
Vor etwa fünf Jahren siedelten sich an der Weidach östlich von Volkach die ersten Biber an. Es waren anscheinend fruchtbare Nager, die rund um Krautheim, Frankenwinheim und Schallfeld für reichlich Nachwuchs sorgten. Während sich Naturschützer über die Population freuen, sprechen Landwirte, Teichbesitzer und Waldeigentümer von einer Plage. Etwa alle hundert Meter staut ein Biberkunstwerk das Wasser auf. Die fleißigen Nagetiere fällen Baum um Baum und fressen sich in die Rapsfelder hinein – sehr zum Leidwesen der Anrainer.
"So viele Tiere passen einfach nicht an dieses Gewässer", sagt Thomas Horn. Der Besitzer eines Aussiedlerhofs zwischen Krautheim und Frankenwinheim fordert von den Naturschutzbehörden, die Population konsequente zu regulieren. Die Buchen und Kirschbäume in seinem kleinen, am Bach liegenden Auwald würden von dem Biber regelrecht zerstört, schildert er. Der Landwirt und Waldbesitzer zeigt auf stattliche Bäume, deren Stammumfang die Biberzähne auf einem halben Meter Höhe um die Hälfte reduziert haben.
Ein Anrainer fühlt sich vom Landkreis "im Stich gelassen"
Besonders ärgert Horn der seiner Meinung nach allzu legere Umgang der Unteren Naturschutzbehörde in Kitzingen mit der für ihn nicht akzeptablen Situation. "Mir wurde ein Schutzzaun versprochen", sagt er. Angebracht ist er bislang nicht. Und dann ist da noch der finanzielle Schaden durch den Biberfraß. 180 Euro Entschädigung habe er für die Schäden von 2000 Euro erhalten. "Vom Landratsamt wird man im Stich gelassen", schimpft Horn über gescheiterte Gespräche mit der Behörde.

"Wir sind an die gesetzlichen Vorgaben gebunden", sagt Dieter Lang zum Vorwurf zu geringer Entschädigungen. Der Fachreferent für Naturschutz und Landschaftspflege am Landratsamt Kitzingen versichert, dass der angeforderte Schutzzaun noch diese Woche installiert werde. Wie viele Biber sich aktuell an der Weidach aufhalten, ist ihm nicht bekannt. Er bittet um Infos aus der Bevölkerung, um die Population genauer bestimmen zu können.
Naturschutz gehe nur mit den Landwirten, nicht gegen sie
Das Problem "Schadensausgleich" kennt Dieter Söllner gut. "Die Landwirte sollten nach Schätzung durch einen Sachverständigen entschädigt werden", fordert der Ortssprecher von Krautheim, der so etwas wie ein Koordinator für die Weidach-Kommunen in Sachen Biber ist. Verhandlungen der betroffenen Parteien sollten nach dem Motto geführt werden: "Naturschutz geht nur mit den Landwirten und den Grundeigentümern, nicht gegen sie." So formuliert es der langjährige SPD-Stadtrat von Volkach.

Er habe von massiven Auseinandersetzungen zwischen der Unteren Naturschutzbehörde und den Eigentümern gehört. Zu den Gesprächen und Verhandlungen sei weder ein städtischer Vertreter noch er als Ortssprecher eingeladen worden. "Das war offensichtlich nicht erwünscht", sagt Söllner. Er sieht die Biber-Population auch als Problem für die Kläranlagen in Schallfeld, Frankenwinheim und Krautheim.
Durch die Biberbauten drohen Dämme zu brechen
In der Kläranlage Krautheim habe man Verbissschäden festgestellt. Durch Biberbauten sei es zu Rückstaus gekommen, die den Abfluss des Klärwassers behindert hätten. "Am Ostermontag konnte ich einen Biber sehen, der in einer Höhle der Böschung der Weidach in Höhe der Kläranlage verschwand." Die Gefahr, dass durch die Biberbauten Dämme durchweicht werden und brechen, ist groß. Die Kommunen könnten Anträge auf Tötung der Tiere im Kläranlagenbereich stellen, klärt Fachmann Lang auf.

