Ein Hitzerekord hat am Mittwoch und Donnerstag den nächsten gejagt. Neuer Spitzenreiter ist nach vorläufigen Messergebnissen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) das Emsland: Dort, im niedersächsischen Lingen, wurden am Donnerstagnachmittag 42 Grad verzeichnet. Das ist der mit Abstand höchste Wert seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Für die unterfränkische Hitze-Metropole Kitzingen war da längst klar: Sie ist ihren "Titel" los.
Seit dem Sommer 2015 galt die unterfränkische Stadt als heißeste des Landes, gleich zwei Mal waren damals 40,3 Grad gemessen worden. Bereits am Mittwoch allerdings knackte Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen den Rekord mit offiziell bestätigten 40,5 Grad. Am Donnerstag folgte erst Bonn-Roleber, dann Lingen – erst mit 41,5, später dann mit 42 Grad. Die Werte müssten allerdings noch abschließend überprüft werden, so der DWD.
Ein bisschen traurig sei er schon, sagte Oberbürgermeister Siegfried Müller, wenn Kitzingen den Rekord verliere – "weil der Bekanntheitsgrad unserer Stadt weit über die Landesgrenzen von Bayern hinaus schon eine tolle Geschichte war". Man müsse aber auch die negativen Folgen solcher Hitzewellen beachten. "Ich denke, dass wir in Zukunft gar nicht mehr so nach Rekorden streben, sondern eher mal das Klima im Auge behalten sollten."
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Schon jetzt macht die anhaltende Hitze der Natur in Unterfranken zu schaffen. Besonders den Gewässern. Der Main etwa habe sich mittlerweile auf über 26 Grad erwärmt, sagte Herbert Walter, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Aschaffenburg. An der Messstation Erlabrunn (Lkr. Würzburg) sei der Schwellenwert am Donnerstagmittag überschritten worden. Deshalb hat die Regierung von Unterfranken für den Flussabschnitt von Würzburg bis Kahl (Lkr. Aschaffenburg) eine Warnung nach dem ökologischen Alarmplan ausgesprochen. Grund sei neben der hohen Wassertemperatur auch der niedrige Abfluss. Das bedeute, dass in den folgenden Tagen alle zusätzlichen Belastungen des Gewässers vermieden werden müssten, so Walter.
Gleichzeitig warnte die Regierung von Unterfranken, dass der lang ausbleibende Regen zu sinkenden Grundwasserständen in der Region führe. Größere Flüsse kämpften mit Niedrigwasser, kleinere Bäche würden beginnen auszutrocknen. "Die Bevölkerung wird daher um größtmögliche Zurückhaltung bei der Entnahme von Wasser aus den Gewässern gebeten", hieß es. Ohne Erlaubnis dürfe Wasser aus Flüssen und Seen nur noch geschöpft werden, wenn Beeinträchtigungen für das Gewässer sowie die Tier- und Pflanzenwelt ausgeschlossen seien. Das gelte auch für die Landwirtschaft, beispielsweise das Tränken von Vieh.
Nicht nur der Natur, auch den Menschen macht die Rekordhitze zu schaffen – vor allem beim Arbeiten. Für die Temperatur am Arbeitsplatz gebe es seitens des Gesetzgebers klare Vorgaben, sagte Christina Schmiedel vom Gewerbeaufsichtsamtes bei der Regierung von Unterfranken. Das gelte nicht nur im Büro, sondern etwa auch auf dem Bau. Welche Schutzmaßnahmen aber konkret ergriffen würden, entscheide immer der Arbeitgeber, "es muss nur wirksam sein". Bei Temperaturen über 35 Grad seien zum Beispiel zusätzliche Pausen und kühle Aufenthaltsräume dafür nötig. Wichtig sei es zudem, sich im Freien vor der Sonnenstrahlung zu schützen. Und ausreichend zu trinken.
Letzteres werde für ältere Menschen in Hitzezeiten oft zum Problem, sagte Dr. Michael Schwab, Ärztlicher Direktor des Geriatriezentrums im Würzburger Bürgerspital und Experte für Altersmedizin. "Alte Menschen haben kein Durstgefühl mehr, obwohl der Körper Flüssigkeit braucht." Das könne schnell gefährlich werden, da sich im Alter die Körperzusammensetzung ändere und außerhalb der Zellen sowieso rund 40 Prozent weniger Wasser im Körper vorhanden seien. "Die Reserven sind so geringer – und Trinken wird noch wichtiger." In Pflegeeinrichtungen würden Fachkräfte deshalb momentan verstärkt darauf achten, dass Bewohner ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.
Denn noch ist die Hitzewelle nicht zu Ende. Auch für diesen Freitag sagt der DWD Temperaturen bis 38 Grad voraus.
1. Lage im Talkessel
2. Maintal läuft quer zur Hauptwindrichtung, statt längs
3. umgebenden Weinberge produzieren Hitze
4. waldärmste Region Bayerns, mit Wäldern, die beginnen abzusterben (siehe MP)
Vor einiger Zeit machte ich hier einen Vorschlag, mit Null Resonanz von der Stadtpolitik.
Vorschlag:
1. Baustopp (mit ganz wenig Ausnahmen):
>im Talkessel
>in den Zugangstälern
>oben auf dem Rand des Talkessels
2. Bau einer etwas abseits gelegenen Höhenstadt (geht nur interkommunal) mit Straba-Anschluss, nach toskanischem Vorbild (z. B. Siena), um die der Wind herumweht. Vielleicht auf der Gieshügler Höhe, südöstlich v. Gerbrunn.
Herr lass Hirn regnen.
Wer Blühpflanzen und Wasserstellen und neu gepflanzte Hecken und Büsche
auch für das eigene BioTop wässert zahlt richtig fett. Mit Bitte um Kentnissname
Der neue Rekord wäre dann Abgasen und Piste geschuldet, nicht allein dem Wetter. Der Temperatur-Effekt auf Flugplätzen ist bekannt und wurde vor Jahren in WUWT diskutiert. Die "Kachelmannschen Messstationen" rund um Geilenkirchen sind die
ganze Zeit unter 40 Grad geblieben.