Auch das noch: Rund ums Biebelrieder Kreuz, der Schnittstelle von A 3 und A 7, wird jahrelang an der sechsstreifigen Erweiterung der A 3 gebaut. Jetzt kommt noch eine Baustelle auf der A 7 dazu, die von den Verkehrsteilnehmern mehr Aufmerksamkeit und Geduld erfordert. Wie die Autobahndirektion Nord auf Anfrage der Redaktion bestätigt, muss die Mainbrücke bei Marktbreit, über die die Autobahn läuft, in den kommenden Jahren neu gebaut werden.
Die Brücke ist 928 Meter lang und an der höchsten Stelle verläuft die Fahrbahn 60 Meter über dem Tal. Auch wenn die Planungsphase für den Neubau noch am Anfang steht, rechnet Markus Wagner, Sachgebietsleiter Konstruktiver Ingenieurbau und Lärmschutzbauwerke bei der Autobahndirektion, mit einem Beginn der Arbeiten innerhalb der nächsten fünf Jahre.
Pfusch am Bau von Beginn an
Vor fünf Jahren wurde schon einmal eine A-7-Brücke bei Marktbreit erneuert. Warum ist nun auch die Spannbeton-Brücke über den Main, die Anfang der 1980er-Jahre gebaut wurde, schon wieder abrissreif? Wagner nennt mehrere Gründe für den schlechten Zustand, der überdies eine Sanierung nicht zulässt. Ein gravierender: Noch in der Bauzeit der Mainbrücke sei die Baufirma pleite gegangen. Das Unternehmen, dass den Bau fortgeführt habe, habe dann aber das Spannverfahren und die Geometrie der unfertigen Brücke geändert.
Damals, so sieht es Wagner heute, habe man nicht beurteilen können, dass sich das negativ auf die Belastbarkeit des Bauwerks auswirken würde, weil sich die Statik geändert habe. Genau das trat aber ein. Außerdem hätten neuere Untersuchungen an der A-7-Brücke gezeigt, dass der Bau "sehr mangelhaft" ausgeführt worden sei, sagt Wagner. Die verwendete Betonqualität sei nicht gut und an anderem Material sei gespart worden, so dass sich die notwendigen Tragkraft-Reserven, die eine Brücke haben muss, in den vergangenen Jahren immer weiter verringerten.
Überlastung der Brücke erhöht die Schäden
Die Überlastung des Bauwerks sei mittlerweile an vielen Stellen ablesbar. Wagner spricht von Rissen im Beton, die durch eine Sanierung nicht mehr zu kompensieren seien. Und die Schäden verstärken sich. So hat die Autobahndirektion inzwischen dafür gesorgt, dass kein Schwerlastverkehr mit über 42 Tonnen Gewicht die Brücke mehr passieren darf. Auch herrscht ein Überholverbot für die Laster.
Der Baufachmann betont aber zugleich: "Es besteht keine Gefahr. Die Verkehrsteilnehmer müssen sich keine Sorgen machen." Doch die Autobahndirektion will auf Nummer sicher gehen und die Gnadenfrist für die Brücke nicht bis zum letzten Tag ausreizen, um den schlimmsten Fall – eine Sperrung – zu vermeiden. Deshalb, erklärt Wagner, laufen die Planungen für den Neubau schon geraume Zeit.
Autobahndirektion prüft mehrere Varianten
Momentan lässt die Verkehrsbehörde untersuchen, welche Bauwerksvariante zum Zuge kommen soll. Auch wenn mehrere im Gespräch sind, so sei doch eine zweigeteilte Brücke wahrscheinlich und zwar eine aus Stahl. Damit würde man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Eine Stahlbrücke würde die großen Stützweiten über den Fluss problemlos überbrücken können, und außerdem wäre sie im sensiblen Maintal vergleichsweise filigran anzuschauen.
Ob dann – wie aktuell auf der A 3 bei Heidingsfeld– erste eine Brückenseite gebaut, dann die alte abgebrochen und schließlich die zweite Brückenseite entstehen wird, ist noch nicht geklärt. Denkbar wäre auch, parallel zur alten eine neue Brücke zu bauen und sie nach dem Abbruch an die Stelle der neuen zu verschieben oder gleich den Verlauf der Straße zu ändern und sie dauerhaft zu verlegen.
Je nach Variante ist damit zu rechnen, dass der Verkehr auf eingeengten Fahrbahnen verlaufen muss, was Tempolimits und voraussichtlich auch Staus und Unfälle provoziert.
Bund muss das Geld für den Bau bereitstellen
Sobald die Autobahndirektion sich für eine Brückenvariante entschieden hat, geht es an die nächsten Planungsschritte und ins Genehmigungsverfahren. Denn im Fall einer Autobahnbrücke muss das Bundesverkehrsministerium das Geld bereitstellen. Dem stehen allerdings wegen der Ausfälle der Pkw-Maut künftig weniger Mittel zur Verfügung. Eine Frage der Prioritäten.
Ich bin gespannt, in wie weit der zu befürchtende Ausweichverkehr dann über die neue ochsenfurter Mainbrücke und kleinräumig über die Segnitzer Brücke läuft. Die Anwohner werden sich freuen.
Übrigens sind es vor allem die LKWs die die massiven Schäden an den Brücken und Fahrwegen hinterlassen. Die Maut und sonstigen Abgaben decken bei weitem nicht die Schäden, die LKWs hinterlassen. Eine verfünffachung der LKW Maut, wie von Österreich gefordert, würde helfen mehr Güter auf die Schiene zu bringen. Freilich muß dort mehr investiert werden. Die CSU Verkehrsminister der letzten 10 Jahre haben in Sachen Verkehrsinfrastruktur weniger als nur eine schlechte Figur gemacht.
das sehen wir nicht nur an der BAB Brücke in Marktbreit. Es wird Zeit, daß diese Position künfig von Profis und nicht weiter von CSU Murksmautministern wahrgenommen wird.