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Kitzingen
Streit um Standort für neue Kitzinger Grundschule: Wittmann wehrt sich
Weil er sich weigere, die alte Schule in den Marshall Heights zu verkaufen, müsse nun eine neue am Aldi-/Rewe-Gelände entstehen. Diesem Vorwurf widerspricht Georg Wittmann.
Das Gebäude 350 der ehemaligen Elementary School in der Kitzinger Wohnsiedlung Marshall Heights. Ein Angebot zum Kauf hat die Stadt im Frühjahr 2020 abgelehnt.
Foto: Harald Meyer | Das Gebäude 350 der ehemaligen Elementary School in der Kitzinger Wohnsiedlung Marshall Heights. Ein Angebot zum Kauf hat die Stadt im Frühjahr 2020 abgelehnt.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:35 Uhr

Der Immobilienentwickler Georg Wittmann wehrt sich gegen Vorwürfe, er stehe in Kitzingen dem Fortschritt im Weg und verweigere sich einer Zusammenarbeit mit der Stadt. Bei der zuletzt lebhaft geführten Diskussion um einen dritten Grundschulstandort innerhalb Kitzingens könne sein Unternehmen, die Objektentwicklung Wittmann GmbH, "zu Unrecht als unkooperativ" angesehen werden, schreibt er in seiner Stellungnahme an die Redaktion. Akribisch zeichnet Wittmann den Weg nach, der zeigen soll, wie weit er der Stadt in den vergangenen Jahren nicht nur in dieser Sache entgegengekommen sei.

Die CSU-Stadtratsfraktion hatte kürzlich das derzeit von Aldi und Rewe genutzte Areal in der Dagmar-Voßkühler-Straße als "Bildungsstandort" ins Gespräch gebracht und war dafür teils hart kritisiert worden. Ihr Vorsitzender Andreas Moser präzisierte daraufhin die Pläne und wandte sich mit einem wenig verhohlenen Vorwurf auch an Wittmann, der in der ehemaligen US-Wohnsiedlung Marshall Heights über weite Teile der Flächen und Gebäude verfügt. "Leider sind alle Bemühungen und Versuche der Stadt Kitzingen, einen Teil der brachliegenden Flächen, die Schule oder nur einen Wohnblock zu erwerben, kategorisch abgeblockt worden", schrieb Moser. Diese Aussage will Wittmann so nicht stehen lassen.

In einer ausführlichen Stellungnahme wirft der Kitzinger Immobilienunternehmer einen Blick auf die Vorgänge der vergangenen Jahre und versucht so, die Kritik zu zerstreuen. Im Jahr 2016 habe er der Stadt den Kindergarten im Marshall-Heights-Ring zum Kauf angeboten; dieser Kauf ist inzwischen vollzogen. Ebenfalls 2016 habe er die Stadt "wegen weiterer ehemaliger Schulgebäude" angeschrieben und "grundsätzliche Verkaufs-, aber auch Vermietungsbereitschaft" signalisiert. Seit Herbst 2017 sei etwa der heute vom BRK betriebene Kindergarten an die Stadt vermietet.

Die Stadt zieht ihr Kaufinteresse an der Schule zurück

In einem "Positionspapier" aus dem Jahr 2017 habe er unter dem Punkt "Sozial gebundener Wohnraum" seine Bereitschaft zur Vermietung von zwei bis drei Wohnblöcken mit je 16 oder 24 Wohneinheiten an die Stadt bekräftigt. Im gleichen Jahr habe er der Stadt die Vermietung der ehemaligen Elementary School in der Levi-Strauss-Straße 50 angeboten. Über diese Schule seien 2019/20 auch Verkaufsverhandlungen mit der Stadt geführt worden. Am 13. März 2020 schickte Wittmann einen Brief ans Rathaus, dass er bereit sei, die Schule zu dem per Gutachten ermittelten Verkehrswert zu verkaufen.

Die Stadt zog daraufhin ihr Kaufinteresse zurück. In einem Schreiben der Stadt vom 3. April 2020, unterzeichnet vom damaligen Oberbürgermeister Siegfried Müller, heißt es, man sehe sich "derzeit außer Stande", die Schule ohne den Kindergarten zu erwerben. Ohne Angabe weiterer Gründe schreibt Müller, er bitte "hierfür um Verständnis". Von einem Verkauf des Kindergartens hatte Wittmann Abstand genommen, weil er einige Flächen daraus womöglich für sein Nahversorgerzentrum an der B8 braucht.

Im April 2020 habe die Stadt Kitzingen nach einer zeitlich begrenzten Anmietung des ehemaligen Schulgebäudes im Marshall-Heights-Ring (Primary School) zum Herbst 2021 gefragt, um während der geplanten Generalsanierung der Wirtschaftsschule ein Ausweichquartier zu haben. "Von einer Erwerbsabsicht war damals nicht die Rede", teilt Wittmann mit. Ebenfalls im Frühjahr 2020 habe er dem Landkreis und der Stadt in einem Schreiben angeboten, "unsere Schuleinrichtungen und den Hort für ein Jahr mietfrei zu überlassen". Auch sein Unternehmen, so erklärt Wittmann abschließend, wolle in Pandemiezeiten einen "sinnvollen Beitrag für das Gemeinwohl" leisten.

 
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