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SCHWARZACH
René Lezard ist offenbar gerettet
René Lezard ist offenbar gerettet       -  Nach Wochen der Ungewissheit ist nun klar: Das insolvente Modeunternehmen René Lezard in Schwarzach (Lkr. Kitzingen) ist über den Berg. Wie aus einer Mitteilung des Insolvenzverwalters hervorgeht, ist ein namentlich nicht genannter Investor in das Unternehmen eingestiegen. Um aus dem finanziellen Tal zu kommen, werde die Betriebsimmobilie in Schwarzach verkauft. Der Erlös werde die Gläubigerbanken befriedigen. Außerdem wird den Angaben zufolge die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Dadurch werde ermöglicht, dass die Anleihegläubiger „einen Großteil der Aktien übernehmen können“. Unterm Strich werde René Lezard damit entschuldet, schreibt Insolvenzverwalter Hubert Ampferl von der Nürnberger Kanzlei Dr. Beck & Partner. Der Gläubigerausschuss habe dieser Art der Sanierung vor wenigen Tagen zugestimmt. Die Umsetzung werde in den kommenden Wochen im Rahmen des Sanierungsplanes erfolgen. René Lezard wird der Mitteilung zufolge die verkaufte Firmenimmobilie in Schwarzach wieder anmieten, der Betriebe laufe „mit der bestehenden Belegschaft“ weiter. Nun werde weiter an der Wettbewerbsfähigkeit des auf edle Damen- und Herrenbekleidung spezialisierten Unternehmens gearbeitet. René Lezard hatte sich im März in ein sogenanntes Schutzschirmverfahren begeben, um in Eigenregie aus der Insolvenz zu kommen. Ins Dilemma war der Modehändler vor allem wegen einer 15-Millionen-Euro-Anleihe gerutscht, die im November ausläuft und deren Rückzahlung das Unternehmen wohl unwiederbringlich in den Ruin gezogen hätte.
Foto: Peter Pfannes | Nach Wochen der Ungewissheit ist nun klar: Das insolvente Modeunternehmen René Lezard in Schwarzach (Lkr. Kitzingen) ist über den Berg.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:27 Uhr

Nach Wochen der Ungewissheit ist nun klar: Das insolvente Modeunternehmen René Lezard in Schwarzach (Lkr. Kitzingen) ist wohl über den Berg. Wie aus einer Mitteilung des Insolvenzverwalters hervorgeht, ist ein namentlich nicht genannter Immobilieninvestor in das Unternehmen eingestiegen.

Immobilie in Schwarzach wird verkauft - und wieder angemietet

Um aus dem finanziellen Tal zu kommen, werde die Betriebsimmobilie in Schwarzach verkauft. Der Erlös werde die Gläubigerbanken befriedigen. Außerdem wird den Angaben zufolge der Betrieb in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Dadurch werde ermöglicht, dass die Anleihegläubiger „einen Großteil der Aktien übernehmen können“. Wie dieser Handel genau abgewickelt wird, blieb offen. Näheres werde „in den nächsten Wochen im Rahmen eines Insolvenzplanes“ geregelt. Insolvenzverwalter Hubert Ampferl von der Nürnberger Kanzlei Dr. Beck & Partner war am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Gläubiger sind einverstanden

Unterm Strich werde René Lezard entschuldet, schreibt Ampferl weiter. Der Gläubigerausschuss habe der Sanierung vor wenigen Tagen zugestimmt. Die Umsetzung werde in den kommenden Wochen im Rahmen des Sanierungsplanes erfolgen.

René Lezard wird der Mitteilung zufolge die verkaufte Firmenimmobilie in Schwarzach wieder anmieten, der Betriebe laufe „mit der bestehenden Belegschaft“ weiter. Das Unternehmen hatte im Juni 290 Mitarbeiter. Die Kollektion für Frühjahr/Sommer 2018 wird der Mitteilung zufolge „planmäßig an Handelskunden und eigene Filialen ausgeliefert“. An der Kollektion Herbst/Winter 2018 werde in Schwarzach ebenfalls gearbeitet. Zudem wolle das auf edle Damen- und Herrenbekleidung spezialisierte Unternehmen seine Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Wie der Modehändler ins Dilemma geriet

René Lezard hatte sich im März in ein sogenanntes Schutzschirmverfahren begeben, um in Eigenregie aus der Insolvenz zu kommen. Das reguläre Insolvenzverfahren läuft seit 1. Juni. Ins Dilemma war der Modehändler vor allem wegen einer 15-Millionen-Euro-Anleihe geratent, die 2012 ausgegeben worden war und die im November ausläuft. Deren Rückzahlung hätte das Unternehmen wohl unwiederbringlich in den Ruin gestoßen.

Schon im November 2016 erkannte man in Schwarzach die Gefahr und zog die Reißleine. Die Anleihegläubiger wurden unter anderem dazu gebracht, auf 40 Prozent ihrer Forderungen sowie auf Zinszahlungen bis 2025 zu verzichten. Das entlastete das 1978 von Thomas Schaefer gegründete Unternehmen um Millionen.

Was macht Gründer Thomas Schaefer?

Welche Rolle der Gesellschafter und Geschäftsführer Schaefer fortan spielen wird, war am Mittwoch nicht klar. In der Mitteilung des Insolvenzverwalters wird nur der bisherige Geschäftsführer Heinz Hackl erwähnt, der im Vorstand weiterhin für das Unternehmen „operativ verantwortlich“ sei. Hackl will den Blick nach vorne richten: „Bei uns wird sich ab jetzt wieder alles um die Themen Produkt, Marke und Prozesse drehen.“ Aufsichtsratsvorsitzender der René-Lezard-Aktiengesellschaft wird den Angaben zufolge der Sanierungsexperte Michael Bourjau, der das Unternehmen schon seit Wochen wegen der Krise berät. Insolvenzverwalter Ampferl betonte indes, dass der jetzt von René Lezard eingeschlagene Weg auf breite Zustimmung stoße: Sowohl die finanzierenden Banken als auch die Lieferanten und der Betriebsrat hätten ja gesagt.

Anleihegläubiger sind arg gerupft worden

Auch die Gläubiger der Anleihe sollen im Boot sein: Mit dem Insolvenzplan hätten sie die Chance ergriffen, „aktiv an der künftigen René Lezard als Aktionäre zu partizipieren“, wird Susanne Schmidt-Morsbach in der Mitteilung zitiert. Sie vertritt im Gläubigerausschuss die in letzter Zeit arg gerupften Besitzer der Unternehmensanleihe.

René Lezard geht es schon seit 2009 nicht gut. Damals führte die Insolvenz eines Gesellschafters das Modeunternehmen auf Schlingerkurs. Dann folgten Markteinbrüche diverser Art, so dass die Firmengruppe zum Beispiel 2015/2016 einen Verlust von 3,8 Millionen Euro machte. Im Juni dieses Jahres verkündete Insolvenzverwalter Ampferl dann, dass „das Unternehmen wieder Geld verdient“.

Mit was René Lezard seine Geschäfte macht

René Lezard macht weltweit 61 Prozent seines Geschäfts mit Damenoberbekleidung, ansonsten mit Herrenbekleidung und Zubehör. Hauptzielgruppe seien Kunden im Alter zwischen 35 und 50 Jahren. Die Schwarzacher machen nach eigenen Angaben zwei Drittel ihres Umsatzes mit dem Vertrieb von Bekleidung, der Rest kommt aus eigenen Läden und via Online-Shop.

 
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    Mal schauen wie lange
    das wieder gut geht.
    Wird ja nur umverteilt.
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