistungen rund um das Auto als freie Werkstatt an.

Die Leidenschaft zu den Pferdestärken spiegelt sich bis heute in seiner Freizeit wider. In seinem "Stall" beginnt ein 500 PS starker Ford Mustang zu wiehern, wenn er den Startknopf drückt. Schon früh entdeckte der große Fan von Michael Schumacher seine Liebe zum Motorsport.
Mit geschicktem Händchen tunte er einen Ford Escort RS für seinen Bruder Manfred, der bei den legendären Schwanberg-Slalomrennen im Cockpit des PS-starken Boliden saß. Kaum ein internationales Rennen am Noris-, Nürburg- oder Hockenheimring haben die Back-Brüder verpasst. Zu Hause in der Werkstatt bekamen die Ford Capris ein sportliches Outfit.
Oldtimer Ford Modell T aus Schweden glänzt im Verkaufsraum
Walter Back wurde von den Ford-Werken in Köln in den Jahren 1983 bis 1986 mit dem Titel "Mechaniker des Jahres" unter 12.000 Teilnehmern aus Deutschland ausgezeichnet. Seine Liebe zu jeglicher Art von Mobilität über Jahrzehnte hinweg zeigt sich im Verkaufsraum der Werkstatt.

Ein Oldtimer Ford Modell T aus Schweden, von dem 15 Millionen Fahrzeuge weltweit gebaut wurden, sowie einzigartige Vespas mit Beiwagen und andere Altertümer blitzen hochpoliert in neuem Glanz. "Wenn ich in Rente gehe, werde ich den Ford T wohl aus Platzgründen verkaufen müssen", bedauert er.
Wer früher bei den Backs in der Werkstatt war, konnte vor dem Werkstatt-Tor an der Zapfsäule der kleinen Tankstelle Esso-Benzin tanken. Die Tankstelle war nicht nur bei Kunden beliebt, sondern in ganz Schwarzach, war es doch damals die einzige im Ort.

Als die Aral-Tankstelle in Hörblach 1983 gebaut wurde, entschlossen sich die Backs, ihre 1936 eröffnete Tankstelle zu schließen. Die Werkstatt mitten im Wohngebiet war nie ein Problem für die Nachbarn, zumal es sich beim Standort um ein Mischgebiet handelt.
Rentner Walter Back will seine Nachfolger unterstützen
Mit Blick auf die Zukunft des Betriebs ist Walter Back glücklich, Nachfolger gefunden zu haben: "Das war nicht einfach." Die neuen Betreiber stammen zwar nicht aus der eigenen Familie, aber auch aus dem Landkreis Kitzingen. Ab Januar 2025 werden zwei engagierte Nachwuchskräfte aus der Kfz-Branche die Tradition von Auto-Back unter neuer Führung und neuem Namen fortsetzen.
Die neue Werkstatt soll laut Back den Namen Strömson GbR tragen. Wenn von den neuen Inhabern gewünscht, will er auch als Rentner noch ab und zu in der Werkstatt die jungen Leute mit seinem Knowhow unterstützen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Seiner bisherigen Linie wird er dabei treu bleiben: "Mit Elektroautos will ich nichts zu tun haben. Das hat keine Zukunft."