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Kitzingen
Kommentar zu Afghanistan: Deutschland, integrier' dich doch selbst!
Geflüchtete aus Afghanistan, die es nach Deutschland schaffen, haben es nicht leicht. Wer ihnen vorwirft, sich nicht zu integrieren, sollte sich auch an die eigene Nase fassen.
In den Niederlanden protestierten Menschen dieser Tage auf einer Straße, auf der ein Feuer loderte, gegen die Ankunft hunderter Geflüchteter aus Afghanistan.
Foto: dpa | In den Niederlanden protestierten Menschen dieser Tage auf einer Straße, auf der ein Feuer loderte, gegen die Ankunft hunderter Geflüchteter aus Afghanistan.
Anna Kirschner
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:53 Uhr

Die Stimmung unter den afghanischen Geflüchteten ist miserabel, berichtet Kitzingens Bürgermeisterin Astrid Glos. Wer Todesnachrichten aus der Heimat erhält und nicht weiß, welches Schicksal den Freunden, den Verwandten, den Schwestern und Müttern durch die Taliban droht, braucht nicht nur Unterkunft und Verpflegung. Sondern auch mal ein offenes Ohr.

Oder eben die Möglichkeit, sich bei der Arbeit abzulenken. Dass diese Möglichkeit manchen Menschen zum Beispiel bei einer Duldung wegen ungeklärter Identität genommen wird, verdammt sie in Krisensituationen zum Nichtstun und zum Warten auf die Abschiebung. Im Falle Afghanistans ist völlig offen, wie lange sie in dieser Vorhölle sitzen werden.

Menschlichkeit gebietet Empathie

Besonders Gerissene werfen Geflüchteten dann noch vor, nicht zu arbeiten. Dass diesen und den Unternehmen oftmals ein Bürokratie-Monstrum im Wege steht, lassen sie bequem unter den Tisch fallen. Andere werfen Geflüchteten vor, sich nicht zu integrieren, oder fabulieren von der überwältigenden Fluchtwelle.

So richtig kann man es als Zuwanderer wahrscheinlich niemandem Recht machen. Der Respekt vor anderen Menschen gebietet es jedoch, ihnen zuzutrauen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu gestalten, in eine Gesellschaft hineinzuwachsen und neue Wurzeln zu schlagen. 

Andererseits gebietet es die reine Menschlichkeit, Empathie für Geflüchtete aufzubringen. Viele von ihnen haben Furchtbares erlebt, Dinge, die wir uns nicht vorstellen können. Dem ein oder anderen mag es leicht fallen, diese Empathie abzustellen, solange er im Alltag nicht mit diesen Schicksalen konfrontiert ist. Wollen wir wirklich so aneinander vorbeileben?

Jeder sollte sich an die eigene Nase fassen

Wer vom Integrationswillen spricht, darf vom eigenen Dazutun nicht schweigen. Von den Behinderungen beim Fußfassen, der niedrigen Schutzquote bei Geflüchteten aus Afghanistan, der Abschiebung in die Segregation der Sammelunterkünfte, den eigenen Vorurteilen

Wer fürchtet, dass "wir das nicht schaffen", hat vielleicht einfach kein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Aber keine Bange: Der Integrationswille der Deutschen fängt bei Freundlichkeit im Alltag an. Den neuen Kollegen in der Mittagspause einbeziehen. In der Innenstadt den Weg erklären. Vielleicht auch mal die Menschen in der Gemeinschaftsunterkunft besuchen und ins Gespräch kommen. Übrigens gehört auch respektvolles Streiten zu unseren demokratischen Werten.

Integration ist keine Einbahnstraße. Integration ist eine Aufgabe für ein funktionierendes Team. Sind Sie ein Teil davon, oder meckern Sie nur? Für die kommende Zeit können wir es uns alle noch einmal überlegen.

 
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Kommentare
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  • M. G.
    Wenn jetzt nicht jedem langsam was einleuchtet

    Merkel jetzt auch wieder ganz überrascht? Als ob das nicht alles zu 100% vorhersehbar war! Wie viele islamische Attentate, z.T. Selbstmordattentate, gab es denn in denn letzten Jahrzehnten? Angeblich war das ja ISIS, die jede Chance nützen, um zu morden. Die Taliban und ISIS hassen sich, obwohl beide Sunnis sind, aber das heißt nicht, denn seit 1400 Jahren geht man sich im Islam und seinen unterschiedlichen Strömungen gegenseitig an die Kehle. Sunnis gegen Shia, Sunnis gegeneinander, Shia und Sunnis gegen Sufis, die eigentlich auch Sunnis sind usw.

    Ich will diese Leute mit ihrer patriarchalen Machtideologie im religiösen Gewand nicht im Westen. Punkt. All die jubelnden Bessermenschen haben nicht die leiseste Ahnung, was sie sich da ins Land geholt haben.
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  • M. H.
    FAZ.net/aktuell/Politik/briefe-an-die-herausgeber/leserbriefe-vom-26-august-2021-17501255.html

    Man sollte immer die Kultur der Afghanen mit einbeziehen, in unsere westlichen Kultur ist so eine Denkweise, wie sie in diesem Artikel beschrieben ist gängig und durchaus auch angebracht weil man sie erwidert bekommt. Vollkommen außer acht gelassen wird deren Kultur, durch die unkontrollierte Einreise (ohne eine intensive Nachbetereuung mit dem Ziel der Integration und ein gewisses anpassen an unsere Kultur) schaffen wir uns nur enormes Gefahrenpotential. Zu dieser intensiven Nachbetereuung gehört meiner Meinung nach auch ggf. eine Abschiebung bei erfolgloser Integration. Der Leserbrief von Dr. Thomas Sarholz trifft es auf den Punkt. Daher bitte beide Seiten beleuchten und auch beachten. Es ist meiner Meinung nach sehr fraglich ob man unsere Werte bei so tief verwurzelten Einstellungen überhaupt vermittelt bekommt.
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  • R. D.
    Unsinniger Kommentar. Wir müssen uns überlegen wen wir hier einwandern lassen. Wir sollten nur die einwandern lassen, die wir hier benötigen, die sich an unsere Regwln halten, sich integrieren wollen und die unsere Gesellschaft voranbringen. Wir sollten uns diese anhand definierter Kriterien aussuchen.
    Analphabeten, religiöse Soinner, Kriminelle und Arbeitsunwillige brauchen wir nicht.
    Asylberechtigte und Menschen in Not muss man natürlich immer temporär helfen. Diese haben aber keinen Anspruch auf Dauer hier zu bleiben. Sonst können wir auch gleich alle 7 Milliarden Menschen denen es schlechter geht hier aufnehmen.
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  • G. L.
    Kanada, Australien ,die Schweiz, Israel und viele andere machen es uns vor.

    "Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes. Das Christentum hat teilweise schon abgedankt. Es hat keine verpflichtende Sittenlehre, keine Dogmen mehr.“
    ―Peter Scholl-Latour
    - https://gutezitate.com/zitat/100636
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