Die Realschule Dettelbach mit Hallenbad ist die letzte Schule in der Trägerschaft des Landkreises Kitzingen, deren Wärmeversorgung zu 100 Prozent auf Gas basiert. Durch die steigenden Gaspreise und die Unsicherheit der Versorgung sah der Kreistagsausschuss Bildung und Soziales in der jüngsten Sitzung Handlungsbedarf: Das Ziel sei, einen mobilen Hackschnitzelheizcontainer anzuschaffen und noch vor dem Winter in Betrieb zu nehmen – so Matthias Will, Abteilungsleiter Zentrale Dienste im Landratsamt. Deshalb beschleunigte der Bildungsausschuss den Beschluss und will nächste Woche im Kreisausschuss darüber entscheiden.
Landrätin Tamara Bischof sprach sich explizit für die Anschaffung aus: "Schule ist ein Bereich, der aufrecht erhalten werden muss", sagte sie in der Sitzung. Dettelbachs Bürgermeister Matthias Bielek stellte außerdem das Projekt einer Heizzentrale mit Nahwärmenetz in Dettelbach bis zum Winter 2023/24 vor. Der Kreistagsausschuss bekräftigte daraufhin ohne Gegenstimmen das Interesse, den Landkreis von fossilen Brennstoffen zu lösen.
Stabile Versorgung mit Hackschnitzeln möglich
Der mobile Heizcontainer soll als Übergangslösung bis zu einem Anschluss ans Nahwärmenetz oder eine Erneuerung der Heizanlage der Realschule dienen. Dabei handelt es sich um eine überplanmäßige Ausgabe im Kreishaushalt, die laut Beschluss über einen Teilbetrag von 210.000 Euro aus der Tiefbaumaßnahme an der Kreisstraße KT 49 Holzberndorf kompensiert werden soll.
Für die Hackschnitzel-Lösung habe sich das Landratsamt Will zufolge entschieden, da die Forstgemeinschaft Iphofen eine preislich relativ stabile Versorgung zusichern konnte. Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung, die Planungen abzuschließen und soweit technisch möglich die Maßnahme umzusetzen; wenn nötig, auch ohne Fördermittel.
Größere Photovoltaikanlage in Kitzingen möglich
Die Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Gymnasiums Marktbreit und der Realschule Kitzingen werden etwas teurer: Nach einer Überprüfung lassen sich auf dem Dach der Realschule 237 Kilowatt-Peak (kWp) statt der geplanten 109 kWp realisieren. Im Haushalt fehlen dafür jedoch rund 166.000 Euro. Die Kosten lassen sich jedoch an anderen Haushaltsstellen einsparen. Der Bildungsausschuss beschloss die größere Anlage ohne Gegenstimmen.
Renate Moller, Sachgebietsleiterin der Schulen, hatte noch eine frohe Botschaft zu verkünden: Der Landkreis konnte sich für die Modernisierung des Medienzentrums die Höchstförderung aus dem Digitalpakt sichern. Mit über 500.000 Euro können nicht nur die Server am Schulzentrum in den nächsten Jahren gefördert werden, sondern auch Kameras, 3D-Drucker und vieles weitere angeschafft werden. Besonders Lehrerinnen und Lehrer leihen sich in diesem Zentrum Medien aus, grundsätzlich ist es aber offen für alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis.