zurück
München
Staatsarchiv: Umzug nach Kitzingen kostet 75 statt 33 Millionen Euro
Die Grünen kritisieren erneute Kostensteigerungen beim Neubau des Staatsarchivs in Kitzingen. Warum die CSU den Umzug aus Würzburg trotzdem weiter richtig findet.
Noch befindet sich das Staatsarchiv in Würzburg. Ab Ende 2025 soll es in einen Neubau in Kitzingen umziehen. Die Grünen kritisieren nun erneut gestiegene Baukosten für das Projekt.
Foto: Thomas Obermeier | Noch befindet sich das Staatsarchiv in Würzburg. Ab Ende 2025 soll es in einen Neubau in Kitzingen umziehen. Die Grünen kritisieren nun erneut gestiegene Baukosten für das Projekt.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 22:13 Uhr

Beim umstrittenen Umzug des Staatsarchivs von Würzburg nach Kitzingen kritisieren die Grünen eine erneute deutliche Kostensteigerung: Die erwarteten Baukosten seien von ursprünglich 33 Millionen Euro im Jahr 2015 über 63,5 Millionen im Jahr 2019 auf nun mindestens 75 Millionen Euro in die Höhe geklettert, kritisiert die unterfränkische Grünen-Landtagsabgeordnete Kerstin Celina. Sie verweist dabei auf eine Antwort von Bauminister Christian Bernreiter (CSU) auf eine Anfrage ihrer Partei.

Neue Bausumme soll auch Kostenpuffer für Preissteigerungen berücksichtigen

Darin weist der Bauminister allerdings darauf hin, dass der bisher geplante Kostenrahmen für das Projekt nicht überschritten werde. Mit anderen Worten: Die höhere Baukostensumme sei alleine auf allgemeine Baupreissteigerungen seit 2019 zurückzuführen. Zudem seien in der nun veranschlagten Summe auch Kostenpuffer für weitere Baupreissteigerungen bis zur geplanten Fertigstellung Ende 2025 und für mögliche Kosten aus "projektspezifischen Risiken" berücksichtigt.

Die Grünen überzeugen diese Argumente nicht: "Der viel diskutierte und stark kritisierte Neubau wird am Ende mehr als doppelt so teuer sein wie ursprünglich angekündigt", bemängelt Celina. Die mit dem Umzug verbundene Verlagerung von zwanzig Arbeitsplätzen in den ländlichen Raum sei damit "teuer bezahlt", findet sie. Auch "die Festlegung der CSU auf den falschen Standort" habe zu enormen Kostensteigerungen geführt. Denn auf dem so genannten Deuster-Gelände waren aufwändige vorbereitende Maßnahmen nötig.

Tiefbau auf dem Deuster-Gelände soll 2023 beginnen, Fertigstellung Ende 2025 

Diese sind laut Ministerium nun abgeschlossen. Anfang 2023 soll mit dem Tiefbau für das von den renommierten Hamburger Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner entworfene neue Archivgebäude begonnen werden. Der Umzug des Staatsarchivs aus der Residenz und der Festung Marienberg in Würzburg ist dann für Ende 2025 geplant.

So soll der nun auf 75 Millionen Euro geschätzte Neubau auf dem Deuster-Gelände in Kitzingen aussehen. Der Tiefbau soll Anfang 2023 beginnen, die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant.
Foto: Thomas Obermeier | So soll der nun auf 75 Millionen Euro geschätzte Neubau auf dem Deuster-Gelände in Kitzingen aussehen. Der Tiefbau soll Anfang 2023 beginnen, die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant.

Die CSU stehe weiter zum Archiv-Standort in Kitzingen, beteuert die örtliche CSU-Landtagsabgeordnete Barbara Becker. Der Umzug ist Teil einer vom damaligen Finanzminister Markus Söder (CSU) im Jahr 2015 verkündeten "Heimatstrategie" zur Stärkung des ländlichen Raums. Der attraktive Archiv-Neubau mit Besucherzentrum könne zudem auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden, findet Becker. Das neue Staatsarchiv sei damit eine wichtige kulturelle Bereicherung für die Stadt Kitzingen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Henry Stern
Barbara Becker
CSU
Kerstin Celina
Kostensteigerungen
Markus Söder
Staatsarchive
Stadt Kitzingen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Veraltete Benutzerkennung
    Wieviel Kilometer sichere Radwege könnte man mit den 75 Millionen bauen, oder auch die dringend benötigten Kindergärten. Ich verstehe einfach nicht.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Kitzingen bezaubert immer mehr mit dem Flair einer Geisterstadt. Da rundet ein Akten-Mausoleum das Gesamtbild perfekt ab.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • E. H.
    richtig PKD
    und von Digitalisierung hat die CSU auch noch nix gehört. Wer war die bundesdeutsche Digital-Staatsministerin. die mit den Flugtaxis. ???

    Noch nie was davon gehört, dass man diese Akten auch weltweit im Netz zu Verfügung stellen könnte, wenn man die digitalisiert. Und dafür brauchts dann letztendlich 100 Millionen Steuerverschwendungsprojekt ???
    Und die Studenten fahren dann von Würzburg nach Kitzingen ??

    Das war doch mal ein Filetstück in Kitzingen ? und die Stadträte mit OB lassen sich 20 Stellen als monumentales Ausgleichsprojekt für die weggezogenen Amerikaner von der CSU mit Frau Becker andrehen ???
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • P. K.
    75 Millionen Euro in die Verlagerung von verstaubten Akten zu investieren ist wirklich Irrsinn.
    Dafür könnte man etwa 25 Windenergieanlagen bauen, die würden der Allgemeinheit was nützen und brächten zusätzlich hinreichend saubere Energie um den Staub von den gammelnden Akten zu saugen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten