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Kitzingen
Fahndung nach Tatverdächtigem läuft: Mann zwingt ICE bei Kitzingen zum Halt und flüchtet durch eingeschlagene Scheibe
Mit dem Nothammer schlägt ein Mann im ICE Tür und Fenster ein, verletzt sich offenbar und entkommt. Nun hat die Polizei seine Personalien ermittelt.
ICE-Nothalt im Bahnhof Kitzingen: Am Freitagabend musste der ICE 885 umkehren und den Kitzinger Bahnhof anfahren, nachdem er auf offener Strecke gestoppt worden war.  
Foto: Moritz Lenz | ICE-Nothalt im Bahnhof Kitzingen: Am Freitagabend musste der ICE 885 umkehren und den Kitzinger Bahnhof anfahren, nachdem er auf offener Strecke gestoppt worden war.  
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 15.02.2025 02:33 Uhr

Schreckmoment für 240 Reisende im ICE 885 Hamburg – München: Ihr Zug musste am Freitagabend einen Halt auf offener Strecke einlegen und zum Bahnhof Kitzingen umkehren, nachdem ein Fahrgast randaliert hatte. Wie die Bundespolizei Würzburg am Montag auf Anfrage mitteilte, hat sich der Mann bei seiner Aktion im Zug offenbar selbst verletzt. Er ist bislang nicht gefasst. Weitere Verletzte gab es den Angaben zufolge nicht.

Nach bisherigen Ermittlungen der Bundespolizei griff sich der Mann einen der im Zug befestigten Nothämmer und schlug damit auf ein Fenster und eine Tür des ICE ein. Der Zug befand sich zu dieser Zeit auf der Fahrt in Richtung Nürnberg und wurde daraufhin auf freier Strecke zwischen Kitzingen und Mainbernheim offenbar per Nothalt gestoppt. Anschließend flüchtete der Fahrgast durch eine der Öffnungen, die er sich selbst geschaffen hatte. Über sein Motiv ist bislang nichts bekannt.

Auch zu seiner Identität äußerte sich die Polizei zunächst nicht. Am Dienstag teilte die Bundespolizei dann mit, dass sie inzwischen einen möglichen Tatverdächtigen identifiziert habe. Die Personalien des Mannes seien bekannt, allerdings konnte er noch nicht ermittelt werden. Eine Fahndung der Polizei läuft.

Alle 240 Reisenden mussten den beschädigten ICE verlassen

Der beschädigte Zug kehrte zurück in den nächsten Bahnhof nach Kitzingen. Dort mussten nach Polizeiangaben alle 240 Reisenden aussteigen und in einen Ersatz-ICE steigen, mit dem sie in der Nacht ihre Fahrt Richtung Nürnberg fortsetzen konnten. Die Strecke war zwischen 22 und 0 Uhr komplett gesperrt.

Rund um den Einsatzort kam ein Großaufgebot von Bundes- und Landespolizeikräften sowie mehreren Streifen der Inspektion Kitzingen zusammen. Sie nahmen noch in der Nacht die Suche nach dem Mann auf. Er soll sich an einer der zertrümmerten Scheiben verletzt und eine Blutspur hinterlassen haben. Ein Polizeihund wurde umgehend auf die Fährte gesetzt und nahm auch Witterung auf, wie die Bundespolizei mitteilte. Doch im Gelände verlor sich seine Spur.

Die Polizei suchte mit einem Hubschrauber nach dem Mann

Aus Sorge, dass der Täter sich schwerer verletzt haben und hilflos umherirren könnte, setzte die Polizei am Montagmorgen auch einen Hubschrauber ein. Dieser kreiste bis zum Mittag über dem Kitzinger Bahnhof und schreckte wegen der Nähe zum dortigen Schulgelände besorgte Passanten auf. Die Suche sei gegen 12.45 Uhr ergebnislos abgebrochen worden, teilt das Polizeipräsidium Unterfranken mit.

Auch die Feuerwehr Kitzingen war am Freitagabend mit mehreren Kräften im Einsatz, um die beschädigte Tür des ICE zu entfernen. Am Zug entstand nach Angaben der Bundespolizei ein Schaden von mindestens 10.000 Euro.

 
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  • Franz Schröter
    Langsam gewöhnt man sich an diese Mitteilungen, zum Glück wurden dieses Mal keine Personen verletzt oder gar getötet. Man kann nie wissen, ob da nicht ein Messer in der Hosentasche ist.
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  • Fabian Leicht
    Oder vielleicht hat er eine Packung Gummibärchen einstecken. Man kann es nie wissen.
    Was bringt so ein Kommentar Franz Schröter?
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  • Hubertus Kiesel
    Wenn irgendwo ein Blatt von einem Baum fällt, wird das von mindestens 20 Leuten mit dem Handy gefilmt. Hier gibt es keine Aufnahmen?
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  • Fabian Leicht
    Oder der Vorfall wurde von 30 Leuten dokumentiert und diese haben das Material der Polizei zur Verfügung gestellt. Daraufhin wurde die tatverdächtige Person ermittelt. Man weiß es nicht Hubertus Kiesel.
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  • Harry Amend
    Die ICE Züge sind ja nicht gerade leer, haben da wirklich alle zugeschaut wie sich der verrückte einen Nothammer schnappt und in aller Seelenruhe die Scheibe einschlägt und verschwindet? Wäre ich in der Nähe gesessen hätte ich definitiv nicht zu geschaut.
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  • Ulrike Schneider
    Wieder der mysteriöse "Ein Mann"?

    Herr Amend, die Leute haben bestimmt nicht in aller Seelenruhe und wohl auch nicht grundlos nur zugeschaut. Jeder von denen will einfach nur eines: wieder gesund nach Hause kommen. Inzwischen weiss man, dass man "Ein Mann" nicht bei der Arbeit stört.
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  • Harry Amend
    Sie haben aber zugeschaut, zumal eine Scheibe mit einem Nothammer auch nicht so einfach zertrümmert, aussteigt durch diese schon gleich gar nicht. Ihre Aussage bestätigt mal wieder das viele lieber ihre Mütze tief ins Gesicht ziehen und nichts sehen wollen, statt mit ein paar mutigen Leuten einzugreifen. Niemand sagt das man sein Leben riskieren soll, aber dasitzen und gar nichts tun, dass ist ein ganz schlechter Charakter.
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  • Martin Deeg
    Grundsätzlich richtig.

    Es gibt allerdings auch den sog. " Bystander-Effekt" - der ist sehr wirksam: je mehr Leute da sind, die eingreifen könnten, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass keiner eingreift....
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  • Walter Stöckl-Manger
    Richtig, und der zerstörerische Zeitgenosse befand sich ja darüberhinaus gewiss in einer jener so modern gewordenen 'psychischen Ausnahmesituationen'. Und da darf der geneigte Bystander natürlich immer gern mit allem die eigene Gesundheit Gefährdendem rechnen.
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  • Hans Kaiser
    Ein Nothammer im Schädel ist auch nicht nett. Sollen sich die Zuständigen oder noch besser die Verantwortlichen kümmern.
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  • Manfred Englert
    Herr Amend, vermutlich befürchten Anwesende in so einem Fall, ihr Leben bei Eingreifen riskieren zu müssen, siehe AB!!
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