
Zu wenig Regen im Mai und Juni, jetzt die Hitze: Seit Wochen warnt der Deutsche Wetterdienst vor einer hohen Waldbrandgefahr. Doch wie groß ist aktuell die Gefährdung im Landkreis Kitzingen? Der Kreisfeuerwehrverband und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) schätzen in einer Pressemitteilung die Lage ein und geben Tipps, wie sich die Bevölkerung verhalten soll.
Kreisbrandrat Dirk Albrecht erinnert sich noch gut an den 2. August letzten Jahres: „Um 16.47 Uhr ging die Meldung ein: Waldbrand im Mainbernheimer Wald. Innerhalb kürzester Zeit waren die freiwilligen Feuerwehren aus Mainbernheim, Marktsteft, Marktbreit, Kitzingen und Iphofen vor Ort“, wird der KBR in dem Pressetext zitiert. Wie sich später herausstellte, haben an diesem heißen Augusttag Unbekannte im Mainbernheimer Stadtwald nicht weit von Eichelsee und Bahnlinie ein Lagerfeuer entzündet.
Illegales Grillfeuer hätte in einer Katastrophe enden können
„Seit Tagen wurde schon vor der sehr hohen Waldbrandgefahr gewarnt, der Waldboden hatte vor Trockenheit geknirscht“ erinnert sich der Förster Achim Volkamer vom AELF Kitzingen-Würzburg. “Dieses illegale Grillfeuer hätte in einer Katastrophe enden können“, sagt er rückblickend. Nur durch den schnellen Einsatz der Feuerwehren konnte Schlimmeres verhindert werden.

Doch wie sieht es im Sommer 2023 aus? Nach einem eher kühlen und feuchten Frühjahr hat es seit Mitte Mai zu wenig Regen gegeben, informiert der Pressetext des AELF weiter. Wenn jetzt die Temperaturen die 30- Grad-Marke überschreiten, wird die Waldbrandgefahr in weiten Teilen des Landkreises sehr hoch sein. Förster Achim Volkamer: „Insbesondere Nadelholzwälder oder Wälder mit trockenem Grasbewuchs sind sehr stark gefährdet, da reicht eine weggeworfene Zigarettenkippe aus und der Wald brennt."
Hilfe der Landwirte mit großen Wasserfässern ist wichtig
Kreisbrandrat Dirk Albrecht sieht die freiwilligen Feuerwehren im Landkreis gut aufgestellt: „Wir sind gut vorbereitet und durch regelmäßige Übungen sind die Feuerwehren auch im Wald in der Lage die Brände schnell in Griff zu bekommen. Als wichtig haben sich eine gute Ortskenntnis gezeigt und die Hilfe der Landwirte mit ihren großen Wasserfässern.“

Hoffentlich halte sich auch die Bevölkerung angesichts der hohen Waldbrandgefahr an die Verhaltensregeln und Waldbrände müssen erst gar nicht gelöscht werden, so Abteilungsleiter Michael Grimm vom AELF. Er erinnert in der Mitteilung an folgende Hinweise zur Vermeidung von Waldbränden:
• In den Wäldern gilt für Waldbesucher Rauchverbot vom 1. März bis 31. Oktober.
• Werfen Sie keine Zigarettenkippen weg, auch nicht beim Autofahren aus dem Fenster.
• Entzünden Sie im Wald oder in Waldnähe (bis 100 Meter) kein offenes Feuer, dazu zählen auch Grillstellen. (Das gilt bei Waldbrandgefahr auch für Grundstückeeigentümer.)
• Parken Sie Ihren Pkw nicht auf trockenem Gras, Laub oder Nadelstreu, da es sich am heißen Katalysator entzünden kann.
• Melden Sie Waldbrände mit möglichst genauer Ortsangabe sofort an die Feuerwehr unter der Telefonnummer 112.
• Parken Sie stets so, dass Betriebs-, Rettungs- und Löschfahrzeuge bei ihrem Einsatz nicht behindert werden.