Betroffen von den Biberaktivitäten sind auch die Fischteiche in der Gegend. "An den Dämmen ist Gefahr im Verzug", erklärt Fischwirtschaftsmeisterin Michaela Gerstner-Scheller aus Obervolkach. Sie befürchtet neben Dammbrüchen, dass auch Fußgänger oder Reiter auf den Wegen der Dämme regelrecht einbrechen könnten. Weil beim genehmigten Abschuss nur erfolglose Wärmebildkameras erlaubt sind, wünscht sie sich den Einsatz von Nachtsichtgeräten, was laut Lang in der Zuständigkeit der Jagdbehörden liegt.
"Am Anfang war hier ein Biber. Mittlerweile sind ganze Familien aktiv", klagt Jürgen Feldhäuser. Der Landwirt und Weidach-Anrainer verweist darauf, dass umstürzende Bäume eine Gefahr für die Menschen auf dem Rad- und Fußweg neben der Weidach darstellten, und fordert eine Reduzierung der Biber-Bevölkerung.. Für ihn sind die zahlreichen Nager-Hotspots "ein nicht länger hinnehmbares Ärgernis".
biber verursacht hat
er hat genügend einkommen und Subventionen
soll er doch den biber sein revier lassen
Wäre doch auch ne Lösung, dem Biber einfach die Lust an der Gegend zu vermiesen, indem man seine Dämme abreißen dürfte. Würde vielerorts absolut reichen!
Und warum "lebt" der Biber nicht einfach in Ruhe und Zufriedenheit?
Weil die Schöpfungskrone immernoch nicht Willens ist, zu akzeptieren, dass andere Existenzen auch ihre Daseinsberechtigung haben.
Wann wird man s jeh' verstehn ????
Quelle: https://www.bund-naturschutz.de/tiere-in-bayern/biber/verbreitung
In Zellingen hat er empfohlen, um Bäume an denen rundum "nur" die Rinde abgenagt ist, einen Zaum zu machen.
Der Mensch hat den Biber in Bayern Ende des 19. Jahrhunderts ausgerottet, vorher hat er Jahrhunderte hier gelebt. Er kam nur zurück in eine Landschaft, in die er von Natur aus gehört!
Ich bin letzte Woche mit dem Rad von Zell nach Karlstadt gefahren.
Freue mich schon, wenn in einigen Jahren der gesamte Baumbewuchs am Mainufer weg ist und man eine freie Sicht aufs Wasser bekommt.
Dann denke ich immer an den armen Bürgermeister von Eibelstadt, der vor einigen Jahren 3.000 € Strafe zahlen musste, weil er einige alte Pappeln umsägte.
Hätte er sich einen Biber ausgeliehen.....
Unsere Gegebenheiten sind eben nicht oder nicht mehr für solche Tiere geeignet. Durch das lange fehlen dieser Umstände hat die Entwicklung einen ganz anderen Verlauf genommen als sie es tat. Z.B. fehlende Raubtiere u.s.w. Somit ist eine Regulierung unvermeidlich weil bei dem völligen Schutz die Nachteile bei weitem überwiegen.
Es muss nach einer geeigneten Lösung gesucht werden. Selbst eine finanzielle Unterstützung würde den Betroffenen nicht helfen. Muss man z.B. unbedingt die Dämme unberührt lassen? Vielleicht würden dann die Biber in ein anderes, besser geeignetes Gebiet abwandern.
Der Waschbär gehört nicht hierher! Der ist ein Neophyt, eine invasive, fremde Art, die hier nichts zu suchen hat - und die so große Schäden verursacht, dass man ihr Eindringen nicht hinnehmen sollte!
das meinen Sie nicht im Ernst. Wo soll es die denn hierzulande geben???
Wussten Sie eigentlich, dass Bernhard Grzimek oben auf seinem Briefbogen stehen hatte: "Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Vermehrung des Menschen vermindert werden muss."? Wobei ich fürchte, das langt noch nicht - man müsste ergänzen "und dass auch der Flächenbedarf des Einzelnen beschränkt werden muss."
Entweder "wir" kriegen es gebacken, mit der Natur zu leben statt gegen sie - oder wir ziehen uns auf lange Sicht selber den Boden unter den Füßen weg. So siehts aus.
Worüber man allerdings inzwischen dringend nachdenken sollte, ist die Strenge der Schutzmaßnahmen! Um den Biber wieder anzusiedeln (wohl gemerkt WIEDER anzusiedeln, also ihm einen Raum zu schaffen in einem Gebiet, in dem er ganz natürlich zuhause war bis er von den Menschen vertrieben wurde! Er kehrt nur dahin zurück, wo er Jahrhunderte lang hingehörte), war ein sehr strenger Schutz notwendig. Inzwischen ist er wieder da - in einer gesunden Population. Also kann man auch erlauben, dass sich der Mensch entsprechend zur Wehr setzt, wenn es Konflikte gibt. Aber das muss ja noch lange nicht "Abschuss" heißen - es würde doch schon reichen, dass Dämme des Bibers abgerissen werden dürfen. (eine maximal Zahl Biberdämme pro Kilometer Wasserlauf) Das würde ihm vielleicht in vielen Fällen den Spaß verderben - und er würde weiter ziehen.
Ganz einfach