
So schnell kann es gehen: Erst vor einem Jahr wurde die Idee einer neuen Rettungswache des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in Volkach konkret, schon im Januar 2024 sollen nun die Bagger rollen im Gewerbegebiet "Sonnenberg" im Süden der Stadt. Gleichermaßen zackig handelte der Volkacher Bauausschuss am Montagabend.
Nach rund fünf Minuten und dem einstimmigen Ja des Ausschusses verkündete Bürgermeister Heiko Bäuerlein erfreut: "Damit hätten wir eine neue Rettungswache." Diese wird gleichzeitig auch ein Katastrophenstützpunkt sein und ausreichend Platz haben für die BRK-Wasserwacht.
Zuvor hatte Bauamtsleiter André Brezina im Schnelldurchlauf den Bauantrag des BRK-Kreisverbands Kitzingen vorgestellt. Massiv gemauert wird der östliche Teil des U-förmigen Gebäudes, in dem unter anderem Sozial-, Schulungs- und Umkleideräume sowie ein kleines Notarzt-Apartment untergebracht sind. Die große Halle mit Garagen für die zahlreichen Fahrzeuge und Boote entsteht im Anschluss daran in Leichtbauweise mit Sandwichplatten. Parkplätze sind 23 statt der notwendigen 16 vorgesehen.
Lob für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Volkach
Drei Millionen Euro lässt sich der Kreisverband diesen neuen Standort kosten, informierte BRK-Kreisgeschäftsführer Felix Wallström am Dienstag auf Nachfrage. Auch angesichts der schwierigen Suche nach einem dringend notwendigen, neuen Standort in Kitzingen zeigte er sich "sehr, sehr froh", dass das große Bauprojekt in Volkach sich nun so schnell verwirklichen lässt.
In diesem Zusammenhang lobte Wallström ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Volkach, die selbst den Hinweis auf das Grundstück im Gewerbegebiet Sonnenberg gegeben habe. "Es ist keine Selbstverständlichkeit, eine solche Gewerbefläche an Nicht-Gewerbesteuer-Zahler zu geben", betonte der Kreisgeschäftsführer und dankte dem Bürgermeister und Kämmerin Christina Gehring für ihren Einsatz.
Zugute kommen soll dieser Neubau laut Wallström vor allem auch den vielen Ehrenamtlichen im Dienst des Jugendrotkreuzes, des BRK und der dazugehörigen – sehr aktiven – Wasserwacht. Sie alle bekommen Platz in dem Gebäude und unter anderem einen Jugendraum und einen Lehrsaal. "Wir wollen einen Leuchtturm schaffen für gute ehrenamtliche Arbeit in der Region", gab er vor.
Finanziert werde das Großprojekt teilweise über die Krankenkassen, die eine kalkulatorische Miete für die Rettungswache zahlen. So refinanzieren sich die Baukosten zum Teil im Laufe der Jahre. Der größere Teil der Investition, erläuterte der Kreischef weiter, bleibe allerdings am Kreisverband hängen. Dieser müsse entweder aus Rücklagen bezahlt werden oder aus dem potenziellen Erlös der bisherigen Rettungswache an der Gaibacher Straße. Es sei aber noch offen, was genau aus dem dortigen Grundstück und dem sanierungsbedürftigen Gebäude wird.