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NENZENHEIM
Landwirt ist fassungslos nach dem Scheunenbrand: 120 Schweine sterben in Nenzenheim im Feuer
Völlig zerstört wurden Scheune und Stall eines landwirtschaftlichen Anwesens in Nenzenheim bei einem Brand in der Nacht zum Montag, auch das Wohnhaus trug Schäden am Dachstuhl davon. Einem Großaufgebot von Feuerwehrleuten gelang es, das Feuer zu löschen und ein weiteres Ausbreiten der Flammen zu verhindern. Die Nachlöscharbeiten dauerten den ganzen Montag über an.
Foto: Daniela Röllinger | Völlig zerstört wurden Scheune und Stall eines landwirtschaftlichen Anwesens in Nenzenheim bei einem Brand in der Nacht zum Montag, auch das Wohnhaus trug Schäden am Dachstuhl davon.
Daniela Röllinger
 |  aktualisiert: 11.02.2024 16:39 Uhr

Fassungslos schaut Karlheinz Schwemmer auf die noch rauchenden Überreste seiner Scheune samt Stall mitten in Nenzenheim. Der Schock sitzt tief. Das Gebäude in der Krassolzheimer Straße ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Rund 120 Schweine starben in den Flammen, 26 konnten gerettet werden. Es ist der dritte Großeinsatz wegen eines Scheunenbrandes im Kreis Kitzingen innerhalb weniger Tage. „Da fehlen selbst uns die Worte“, sagt Kreisbrandrat Dirk Albrecht.

Sonntagabend, kurz vor 23 Uhr. Karlheinz Schwemmer will schlafen gehen, schaut nochmal zum Fenster. Ihm fällt auf, dass die Wand heller erleuchtet ist als sonst, das Licht ist irgendwie anders. „Ich habe gedacht, das Hoflicht brennt noch“, erzählt der Landwirt. Doch beim Rausschauen stellt er fest: Nicht nur das Licht ist anders, auch die Geräusche und der Geruch – es knistert, es riecht nach Rauch. Er und seine Frau hätten darauf das Haus verlassen, berichtet die Polizei später, den Brand im Stall entdeckt und die Feuerwehr alarmiert.

Um 23.02 Uhr geht der Alarm bei der Feuerwehr ein. Zugleich breiten sich die Flammen innerhalb kürzester Zeit immer weiter aus. „Uns war schnell klar, dass es eine Alarmstufenerhöhung braucht“, sagt der Nenzenheimer Kommandant Lukas Freyberger am Morgen. Eine Scheune in Vollbrand, mitten im Ort, nur wenige Meter von der historischen Kirchenburg entfernt: Da schrillen auch innerlich die Alarmglocken. Zugleich gellen die Sirenen in mehreren Orten – insgesamt sind neun Feuerwehren im Einsatz, um das Feuer zu bekämpfen, das THW kommt zur Unterstützung, und auch das Rote Kreuz. Lange suchen müssen sie alle nach dem Einsatzort nicht. „Anfahrt auf Sicht“, sagt Lukas Freyberger. Anders ausgedrückt: Die lodernden Flammen sind im nächtlichen Himmel weithin zu sehen.

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Mit einem massiven Löschangriff von außen schaffen es die insgesamt 150 Feuerwehrleute, das angrenzende Wohnhaus zu retten. Unbeschädigt ist es trotzdem nicht, am Dach sind schwere Brandschäden zu sehen, auch das Löschwasser hinterlässt Spuren.

Polizei geht von technischem Defekt als Brandursache aus

Wie die Polizei am Montagmorgen mitteilt, brach das Feuer in einer Scheune aus und griff zum Teil auf die benachbarten Gebäude über. 120 Schweine verendeten in den Flammen, 26 Schweine konnten gerettet werden. Personen wurden nicht verletzt. Den Sachschaden beziffert die Behörde auf mindestens 250.000 Euro. Warum das Feuer entstand, dazu ermittelt die Kripo. Ersten Erkenntnissen zufolge geht die Polizei von einem technischen Defekt als Brandursache aus.

„Mit einem Großaufgebot an Feuerwehrkräften gelang es den Brand erst unter Kontrolle zu bringen und in den frühen Morgenstunden schließlich vollständig zu löschen“, schreibt die Polizei. Doch die Nachlöscharbeiten ziehen sich noch lange hin. Über viele Stunden wird Wasser durch die dicken Schläuche, die quer durch den Ort verlegt sind, zum Unglücksort gepumpt und dort in dicken Strahlen auf die verkohlten Balken gespritzt.

Ein Bagger hebt Strohbüschel hoch, damit die Feuerwehr sie mit Wasser abkühlen kann, bevor sie mit dem Frontlader eines Bulldogs in einen großen Container geworfen werden. Ein Drehleiterfahrzeug rückt zur Verstärkung an. „Bis wir alle Glutnester gelöscht haben, das wird noch dauern“, sagt Lukas Freyberger am Vormittag. Immer wieder kommen Passanten vorbei, bleiben stehen, schütteln den Kopf. „Schrecklich“, sagt eine Frau.

Fassungslos, das sind sie alle im Dorf. Die Feuerwehrleute packen mit an, die Nachbarn. Wer aktuell nichts tun kann, signalisiert Unterstützung mit einem tröstenden Klopfen auf die Schultern, mit Zuspruch. „Sagst, wennst was brauchst“, sagt ein Mann. „Wir sind da.“ Karlheinz Schwemmer nickt, viel sagen kann er nicht. Es sind eine Nacht und ein Tag, an denen die Worte fehlen.

 
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