Die Klinik Kitzinger Land (KKL) steht vor einem Umbruch: Die angespannte wirtschaftliche Lage, die kommende Krankenhaus-Reform des Bundes und die angepeilte stärkere Kooperation mit der Main-Klinik Ochsenfurt erfordern viel Engagement – auch von der Klinik-Leitung. Das hat nun organisatorische und personelle Konsequenzen: Das Kitzinger Kreiskrankenhaus soll einen zweiten Vorstand bekommen.
Seit zwölf Jahren leitet Thilo Penzhorn, Anfang 60, die KKL alleinverantwortlich. Sein Vertrag läuft Ende 2026 aus. Sein Stellvertreter, Uwe Pfeiffle, Ende 50, der schon mehr als zwei Jahrzehnte in der kaufmännischen Klinikleitung arbeitet, hat nicht dieselben Befugnisse. Das falle mit Blick auf laufende und kommende Verhandlungsrunden zur Zukunft der KKL ins Gewicht, wie Landrätin Tamara Bischof auf Anfrage der Redaktion erklärt. Bischof ist zugleich Verwaltungsratsvorsitzende des Klinikums.
Mit Blick auf die Herausforderungen der nächsten Jahre hat sich daher der Verwaltungsrat mit Rückendeckung des Kreistags für eine Änderung in der Satzung des Kommunalunternehmens KKL entschieden. Bisher war darin nur ein Vorstand festgeschrieben; nun sind es zwei. Die zweite Vorstandsstelle, befristet auf fünf Jahre, war öffentlich in verschiedenen Internet-Portalen und auch bei der Agentur für Arbeit deutschlandweit ausgeschrieben. Es gab also nicht nur eine klinikinterne Ausschreibung, und in der Folge haben sich mehrere Bewerber gemeldet. Eine Entscheidung über die Stellenbesetzung soll im August fallen.
Zweiter Vorstandsposten für die Klinik Kitzinger Land: Entscheidung im August
Bischof betont, dass man die Klinikleitung für eine Übergangszeit stark aufstellen müsse und wolle. Das sei auch mit der Regierung von Unterfranken und dem Kommunalen Prüfungsverband so abgesprochen. Letzterer habe die Satzungsänderung sogar angeregt.
Hintergrund ist, dass die KKL, die immer im Plus war, seit der Corona-Pandemie rote Zahlen schreibt. Dazu kommt die Unsicherheit, wie es nach der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angestrebten Krankenhaus-Reform für den Standort Kitzingen weitergehen wird. Viele kleinere Krankenhäuser auf dem Land werden womöglich dem Rotstift zu Opfer fallen; das wollen die Kreispolitiker mit Tamara Bischof an der Spitze im Falle Kitzingens verhindern. Zumal die KKL seit Jahren aufwendig saniert und ausgebaut wird.
Aus diesem Grund laufen derzeit Verhandlungen mit dem Nachbar-Landkreis Würzburg, die eine enge Zusammenarbeit der KKL und der Main-Klinik Ochsenfurt zum Ziel haben. Beide Häuser sollen ihre Stärken betonen, Synergien schaffen und am Ende zusammen bestehen bleiben. In dieser Phase setzt der Landkreis Kitzingen auf eine gestärkte KKL-Leitung durch einen gleichberechtigten zweiten Vorstand.