Manchmal braucht es Zeit, bis ein Projekt beraten und auf den Weg gebracht ist. Aber 30 Jahre sind Otto Kolesch dann doch zu viel. Der Malermeister, der seit 1990 im Iphöfer Stadtrat sitzt, hat viele Diskussionen über den Umbau des Marktplatzes erlebt, manche hat er selbst mit angestoßen. Zu einem greifbaren Ergebnis geführt hat keine von ihnen.
Noch immer ist Iphofens gute Stube zeitweilig mit Autos zugestellt, eine Blechlawine, die vor allem an sonnigen Wochenenden den Platz überrollt. Jetzt hat Kolesch einen weiteren Anlauf genommen. "Die Touristen fühlen sich nicht mehr wohl am Marktplatz. Andere Gemeinden überholen uns", sagte er am Montagabend in der Sitzung des Bauausschusses. Sein dringender Appell an den Stadtrat: Man müsse jetzt schnellstmöglich handeln, um nicht abgehängt zu werden.
Das Thema ist nicht neu, es fehlt nicht an Selbsterkenntnis. Immer wieder hatte der Stadtrat das Problem benannt, immer wieder war er in der Sackgasse gelandet, zuletzt Anfang 2020. Da hatte die Stadt sich externe Experten ins Rathaus eingeladen – in der Hoffnung, dass ihr Auswege aus der verfahrenen Situation gezeigt würden. Am Ende wünschte der scheidende Bürgermeister Josef Mend seinem Nachfolger Dieter Lenzer ein glückliches Händchen. Glück allein aber wird in diesem Fall nicht reichen. Das weiß Lenzer, der selbst lange genug im Stadtrat sitzt. "Es ist eine Frage des Mutes", so Lenzer.
Mit einer zehnminütigen Philippika hatte Kolesch am Montag den neuerlichen Diskurs eröffnet. Eigentlich sollte es um die Einrichtung eines zweiten Behindertenparkplatzes gehen. Für Kolesch bloß ein weiterer Versuch, am Marktplatz "herumzudoktern". Statt "kleiner Einzelmaßnahmen" brauche es jetzt den großen Wurf, ein "Gesamtkonzept", das endlich mit dem Grundproblem der zu vielen Autos aufräume. Iphofens gute Stube ist für Kolesch "kein Platz zum Wohlfühlen mehr", auch die Gastronomie rund um das gepflasterte Altstadt-Karree profitiere nicht von diesem "Blechhaufen". Deshalb müsse man nun den "Mut haben", das Problem anzupacken und in der Bevölkerung durchzusetzen.
An diesem Punkt waren alle noch so gut gemeinten Ansätze und Konzepte in der Vergangenheit gescheitert. Mend gestand zu seinem Abschied selbst ein, dass es auch ihm hier an Courage gefehlt habe. Schon das erste Verkehrskonzept von 1992 hat aus seiner Sicht klar gezeigt, dass 46 Prozent aller Autos in der Innenstadt auf Privatgrund untergebracht werden könnten, wenn die Leute ihre Hoftore öffneten. Diese Aussage griff Kolesch nun wieder auf. Dazu müssten sich manche aber aus ihrer Bequemlichkeitsecke begeben oder etwas weiter laufen. Die teils wilde Parkerei provoziere stellenweise auch ein höheres Unfallrisiko, etwa in der schmalen Pfarrgasse oder an der Ecke des Weinbistros.
Die Iphöfer Altstadt wieder "lebbar und erlebbar" machen
Mehr Bänke, mehr Grün, mehr Aufenthaltsqualität – so wird für Kolesch der Marktplatz wieder "lebbar und erlebbar". Für derlei Ideen brauche es "keinen Professor mit seinen Erstsemesterstudenten", die mit der Lage nicht vertraut seien, "das bekommen wir selber hin". Stadtplaner Franz Ullrich, der seit 2014 mit seinem Büro aus Bamberg die Stadt berät, rief er dazu auf, seine konservative Linie zu verlassen und fortschrittlicher zu denken.
Tue man nichts, werde Iphofen in der Region abfallen. "Andere Gemeinden machen ihre Altstädte frei und gute Stuben draus." Die Stadt habe selbst sechs eigene Gebäude am Marktplatz – schon daraus erwachse eine Verpflichtung. Ein Anfang könne sein, von einer Linie auf Höhe Sparkasse/Gollach Optik bis zum Marktbrunnen das Parken zu verbieten. Vor den Stadttoren gebe es genug Parkplätze. "Wo ist das Problem, wenn die Leute mal ein paar Meter weiter laufen?", so Kolesch.
Viele Parkplätze am Rödelseer Tor sind schon jetzt meist belegt
Die Antwort kam prompt – von Stadtratskollegin Peggy Knauer. "Viele Geschäftsleute sind absolut dagegen, dass wir den Marktplatz autofrei machen, weil sie befürchten, dass ihnen das Geschäft wegbricht." Apotheke, Sparkasse, demnächst der neue Optiker, "das sind alles Läden, die mit dem Auto angefahren werden", so Knauer. Problematisch sei, dass auch außerhalb der Stadt, etwa am Einersheimer oder am Rödelseer Tor, häufig alle Parkplätze belegt seien. "Solange wir dort nicht genügend Parkplätze haben, brauchen wir nicht anzufangen, innen Parkplätze zu streichen."
Für Harald Berninger wäre ein vorläufiger Kompromiss, zumindest einige wenige Kurzzeitplätze am Marktplatz zu halten. Das funktioniere in der Ochsenfurter Altstadt sehr gut. Auch Norbert Melber empfahl, die Sache behutsam anzugehen. "Sperrt den Marktplatz mal testweise ein Wochenende lang für Autos. Da ist sowieso wenig Geschäft." Dass es ohne manche Zumutung für Gäste und Anwohner nicht gehen wird, darin sind sich alle einig. Bürgermeister Dieter Lenzer will in einem ersten Schritt dafür sorgen, die Verkehrslenkung zu verbessern – damit etwa der Parkplatz an der Karl-Knauf-Halle besser gefunden und angesteuert werde. Als Nächstes solle der Status quo detailliert erfasst werden, jeder könne dann Vorschläge einbringen. Für Lenzer geht es darum, den "Gordischen Knoten" zu zerschlagen.
deshalb muss ein längst überfälliger Nachfolger für den "Heckner Schorsh +" her, der mit
einer Haflinger-Kutscche " einen äusseren Kreis auf " Gemeekosten um den Marktplatz
fährt, um die Touris historisch einzusammeln. Der Bgm muss halt mit sein " goldenen Glöckle
läut. Dann klappern die Hufe wieder..... und die Kutsch ist gummibereift, gefedert und ge-
räuschlos. Die Herzen der Touris gehen gepolstert auf. Sie keffen mehr wie ein Eis. Und falls amal e paar Rossbollen auf den Marktplatz fallen, freuen sich die Spatzen. Iphofen wäre führend ...... bei den fränkischen Kleinstädtchen. Auf der Plane könnte auch eine Weltfirma
Reklame mach..... "Knauf trabt voran..... oder so ähnlich !