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Volkach
Der Volkacher Bundeswehrstandort bekommt Zuwachs – und reift wie ein guter Wein
Drei Generäle und ein eindrucksvolles militärisches Zeremoniell in der Volkacher Mainschleifen-Kaserne: Logistikregiment mit 150 Soldaten wurde in Dienst gestellt.
Großer Bahnhof in der Volkacher Bundeswehrkaserne: In einem feierlichen Akt wird eine neue Einheit in Dienst gestellt. 
Foto: Hanns Strecker | Großer Bahnhof in der Volkacher Bundeswehrkaserne: In einem feierlichen Akt wird eine neue Einheit in Dienst gestellt. 
Hanns Strecker
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:06 Uhr

Man spürt förmlich das Besondere im Kasernenareal. Eine alltägliche Lockerheit im Alltag der Soldaten ändert sich in Anspannung. Schon am Kasernentor merkt man das. Wo früher zwei zivile Securities den Einlass kontrollierten, sind es jetzt wesentlich mehr. Dazu: eine Gruppe von Soldaten mit Schnellfeuergewehren.

Der Grund ist die "Indienststellung eines Regimentes", wie es im militärischen Sprachgebrauch heißt. Also ein Verband, der ab jetzt als vorgesetzte Einheit am Volkacher Standort seinen Dienst beginnt. Mit etwa 150 zusätzlichen Soldaten. Und einem neuen Chef. "Wir müssen halt etwas zusammenrücken", meint Oberstleutnant Holm Schreiter, Kommandeur des Volkacher Bataillons. Drei Logistikbataillone unterstehen derzeit dem neuen Logistikregiment 4. Mit Standort Walldürn, Kümmersbruck und eben Volkach. Ein viertes Bataillon wird folgen. Und dieses neue Regiment wird für den gesamten süddeutschen Raum zuständig sein.

Ein seltenes Bild aus der Volkacher Kaserne: drei Generale (von links Gerald Funke, Markus Laubenthal und Martin Schelleis) feiern den neuen Volkacher Kommandeur Matthias Kampf. Rechts: Oberst Alexander Heinze
Foto: Hanns Strecker | Ein seltenes Bild aus der Volkacher Kaserne: drei Generale (von links Gerald Funke, Markus Laubenthal und Martin Schelleis) feiern den neuen Volkacher Kommandeur Matthias Kampf. Rechts: Oberst Alexander Heinze

Befehlshaber des 4. Regimentes wird Oberstleutnant Matthias Kampf. Seine Vita liest sich wie ein Buch. 1989 hat er bei der Bundeswehr angefangen. Nach einem Studium an der Bundeswehrhochschule in Hamburg begleitete er mehrere Führungsposten bei der Truppe. 2014 wurde er Kommandeur eines Logistikbataillons und war danach als Referent im Bundesverteidigungsministerium tätig.

Festliche Kulisse auf dem Appellplatz

Zur Indienststellung waren auf dem Appellplatz der Kaserne hunderte von Soldaten aus benachbarten Einheiten aufmarschiert. Und das Heeresmusikkorps. Eine beeindruckende, militärisch festliche Kulisse. Höhepunkt war die Übergabe der anfangs noch verhüllten Truppenfahne durch Oberst Alexander Heinze an den Regimentschef. Das offizielle Zeichen, dass er jetzt die Kommandogewalt hat. Dazu spielte das Heeresmusikkorps das Frankenlied als Zeichen der Verbundenheit mit der Region.

Anwesend waren zudem drei Generäle, was die hohe Bedeutung des militärischen Aktes hervorhob. Mit Generalleutnat Markus Laubenthal, der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, war sogar einer der ranghöchsten Generale anwesend. "Drei Generäle auf einen Haufen," staunt ein Soldat ehrfurchtsvoll, "so was hat es in Volkach noch nie gegeben!"

Fahnenabordnungen verschiedener Einheiten marschieren auf dem Appellplatz ein.
Foto: Hanns Strecker | Fahnenabordnungen verschiedener Einheiten marschieren auf dem Appellplatz ein.

Wie General Gerald Funke in seiner Ansprache betonte, sei die Aufstellung des Regimentes "eine stringente Reaktion auf die russische Aggression gegen die Ukraine" – bezogen auf das Jahr 2014. Er bedauerte allerdings, dass zusätzlich zugesagte 1000 Dienstposten bisher noch nicht zugeteilt wurden. Darauf ging auch der General Martin Schelleis ein. "Zwei Kriege in unmittelbarer Nachbarschaft müssen doch Warnung genug sein. Was hilft der schneidigste Kampfpanzer, der schickste Flieger, wenn er es nicht bis zur Front schafft beziehungsweise bestenfalls mit leeren Tank?"

Volkach als idealer Standort

Es gab auch leisere Töne: "Die Wahl auf den Standort Volkach ist die ideale Voraussetzung für einen leistungsfähigen Verband. Die Leute vom Fach sind in dieser Region gerne zu Hause," so Schelleis, der mit folgendem netten Vergleich endete: "Offensichtlich zahlt sich das warme Klima im Maindreieck nicht nur für den hiesigen Weinbau aus. Jedenfalls gedeihen neben dem feinen Silvaner in der Region Volkach auch Logistiktruppen sehr gut. Guter Wein braucht eben seine Zeit – die Aufstellung eines zusätzlichen Regimentes auch. Und mit unserem neu aufgestellten 'Log-Regiment 4' steigern wir zukünftig den Ertrag – für die ganze Bundeswehr."

 
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