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Volkach
Die Weltordnung ist sehr verletzlich
Bundeswehr und  Stadt Volkach hatten zu einem gemeinsamen Neujahrsempfang in die Kaserne geladen. Vertreter des Regimentes, des Bataillon und der Stadtverwaltung trafen sich mit zivilen und militärischen Ehrengästen.
Foto: Hanns Strecker | Bundeswehr und Stadt Volkach hatten zu einem gemeinsamen Neujahrsempfang in die Kaserne geladen. Vertreter des Regimentes, des Bataillon und der Stadtverwaltung trafen sich mit zivilen und militärischen Ehrengästen.
Hanns Strecker
 |  aktualisiert: 11.02.2024 02:44 Uhr

"Wir leben in einer Zeit, in der Krisen den Zusammenhalt und die Zuversicht in unserem Land herausfordern." Mahnende Worte kamen von der Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber beim Neujahrsempfang der Volkacher Bundeswehr. Ein Novum im Standort: diesmal hatte das neu aufgestellte Regiment, das Bataillon und die Stadt Volkach, deren Bürgermeister als dritter Gastgeber "mit ins Boot" genommen wurde, eingeladen. Und es wurde ein voller Erfolg. Entsprechend viele Teilnehmer aus der Politik, der Wirtschaft, der Verwaltung, den Behörden und des Militärs erschienen bei dem Fest.

Umrahmt wurde die Veranstaltung in der Mainfrankenkaserne von musikalischen Darbietungen einer Abordnung des Heeresmusikkorps Veitshöchheim und der Musikschule Volkach. Und dem Versprechen des Standortchefs, Oberst Matthias Kampf, dass an diesem Abend keiner an "Novinophobie" leiden muss, also der Angst, dass der Wein ausgehen könnte.

Regimentskommandeur Matthias Kampf überreichte Inka Bäuerlein, der Ehefrau des Bürgermeisters, stellvertretend für die Stadt Volkach einen Blumenstrauß.
Foto: Hanns Strecker | Regimentskommandeur Matthias Kampf überreichte Inka Bäuerlein, der Ehefrau des Bürgermeisters, stellvertretend für die Stadt Volkach einen Blumenstrauß.

Ein sichtlich stolzer Bürgermeister eröffnete den Festabend im Standort, der in der letzten Zeit personell zugelegt hat. Zum Logistikbataillon ist als übergeordnete Einheit noch ein Logistikregiment dazugekommen. Heiko Bäuerlein bezeichnete die Kaserne als einen "gut aufgestellten Standort mit vielen Schnittpunkten zur Stadt". Das ausgezeichnete Verhältnis zwischen den Soldaten und der zivilen Bevölkerung der Mainschleife "sei wohl einmalig".

Ohne die Logistiker werden Schlachten verloren 

Diese Feststellung zog sich übrigens wie ein roter Faden durch die verschiedenen Redebeiträge. Als ehemaliger Bundeswehrler zitierte Bäuerlein einen alten militärischen Spruch: "mit Logistik gewinnt man keine Schlachten. Aber ohne Logistik verliert man sie." Besorgniserregend fand der Bürgermeister, dass die Demokratie aktuell gefährdet scheint und wies darauf hin, dass Volkach als einer von 13 bayerischen "Orten der Demokratie" hier besonders achtsam sein muss.

Oberst Matthias Kampf, erst wenige Monate in Volkach im Dienst, erläuterte in seiner Rede den zivilen Gästen den Aufgabenbereich eines Regimentes. Dazu wurden neben dem Volkacher Bataillon noch zwei weitere Logistikbataillone aus dem süddeutschen Raum dem Regiment unterstellt. Ein weiteres Bataillon wird aus dem Bereich Bad Fallingbostel noch folgen. "Mit den vier Bataillonen wird das Regiment etwa 4000 Soldaten umfassen, die aus der Mainfranken-Kaserne heraus geführt werden."

Doch auch der Regimentskommandeur ist hinsichtlich der aktuellen Lage besorgt: "Schaut man als Soldat oder Bürger dieser Republik zurück auf das Weltgeschehen, so kann man feststellen, das die werte- und rechtsbasierende Weltordnung, wie wir sie kennen, verletzlich ist und nicht als gegeben angesehen werden darf."

Der Volkacher Ratsherr Franz Lang. 
Foto: Hanns Strecker | Der Volkacher Ratsherr Franz Lang. 

Bataillonskommandeur Holm Schreiter, der nach seinen Worten "nur noch 50 Tage in Volkach im Dienst ist" und dann eine anderweitige Verwendung beim Militär findet, zeichnete die vielfältigen Tätigkeiten seiner Soldaten und Soldatinnen aus dem vergangenen Jahr auf. Herausragend war, dass die Volkacher als Leitverband die größte NATO-Luftwaffenübung in Schleswig-Holstein logistisch unterstützten, und die Mitwirkung bei der Ausbildung ukrainischer Streitkräfte in Brandenburg. Die hohe Ausbildungstätigkeit der Volkacher Spezialisten führte dazu, dass teilweise an fünf verschiedenen Standorten in Kompaniestärke Dienst geleistet wurde. Schreiter sprach von einer "hochturbulenten" Zeit, die auftragsgemäß letztendlich in die Herstellung der Kriegstauglichkeit des Bataillons führte.

 
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