In einer Scheune im Altort des Dettelbacher Stadtteils Neuses am Berg (Lkr. Kitzingen) ist am Samstagmorgen ein Feuer ausgebrochen. In dem Gebäude befanden sich eine Pellet-Heizung und ein Pellet-Silo; das Dach war mit einer Photovoltaikanlage belegt. Die Scheune steht in unmittelbarer Nähe zur Kirche und zu den eng bebauten Wohnhäusern der Umgebung.
Feuer drohte auf umliegende Gebäude überzugreifen
Die alarmierte Feuerwehren waren mit einem Großaufgebot vor Ort, erklärt Kreisbrandrat Dirk Albrecht auf Nachfrage. Insgesamt seien 85 Kräfte im Einsatz gewesen. Der Grund: Das Feuer in der engen Kirchgasse drohte auf andere Gebäude überzugreifen. Die Stadtteil-Feuerwehr Neuses am Berg bekam deshalb umgehend Unterstützung von den weiteren Wehren der Stadt Dettelbach und des Umlands. Somit hatten die Einsatzkräfte den Brand schnell unter Kontrolle und konnten eine Ausbreitung verhindern. Die PV-Anlage erschwerte den Zugang zum Dach und damit den Einsatz der Feuerwehren, so der Kreisbrandrat weiter.
Erst fünf Tage vorher brannte in Schernau eine Scheune im Altortbereich komplett ab. Der Brandausbruch lag im aktuellen Fall nach ersten Erkenntnissen im Dachbereich, fast genau über dem Pellet-Silo. Mehrere Neuseser Bürger hatten über den Notruf die Leitstelle alarmiert. So war die Neuseser Feuerwehr in kürzester Zeit am Brandort und gab sofort eine erste Lagebeurteilung an die Integrierte Leitstelle ab, was zu einer Erhöhung der Alarmierungsstufe führte.
Zum Einsatz kamen die Feuerwehren Neuses am Berg, Euerfeld, Schernau, Dettelbach, Escherndorf, Kitzingen, Hörblach, Volkach, Mainstockheim, Iphofen und die Feuerwehrschule Würzburg. Durch den reaktionsschnellen Löscheinsatz wurde das offene Feuer auf den Dachbereich der Scheune begrenzt und sehr zeitnah bekämpft und gelöscht. Die Gefahr einer Brandausdehnung konnte somit verhindert werden.
Sachschaden im sechsstelligen Bereich
Etwa zwei Stunden später konnten durch die Einsatzleitung die ersten Kräfte wieder nach Hause entlassen werden. Da allerdings noch einige Glutnester im Dachgebälk erkannt wurden, waren Nachlöscharbeiten erforderlich. Das Scheunendach ist völlig abgebrannt. "Glück und Können der Feuerwehren haben einen Großbrand verhindert", war das abschließende Kompliment des Feuerwehrchefs Dirk Albrecht.
Als Ursache kommt nach ersten Einschätzungen der Einsatzkräfte vor Ort ein Defekt der Pellet- oder der PV-Anlage der Scheune in Betracht. Die Ermittlungen dazu laufen noch. Bei den Löscharbeiten wurde eine Person leicht verletzt und ambulant behandelt. Laut Einsatzleiter Harald Erhard gab es keine weiteren Verletzten. Das Kitzinger THW überprüfte das Scheunendach, ob eine direkte Einsturzgefahr vorliegen könnte.
Außer einer Großzahl von Feuerwehren aus dem Umland waren auch zwei Rettungswagen des BRK und die Polizei vor Ort. Die Polizeiinspektion Kitzingen hat die ersten Brandermittlungen übernommen. Ein Ergebnis steht noch aus. Der Sachschaden wird auf einen unteren sechsstelligen Betrag geschätzt.
Wie wichtig in diesem Zusammenhang eine Brandwache ist, zeigte sich am späten Nachmittag: Gegen 17 Uhr bemerkten die eingeteilte Feuerwehrler, dass es in dem Pellet-Silo zu glimmen anfing. Die Nachschau bestätigte, dass ein Flammenausbruch unmittelbar bevorstand. Sofort wurden Löschmaßnahmen eingeleitet und Unterstützungskräfte aus dem Raum Dettelbach nachalarmiert. Sicherheitshalber entschloss man sich , das Silo zu leeren.