
Das Katz-und-Mausspiel hat ein Ende. Die Kitzinger Polizei hat am Donnerstag den Mann festgenommen, der vor einem Monat einen Zug beschädigt hatte und geflohen war. Es war ein Schreckmoment für 240 Reisende im ICE 885 Hamburg – München, als ihr Zug am 7. Februar einen Halt auf offener Strecke einlegen und zum Bahnhof Kitzingen zurückfahren musste, nachdem ein Fahrgast randaliert hatte.
Dabei zerstörte er laut Polizei eine Fensterscheibe sowie eine Außentür des fahrenden Zuges. Anschließend leitete der Mann eine Notbremsung ein und sprang aus dem zuvor eingeschlagenen Fenster aus dem Zug.
Polizei spricht von einem "ausgeprägten Fluchtverhalten"
Erste Ermittlungen der Bundespolizei sowie der Kitzinger Polizei ergaben, dass es sich hierbei um einen 27-Jährigen handelt, der keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat. Die Staatsanwaltschaft Würzburg erließ wegen der Sachbeschädigung im Zug einen Haftbefehl.
Seit Anfang Februar fahndete die Kitzinger Polizei mit einem Großaufgebot nach dem Mann und setzte bei der Suche auch Hubschrauber und Hunde ein. Außerdem wurde Bevölkerung um Hinweise gebeten. Die Polizei geht aktuell davon aus, dass der Mann seit seinem Verschwinden in mehrere Wohnungen eingebrochen ist und dabei auch Sachen gestohlen hat. Obwohl er mehrmals gesehen wurde und es Zeugenhinweise gab, gelang es der Polizei wegen des ausgeprägten Fluchtverhaltens des Mannes nicht, ihn festzunehmen, teilt die Polizei mit.
Der Hinweis einer Anwohnerin führt die Polizei zum gesuchten Mann
Nach einem Hinweis einer Anwohnerin nahmen Kitzinger Polizisten letztlich den Mann am Donnerstag gegen 19.20 Uhr in Obernbreit fest. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Würzburg wurde der Tatverdächtige am Freitag einem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Würzburg vorgeführt. Dieser erhielt den bereits bestehenden Untersuchungshaftbefehl aufrecht.
Den 27-Jährigen erwarten nun mehrere Ermittlungsverfahren wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch sowie Diebstahlsdelikten. Er wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.
Dann ist es erst recht zu kritisieren, dass die Polizei öffentlich geäußert hat, der Mann sei ungefährlich.
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Wenn ein Zug mit hunderten Fahrgästen nachts auf freier Strecke nothalten muss, ist das nicht ungefährlich. Womöglich hätte Panik ausbrechen können, dass die übrigen Fahrgäste aus dem Zug fliehen und dann auf dem parallel verlaufenden Gleis von einem weiteren Zug erfasst werden. Alles andere als harmlos.
Wenn der Täter keinen festen Wohnsitz (in Deutschland) hat, wird er (laut vorangehender Berichterstattung "nordafrikanischer Erscheinung") wohl Staatsbürger eines anderen Landes sein und vermutlich in Deutschland keinen Asylantrag gestellt haben (hätte ja sonst Unterkunft).
Also warum ist er hier ?
Das ausgeprägte Fluchtverhalten des farbigen, jungen Mannes sollte spätestens bekannt sein, nachdem er den Zug mit Hilfe eines eigen dafür geschaffenen Nothammers verlassen hat.
Was hat sich im ICE zugetragen ?
Die Fluchtgeschichte kennen wir bis ins letzte Detail, aber keinerlei Zeugenaussagen von den mitreisenden Fahrgästen.
gez. R.König
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"Die Fluchtgeschichte kennen wir bis ins letzte Detail, aber keinerlei Zeugenaussagen von den mitreisenden Fahrgästen."
Das sehe ich anders. Was der Mann im Zug gemacht hat, wurde berichtet und stützt sich wohl im wesentlichen auf Zeugenaussagen sowie die angerichteten Zerstörungen.
Von den "mehreren Einbrüchen" wüsste ich gern, wie viele das konkret waren (sofern bereits alle bekannt und zugeordnet sind), wie groß die Einbruchschäden sind und von welchem Wert das erbeutete Diebesgut in Summe ist.
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PS:
Ob der Mann wohl wusste, dass es vorgesehen ist, am eigens dafür geschaffenen Bahnhof so auszusteigen, wie man einstieg? Bei stehendem Zug, ohne Werkzeug, ohne Zerstörungen und ohne sich zu verletzen?
Ein Skandal, dass es da keine mehrsprachigen Erklärvideos in den Zügen gibt...
da haben Sie selbstverständlich recht. Ich hab's ausgebessert. Vielen Dank für den Hinweis.
Julia Lucia,
Redaktion Kitzingen
@Frau Julia Lucia, erster Absatz: Ein Zug kann auf freier Strecke nicht "umkehren" er kann nur auf demselben Gleis zurückfahren!
(Nutzer sollten auf Ironie verzichten, das kann leicht zu Missverständnissen führen.)