Noch gibt es nur eine blaue Zickzacklinie in einer diffusen Google-Maps-Landkarte, und obwohl Blau als Farbe der Ruhe und Harmonie gilt, ist die Aufregung über den Federstrich groß. Die Linie stellt grob den Verlauf der geplanten Mainwasserleitung dar, über die einmal 200.000 Kubikmeter Wasser jährlich von Kitzingen nach Iphofen zur Bewässerung der dortigen Weinberge gepumpt werden sollen. Da Umfang und Kosten des Projekts im Dunkeln liegen und es keine ausgearbeitete Planung gibt, weiß derzeit keiner, welchen Weg die Leitung genau nehmen wird. Und doch hat der Kitzinger Stadtrat jetzt schon einmal deutlich gemacht, wie die Trasse nicht laufen kann.
Der Beschluss folgt einem Antrag der Grünen, städtische Flächen im Ortsteil Sickershausen "aus ökologischen Gründen nicht zur Verfügung zu stellen". Es geht um den Bereich entlang des Fernradwegs an der Sicker zwischen der Brücke Raiffeisenstraße und dem Ortsende Richtung Mainbernheim. Im Boden befinden sich dort bereits ein Abwasserkanal und eine Gashochdruckleitung neben einem Altbestand von etwa 50 Bäumen. Die Grünen sorgen sich, dass die wertvollen Gehölze der geplanten Wasserleitung weichen müssen, wie ihr Sprecher Klaus Sanzenbacher am Donnerstag im Stadtrat sagte. Auch Umweltreferent Uwe Hartmann (parteilos) macht sich für den Erhalt der Bäume stark.
Die Sorge ist womöglich nicht unbegründet, allerdings kennt derzeit keiner den konkreten Verlauf der Leitung – noch nicht einmal die Stadt Iphofen, die gerade dabei ist, den Planungsauftrag zu vergeben. Nicht zum ersten Mal wies Kitzingens Alt-OB Siegfried Müller (UsW) deshalb darauf hin, doch erst einmal die Entwürfe abzuwarten, ehe man jetzt schon wieder spekuliere. Auch Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) sagte: "Alles, was bisher geäußert wurde, sind nichts als Vermutungen."
Timo Markert (CSU) hielt dagegen, dass es durchaus sinnvoll sei, wenn die Stadt schon heute Flächen ausschließe und nicht erst, wenn die fertige Planung aus Iphofen vorliegt. Damit schaffe man "klare Fronten".
Der Kitzinger Stadtrat behält sich das letzte Wort vor
Das sieht offenbar auch der Stadtrat so, der sich mit 13:12 Stimmen dafür aussprach, die betreffenden Flächen in Sickershausen unter besonderen Schutz zu stellen. Keine große Sache und dennoch insofern bemerkenswert, als es das erste Mal seit Projektstart war, dass sich eine knappe Mehrheit des Gremiums Teilen des Vorhabens verweigert hat.
Was das für das von Iphofen geplante und auf mindestens 20 Millionen Euro geschätzte Projekt bedeutet, ist nicht abzusehen. Der Kitzinger Stadtrat hat zwar vor einem Monat grundsätzlich signalisiert, einem Trassenverlauf über städtischen Boden zuzustimmen, gerade aber noch einmal mit 22 zu drei Stimmen deutlich gemacht, dass er – wenn die Pläne vorliegen – das letzte Wort in der Sache haben will.
ist, kann man sich ziemlich sicher sein, dass das NIE was wird oder sich über mehrere
Lichtjahre hinzieht, wenn bekannte Überall-Verhinderer mitreden.