Erst die gute Nachricht: Es gibt Hoffnung, dass das Volkacher Freibad zum 1. Juni wieder öffnen kann. Die schlechte: Noch ist die Firma nicht bestellt, die die Schäden an den Fliesen und Beckenköpfen so repariert, dass man diesen Sommer wieder bedenkenlos schwimmen gehen kann. Ohne Angst, sich an scharfen Kanten verletzen zu müssen. Und ohne einen zu großen Wasserverlust, der bei Bürgermeister Peter Kornell Bauchschmerzen verursacht hatte.
In den vergangenen Wochen waren nicht nur die Mitarbeiter der Stadt im Freibad zugange, um das Wasser abzulassen und sich die Becken genau anzuschauen, sondern auch zahlreiche Ehrenamtliche des Fördervereins Volkacher Bäder. Darunter auch Elmar Datzer. Der Ingenieur hatte der Stadt Ende Januar angeboten, kostenfrei zu ermitteln, was für eine Wiedereröffnung nötig wäre.
Das Nichtschwimmerbecken verliert Wasser
Genau darum bemühte sich Datzer nun. Das Ergebnis erläuterte Manou Wahler, Vorsitzende des Fördervereins Volkacher Bäder: "Das Schwimmerbecken ist dicht, aber der Beckenkopf ist komplett im Eimer." Außerdem verliere das Nichtschwimmerbecken Wasser; nach der Ursache wird noch gesucht. Nach Datzers Einschätzung sei es allerdings möglich, die Schäden noch einmal auszubessern. Darum suche er nach einem Fliesenleger, am besten mit Schwimmbad-Erfahrung, der den Job im Mai übernehmen könnte.
Die Firma, die in der Vergangenheit von der Stadt mit den Reparaturen beauftragt worden war, möchte es nicht mehr machen. Bürgermeister Peter Kornell sagte in der jüngsten Stadtratssitzung: "Unser Fliesenleger sagt: Es ist nicht mehr reparaturfähig." Sollte sich aber einer finden, der es macht, könnte man eventuell ab 1. Juni eröffnen.
Die Fliesen lassen sich noch bestellen
Noch eine weitere gute Nachricht hatte Manou Wahler dazu: "Es gibt die Fliesen noch." Sobald eine Firma gefunden sei, könnte man diese bestellen, sagte die Schöpferin des Freibad-Fritzi. Sollte es so weit kommen, sei die Aufgabe des Fördervereins klar: "Wir stehen dann im Becken, klopfen Fliesen ab, sandstrahlen und übernehmen Handlanger-Tätigkeiten für die Profis." Ziel sei es, das Bad unbedingt wieder zu eröffnen und so Zeit zu gewinnen, um Fördertöpfe für eine Sanierung anzapfen zu können.
Der Verein war fleißig in den vergangenen Monaten: Die Mitgliederzahl hat sich auf fast 300 verdoppelt und auf dem Konto ist mittlerweile ein fünfstelliger Betrag, der für die Arbeiten zur Ausbesserung eingesetzt werden kann. Die Tatsache, dass bei einer Wiedereröffnung diesen Sommer der Förderverein den Kiosk in abgespeckter Version übernehmen müsste, macht Wahler keine Sorgen. "Da kriegen wir mit Sicherheit was auf die Reihe; das ist unser kleinstes Problem." Nun sei entscheidend, es überhaupt aufmachen zu können.
Stadtrat schaut sich das Freibad an
Kornell hatte am Montagabend im Stadtrat die Erwartungen allerdings gedämpft: "Ich glaube nicht, dass es gelingt, denn es schaut wirklich nicht gut aus." Davon wird sich der Stadtrat am Gründonnerstag selbst ein Bild machen.