Autoschlangen am Schlagbaum der Mainfrankenkaserne in Volkach ließen erkennen, dass am Dienstag etwas Großartiges geschieht. Aus verschiedenen Teilen Deutschlands haben sich 350 Soldaten und Soldatinnen zu einer ganz besonderen Feier in Volkach getroffen. Und auch Vertreter der Landes–und Bundespolitik, der kommunalen Politik sowie Wirtschaft und Militär wollten dabei sein beim Appell zum Unterstellungswechsel von drei Bataillonen aus verschiedenen Teilen Deutschlands. Standort des neu aufgestellten Logistikregiment 4 ist Volkach.
Dazu kommt das bereits bestehende Volkacher Logistikbataillon 467. Oder wie es General Gerald Funke, Chef des Logistikkommandos mit Sitz in Erfurt, sagt: "Heute wird es ernst." Zur Erklärung: Ein Regiment führt mehrere Bataillone und das sowohl militärisch, als auch fachlich. Das Regiment ist somit ähnlich wie eine Firmenzentrale gegenüber seinen regionalen Niederlassungen zu sehen.
Knapp 1300 Soldaten verrichten in Volkach ihren Dienst
Bereits im Oktober 2023 hatte das 4. Regiment seine Heimat mit knapp 150 Soldatinnen und Soldaten am Standort Volkach gefunden. "Wir müssen etwas zusammenrücken", sagte der damalige Bataillonskommandeur auf die Frage, wo das Regiment denn unterkommen werde. Immerhin verrichten damit jetzt knapp 1300 Soldaten ihren Dienst im Landkreis Kitzingen, sodass Volkach zu einer der ganz großen Liegenschaften der Bundeswehr in Bayern gehört.
Entsprechend feierlich war dann auch der Einmarsch der Truppen. Angeführt von einer Ehrenabordnung und dem Heeresmusikkorps Veitshöchheim stellten sich im weiten Rund des Antreteplatzes die einzelnen Soldatengruppen auf. Nach altem militärischen Brauch positionierten sich fünf Fahnenträger (vier Bataillone und die Fahne vom Regiment) vor den Soldaten.
Unter den schmissigen Klängen des Preußischen Präsentiermarsches durch das Heeresmusikkorps schritten General Funke und der Kommandeur der mobilen Logistiktruppen, Oberst Alexander Heinze, die lange Front der Soldaten ab. In ihrer Mitte hatten sie Landrätin Tamara Bischof, die tapfer den strammen militärischen Schritt mithielt.
Das Regiment in Volkach ist ein Zeichen des Aufbruchs
In seiner Rede bezeichnete der General die Unterstellung der vier Bataillone an das Regiment "als ein Zeichen der Zeitenwende und des Aufbruchs". Die zusätzliche Führungsebene durch das Regiment hebt er als "Kriegstüchtigkeit" des Verbandes hervor. Dem Regimentskommandeur Matthias Kampf, der schon Vorarbeit geleistet hat, rief er zu: "Sie können heute die Früchte ihrer Arbeit ernten".
Die Landrätin verweist auf einen "Meilenstein für die Zukunft"
Landrätin Tamara Bischof lobte die ausgezeichnete zivile und militärische Zusammenarbeit. Sie erinnerte an die seit 38 Jahren bestehende Zusammenarbeit mit dem Militär. "Eine wertvolle Partnerschaft, die wir weiter pflegen wollen", sagte die Landrätin und verwies auf "einen Meilenstein für die Zukunft".
Oberst Heinze berichtete, dass tags zuvor im Norden Deutschlands ebenfalls vier Bataillone unter die Führung eines Regimentes gestellt worden seien. Auch er gebrauchte den Begriff "kriegstüchtig" in Bezug auf die Herausforderungen der Bündnis- und Landesverteidigung, denen sich die Logistiktruppen konsequent stellen.
"Wir laufen unter Volllast. Nun gilt es für das Regiment, nach dieser relativ kurzen Anlaufphase, die Intensität weiter zu steigern und die unterstellten Verbände zu übernehmen." Heinze erklärte weiter: "Wir machen das so, wie wir das immer machen: professionell, kameradschaftlich, entschlossen!"
Nach einem weiteren militärischen Zeremoniell und verschiedenen Kommandos rief der Regimentskommandeur Matthias Kampf seinem Vorgesetzten Heinze zu: "Herr Oberst, hiermit melde ich die Übernahme der Führungsverantwortung über die Logistikbataillone."