
Es heiße ja immer, "Winzer jammern ständig", meinte ein gut gelaunter Artur Steinmann am Donnerstag in der Weinschule der Winzer Sommerach (Lkr. Kitzingen). Aber, so der Präsident des Fränkischen Weinbauverbands, dieses Jahr gebe es "nichts zu jammern". Kurz vor dem offiziellen Ende der Lese 2023 zog der Verband eine durchweg positive Bilanz: Die Rebsorte Silvaner zeige, dass sie "dem Klimawandel gewachsen ist", sagt Steinmann. Und: Man dürfe "dieses Jahr wunderbare Weine aus Franken" erwarten.
Ähnlich sieht es Ralf Schwarz, der neue Leiter der Kellereifachberatung beim Bezirk Unterfranken. Er sprach von einem "Jahrgang, auf den man sich freuen kann". Dabei sei das Weinjahr wechselhaft gewesen, sagt Beate Leopold vom Weinbauring Franken - mit viel Sonne, aber auch viel Regen, der sich ungleichmäßig über die Region verteilte.
Mildes, trockenes Wetter in Franken: Frühe und sehr kurze Lese
Das milde und trockene Wetter rund um die Ernte sei den rund 3400 fränkischen Winzerinnen und Winzern entgegengekommen, war man sich einig. Auffällig: Die Lese begann früh und war extrem kurz. Zwar begann die Ernte laut Weinfachberater Schwarz am 1. September und wird diese Woche enden. "Die Hauptlese fand aber zwischen dem 13. und 27. September statt", sagt Schwarz. Also gerade mal zwei Wochen: "Statistisch eine lange Lese, aber in der Realität eine Blitzlese", bilanziert der Experte.

Konkret erwarten die Expertinnen und Experten für 2023 rund 468.400 Hektoliter Wein aus Franken. Das wäre etwas mehr als vor einem Jahr und liegt in etwa im langjährigen Schnitt.