
Der Durchbruch ist geschafft: Die sogenannte Panzerstraße im Kitzinger Klosterforst wird nun doch als Umleitungsstrecke geöffnet – vermutlich Mitte nächster Woche und für Fahrzeuge aller Art. Darauf verständigten sich die Beteiligten in dieser über Monate hin- und herwogenden Angelegenheit. "Es war sehr aufwendig, aber wir haben jetzt einen guten Weg gefunden", sagte Kitzingens Oberbürgermeister Stefan Güntner am Dienstagmittag bei einem Pressegespräch im Rathaus.
Tags zuvor hatten sich alle Beteiligten noch einmal an der rund zwei Kilometer langen, offiziell gesperrten Trasse durch den Wald getroffen, um die unterschiedlichen Positionen auszuloten. Vertreterinnen und Vertreter von Stadt, Landratsamt, Regierung und Bayerischen Staatsforsten, dazu Großlangheims Bürgermeister Peter Sterk und die Landtagsabgeordnete Barbara Becker, schritten zwei Stunden lang die Strecke ab und nahmen, teils mit Ferngläsern, vor allem die 36 streng geschützten Habitatbäume ins Visier, die aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden müssen.
Die Landrätin spricht von Kompromissen aller Beteiligten
Dieses Treffen brachte dem Vernehmen nach noch einmal Dynamik in die verfahrene Lage. "Jeder musste schauen, dass er sich ein Stück weit bewegt, und Kompromisse eingehen", sagte Landrätin Tamara Bischof, die sich mit auf den Weg gemacht hatte. Bürgermeister Sterk sagte, er danke "allen, die sich in dieser Sache eingebracht haben".

Der OB sprach jetzt von einer "Lösung, die Naturschutz und Verkehrssicherheit unter einen Hut bringt, aber den gesunden Menschenverstand erfordert". Dieser Hinweis ging vor allem an die künftigen Nutzer der Trasse. Die in den 1980er-Jahren von der US-Armee errichtete Panzerstraße sei zwar in Teilen gut ausgebaut, aber "kein Highway" und "keine Rennstrecke". So werde man das Tempo auf 50, stellenweise auf 30 km/h begrenzen. Und: Es werde definitiv keinen Winterdienst auf der Strecke geben, auch nicht mittels Splitt oder Sand. Im Zweifel werde die Straße tageweise dichtgemacht.
Die Stadt schafft einen Ausgleich zu den kritischen Bäumen
Die Verantwortlichen einigten sich letztlich auf einen Kompromiss, der wie folgt aussieht: Von den 36 identifizierten, kritischen Habitatbäumen, die Fledermäusen und Vögeln als Lebens- und Brutstätten dienen, werden einige wenige gestutzt oder gekürzt, damit sie nicht auf die Fahrbahn stürzen können. Als Ausgleich schafft die Stadt etwa 50 Nistkästen an, die in dem Gebiet aufgestellt werden. Gefällt werden 180 bis 200 weitere Bäume, die vom Naturschutz offenbar als unkritisch angesehen werden und von denen "bestimmt die Hälfte" bei der nächsten Jungdurchforstung ohnehin hätte entnommen werden müssen, wie Großlangheims Bürgermeister anmerkte. Sie bleiben als Totholz im Wald liegen.
Die Strecke soll bis Ende Januar geöffnet bleiben und vor allem jenen als Abkürzung dienen, die wegen der gesperrten Staatsstraße zwischen Kitzingen und Großlangheim und der seit Ende 2022 klaffenden Lücke über die Autobahn zwischen Hörblach und Großlangheim derzeit weite Umwege in Kauf nehmen müssen.
Also ich laufe viel mit meinen Hunden in dem Wald und auf der besagten Strecke, aber ich kann beim besten Willen nicht erkennen, warum so viele Bäume gefällt werden müssen.
Ein Tempo 30 macht aus meiner Sicht keinen Sinn, da sich sowieso niemand daran halten wird. Tempo 50, einige Bäume etwas zurechtstutzen und das fahren per Schild auf eigene Gefahr, dass sollte doch reichen.
Es gibt doch auch viele Fußwege, die im Winter auch nicht geräumt werden und deren Benutzung auf eigene Gefahr ist. Das sollte genügen.
Ein bisschen Vernunft und angepasstes fahren sollte man dem Autofahrern zutrauen.
Außerdem: Was hat es die Amerikaner geschert, als sie die Schneise damals geschlagen haben?
Und natürlich: Behörden und sont. Instiutionen, die bislang mit allen möglichen Einschränkungen um sich geschlagen haben, können doch jetzt nicht plötzlich ohne Weiteres das Fahren erlauben!