Sechs Jahre ist er der verheerende Brand schon her, der an Pfingstmontag 2016 die Schlossgaststätte der Hallburg bei Volkach (Lkr. Kitzingen) zerstört hatte. Sechs Jahre voller Hoffen auf eine Wiedereröffnung von Restaurant und dazugehörigem Festsaal im Obergeschoss.
Nun steht fest, dass dieses Kapitel der langen Geschichte von Schloss Hallburg endgültig der Vergangenheit angehört. Gutsverwalter Georg Hünnerkopf hat dieser Redaktion exklusiv die neuen Pläne des Eigentümers Paul Graf von Schönborn verraten: "Die Hallburg selbst wird keine Gastronomie mehr."
Essen und Trinken in der Vinothek der Hallburg
Das bedeutet jedoch nicht, dass man auf der Hallburg nichts mehr zu essen oder zu trinken bekommt. Die Vinothek im Jägerhaus mit zahlreichen Sitzplätzen im Innenbereich und vor dem Eingang bewirtet von April bis Oktober sogar täglich die Gäste – teilweise ergänzt von einem Imbiss-Häuschen. "Auf der Hallburg kriegen Sie immer was", verspricht Hünnerkopf. Allerdings beschränken sich die Öffnungszeiten der Vinothek auf 11 bis 17 Uhr.
Die klassische Bewirtung, also sich hinzusetzen und bedienen zu lassen, wird es auf der Hallburg in Zukunft nicht mehr geben. Auch nicht im Biergarten oder Weingarten, wie Hünnerkopf ihn nennt. Den Garten mit seinen 400 bis 500 Sitzplätzen nennt der Gutsverwalter aber existenziell für das Schloss: "Die Hallburg war immer der Garten und dafür will ich kämpfen."
Musikpavillon mit Tanzfläche im Biergarten der Hallburg geplant
Essen soll es dort aber künftig nur noch in Selbstbedienung geben. Für diesen SB-Bereich wird voraussichtlich neben der Vinothek ein neuer Trakt entstehen. Dort sollen die Gäste sich selbst versorgen, einen Platz im Weingarten suchen und sich vielleicht sogar auf das "Tanzpodium mit Panoramablick" wagen. Das schwebt Georg Hünnerkopf schon ab kommender Saison vor: ein Musikpavillon mit Tanzfläche, möglichst überdacht.
Allerdings möchte das Weingut die Musikveranstaltungen nicht mehr selbst organisieren, sondern nur einen Platz für Musikgruppen und Solo-Auftritte bieten. "Bewirten tun wir es", ergänzt der Verwalter. So könne "mehr Flexibilität und Leben" in den Garten des Schlosses, der für seine Jazz-Veranstaltungen und Oldie-Nächte berühmt war, zurückkehren.
Gleichwohl bedauert der Gutsverwalter das Ende der Gastronomie in den historischen Gemäuern des Schlosses – und ist damit nicht allein. Volkachs Tourismuschef Marco Maiberger freut sich zwar über die Rückkehr des Biergartens an "diesem wunderschönen Platz". Die Gaststätte und der große Saal fehlten jedoch "gerade als Hochzeitslocation" sehr. "Das war eine legendäre Mischung aus Biergarten, Gastronomie und Veranstaltungen", schwärmt Maiberger und lobt, was die Pächterfamilie um Karin Molitor-Hartmann dort jahrelang auf die Beine gestellt habe.
Ähnlich äußert sich Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein, der diese Entscheidung gegen eine Wiederbelebung der Gaststätte "sehr schade" nennt. Aber diese sei wohl "wirtschaftlich nicht mehr darstellbar" gewesen. Das bestätigt Gutsverwalter Hünnerkopf: Die Auflagen für eine neue Gaststätten-Konzession nach dem Brand seien in Verbindung mit dem Denkmalschutz einfach zu hoch. "Wir haben zweieinhalb Jahre mit Architekten und Behörden verhandelt, aber das ist nicht umsetzbar", sagt Hünnerkopf. Allein die neue Lüftung hätte 400.000 Euro gekostet, nennt er ein Beispiel.
Weingut Schloss Hallburg hatte einen Rekordumsatz
Dabei sei die Gastronomie für das Schönborn'sche Weingut "eher begleitend". Und dessen Umsatz tat die fehlende Schlossgaststätte keinen Abbruch – eher im Gegenteil. "Wir haben letztes Jahr so viel Wein verkauft wie nie zuvor", freut sich der Verwalter und Winzermeister.
Wie also das große historische Gebäude in Zukunft am besten nutzen? Büros und Räume für Dienstleister sollen dort entstehen, verrät Georg Hünnerkopf. Steuerberater, die Praxis eines Heilpraktikers oder das Büro einer Rechtsanwältin könnte man sich dort gut vorstellen. Man sei, wirbt der Gutsverwalter der Hallburg, offen für neue Mieter: "Dort haben Sie einen schönen Ausblick, Ruhe und genug Parkplätze vor der Tür."
von der guten Küche und speziell Dienstagabend von der tänzerischen Begegnung von Menschen jeglichen Alters und Geschlecht. Bei Oldie-Musik !Wegen einen Schluck Wasser und ein bisschen Aussicht fährt doch Niemand auf einen sehr staubigen Parkplatz. So wie es einmal war, wird es dann NIE mehr. Folglich ist die Vorfreude " abgehakt !" Schade.... selbst
wenn das vielgepriessene Weinfest unten im Ort war, war trotzdem die Hallburg Dienstags immer gut besucht. Quasi als "Geheimtip" ... lustiger Menschen, die sich im Gewühl des Weinfestes nie begegnet wären.
Das sind doch keine Pläne sondern Wunschträume. Ich befürchte immer noch ein Öttershausen 2.0