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Kitzingen
GWF präsentiert neuen Vertriebschef: Wer ist der Mann, der die rumorende Basis befrieden soll?
Mit einem neuen Mann an der Spitze des Vertriebs beschreitet die Winzergenossenschaft den schwierigen Weg in die Zukunft. Kehrt mit ihm wieder Ruhe im Haus ein? 
60 Jahre GWF: Bei der Feier im Jahr 2019 war die Weinwelt in Repperndorf noch in Ordnung. Danach gab es viele Turbulenzen.
Foto: Andreas Brachs | 60 Jahre GWF: Bei der Feier im Jahr 2019 war die Weinwelt in Repperndorf noch in Ordnung. Danach gab es viele Turbulenzen.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 08.09.2024 02:28 Uhr

Die Winzergemeinschaft Franken (GWF) war Mitte Juni in die Schlagzeilen geraten, nachdem sie gleich zwei ihrer bewährten Führungskräfte verloren hatte. Sowohl Geschäftsführer Cornelius Lauter als auch der langjährige Vorstandsvorsitzende Andreas Oehm hatten sich im Streit um den künftigen Kurs von der GWF verabschiedet. Nur wenige Tage später präsentierte das Unternehmen als Nachfolger Oehms dessen bisherigen Stellvertreter Martin Geißler und als Interims-Geschäftsführer Paul Ritter, der dieses Amt schon bis 2018 innegehabt hatte.

Jetzt gibt es in Sven Bautsch auch einen neuen Vertriebsleiter, wie die GWF in einem Schreiben mitteilt. Bautsch hat sein Amt zum 1. September angetreten und bringt nach GWF-Angaben "fundierte Kenntnisse im Aufbau und in der Führung erfolgreicher Vertriebsstrukturen" mit. Der 54-Jährige war laut Job-Portal Linkedin nach seiner Ausbildung beim Pharmagroßhändler Ebert+Jacobi sieben Jahre Regionalverkaufsleiter beim Kuscheltier-Hersteller Nici und von 2010 an Vertriebsleiter beim Spiel- und Schreibwaren-Fachhändler Trendhaus.

Die GWF spricht in ihrer Mitteilung auch von Stationen im Lebensmitteleinzelhandel und bei einem Discounter. Diese "umfangreiche Erfahrung und Expertise" definiere ihn zu einem "herausragenden Kandidaten für diese Position".

Die GWF hat zwei schlechte Geschäftsjahre hinter sich

Bautsch startet seine Aufgabe in schwierigen Zeiten und einem komplizierten Marktumfeld. Die aus GWF-Sicht schlechten Ernten 2019 und 2020 führten zu sinkenden Absätzen, während gleichzeitig die Kosten explodiert seien. Laut Oehm verzeichnete die GWF 2023 das zweite Jahr in Folge ein dickes Minus in ihrer Jahresbilanz. Sie reagierte darauf mit deutlich geringeren Ausschüttungen, was an der Basis zu spürbarem Unmut führte.

Die Genossenschaft hat nach eigenen Angaben 1320 aktive Mitglieder, die eine Rebfläche von 1200 Hektar bewirtschaften. Für sie geht es bei der strategischen Neuausrichtung der GWF um nicht mehr und nicht weniger als ihre Zukunft.   

Bautsch wird in dem Schreiben mit den Worten zitiert: "Der direkte Kontakt mit Menschen ist mir besonders wichtig, und mein Anspruch ist es, stets lösungsorientiert und zielgerichtet zu arbeiten." Lösungen wird es auch brauchen, um die Schieflage von Kosten und Ertrag zu korrigieren und die Basis zu befrieden.

Die GWF sieht sich mit Bautsch an der Spitze ihres Vertriebsteams "bestens gerüstet, um weiterhin erfolgreich auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen und die Marktposition des Unternehmens weiter zu stärken".

 
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  • Johannes Metzger
    Die Weinregale sind voll mit qualitativ guten und sehr guten Weinen aus Übersse und den europäischen Nachbarländern. Auch ohne Frankenwein. Dazu kommt ein schwieriger Weinjahrgang 2024. Die bereits aufgelaufenen wirtschaftlichen Probleme sind ein zusätzliche Belastung für die GWF. Kein leichter Start für den neuen Geschäftsführer.
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  • Peter Koch
    Aus Niedrigstlohnländern importiertes Spielzeug in Deutschland erfolgreich zu verkaufen ist was ganz anderes als Frankenwein auf dem Weltmarkt zu vermarkten. Das wäre gerdade so als wenn ich jetzt Weindesign machen täte, ein brutal hartes Gesöff würde das werden.
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  • Friedrich Angene
    Na dann weiß er ja wo man günstig Rotstifte einkaufen kann. Die wird er wohl brauchen!
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  • Peter Koch
    Oder er importiert Most aus China und lässt ihn in Repperndorf gären und abfüllen.
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