
Nach der Ankündigung des bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber (Freie Wähler), drei Pilotprojekte zur Weinbergsbewässerung in der Region zu fördern, hat das politische Tauziehen um die Deutungshoheit über die Vorhaben begonnen. Während in CSU-Kreisen der Einsatz der Landtagsabgeordneten Barbara Becker betont wird, die Förderung auf drei Projekte zu streuen, statt wie geplant auf ein einziges zu konzentrieren, kritisiert der weinbaupolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion Paul Knoblach (Schweinfurt) die Auswahl der Vorhaben.
In einem Schreiben an Umweltminister Glauber und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) spricht er allen drei Projekten in Iphofen, Nordheim am Main und Oberschwarzach die in der Ausschreibung geforderte Nachhaltigkeit ab. Der Freistaat will sich dort in den nächsten Jahren mit insgesamt 30 Millionen Euro am Aufbau einer Bewässerungsinfrastruktur beteiligen.
Knoblachs Kritik bezieht sich vor allem auf die Art der Wasserbeschaffung. Statt bevorzugt Regenwasser zu sammeln, wie von ihm angeregt, würden Fließgewässer angezapft. In Oberschwarzach liefere ein Bach, in Nordheim und Iphofen der Main das Wasser, und das in Mengen, „die der Fluss und sein Ökosystem auf Dauer nicht verkraften“, wie der Schweinfurter Abgeordnete und Bio-Landwirt in einer Pressemitteilung schreibt. Knoblach stellt mit Blick auf den Klimawandel nicht die Notwendigkeit der Maßnahme in Frage, wohl aber den Weg zum gewünschten Erfolg.
Das gilt im Besonderen für das Pilotprojekt in Iphofen, wo das Wasser mithilfe einer 7,2 Kilometer langen Pipeline vom Main zu einem Speichersee mit 195 000 Kubikmeter Volumen gepumpt werden soll. „Mit dem Bau einer kilometerlangen Leitung ist die Entnahme von Mainwasser manifestiert. Von einem Pilotprojekt kann man da nicht mehr sprechen“, stellt Knoblach fest.
Beim Anschluss des Winzerorts Nordheim an das schon vorhandene Sommeracher Bewässerungssystem seien zwar nur 400 Meter Leitungen nötig. Aber auch dort werde der für die 615 Hektar Rebfläche prognostizierte jährliche Bewässerungsbedarf von 370 000 Kubikmetern nicht spurlos am Main vorübergehen. Schon heute fehlten dem Fluss etliche ausgetrocknete Bäche als Zulieferer. „Dem Fluss dauerhaft Wasser zu entnehmen ist deshalb der falsche Weg“, erklärt Knoblach.
Der Abgeordnete fragt die beiden Kabinettsmitglieder, weshalb im Jahr 2021 "solch fragwürdige Pilotprojekte" gestartet würden, wo es doch seit Jahren "erfolgreiche und vor allem nachhaltige Wassermanagementsysteme vor der Haustüre" gebe. Beispielhaft nennt Knoblach das 2010 installierte Bewässerungsprojekt Vinaqua in Volkach. Dort werden weder der Main noch das Grundwasser angezapft, stattdessen wird abfließendes Regenwasser aus den Weinbergen aufgefangen und in Speicherbecken gepumpt. Diese Mengen reichten, um die 30 Hektar Rebfläche durch gezielte Tropfbewässerung ganzjährig zu begrünen.
ist anscheinend politisch so gewollt, dass künftig unsere "gesunde" ernährung vor Ort zugrunde gerichtet werden soll. Dann müssen wir halt die Lebensmittel 1000e Kilometer weit hergekarrt werden.
Das kann man eigentlich nur noch mit Alkohol ertragen, den gibts ja weiterhin vor Ort günstig zu haben.
Durch die Tröpfenbewässerung wird das Wasser Punkt genau den Reben zu geführt.
In der LWG Veitshöchheim wird genau in die richtige Richtung geforscht.
Auch wird in dem Artikel nicht thematisiert, das die großen Mengen die entnommen werden sollen , im Winter entnommen werden .
Auch ist die zum Einsatz kommende Bewässerungstechnologie stark wassersparend .