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Willanzheim
Gewalt gegen Kinder im Kindergarten Willanzheim? Was den Eltern jetzt die größten Sorgen bereitet
Die Krippengruppe der Kita in Willanzheim bleibt nach Gewaltvorwürfen gegen drei Mitarbeiterinnen geschlossen. Die Betreuung der Kinder ist noch nicht gesichert.
Die Würzburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei Mitarbeiterinnen des katholischen Kindergartens St. Martin in Willanzheim. Sie sind derzeit freigestellt.
Foto: Günther Fischer | Die Würzburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei Mitarbeiterinnen des katholischen Kindergartens St. Martin in Willanzheim. Sie sind derzeit freigestellt.
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 13.05.2023 02:30 Uhr

Die Eltern sorgen sich um die fehlende Betreuung ihrer Kinder, aber das Problem dahinter ist noch größer: Im katholischen Kindergarten St. Martin in Willanzheim (Lkr. Kitzingen) könnten Erzieherinnen bei Kindern Gewalt angewandt haben und wurden deshalb freigestellt.

Bei einer Info-Versammlung dazu am Freitagabend waren fast alle Familien vertreten, sagte die Elternbeiratsvorsitzende Veronika Endres am Montag auf Nachfrage. Harry Luck, Sprecher des Erzbistums Bamberg, spricht von einer "sehr guten Veranstaltung ohne besondere Aufregung".

Drei Erzieherinnen der Kita Willanzheim bleiben freigestellt

Die Eltern hätten unter anderem wissen wollen, ob die Freistellung der Erzieherinnen die richtige Maßnahme gewesen sei, berichtet Harry Luck. Bei drei pädagogischen Mitarbeiterinnen besteht der Verdacht auf mögliche körperliche und seelische Gewaltanwendung. Die Staatsanwaltschaft Würzburg ermittelt. Die Freistellung der Mitarbeiterinnen bleibe bestehen, solange die Staatsanwaltschaft diesem Verdacht nachgeht, sagt Luck.

Es gebe wegen der Gewalt-Vorwürfe "nach wie vor besorgte Eltern", sagt die Elternbeirats-Vorsitzende Endres. Diese hätten sich jedoch in der Versammlung nicht zu Wort gemeldet. Laut seien diejenigen Mütter und Väter gewesen, die das Geschehen nicht so schlimm fänden und die sich um die fehlende Betreuung sorgen würden.

Ziel der nichtöffentlichen Versammlung war es, die Eltern über den aktuellen Stand zu informieren und Fragen zu beantworten. Veranstalter war das Erzbistum, das für den katholischen Kindergarten zuständig ist. Träger der Kita ist aber die Kirchenstiftung vor Ort, erläutert Pressesprecher Luck.

Konkrete Gewalt-Vorwürfe gegen Erzieherinnen bleiben weiter unklar

Was genau den drei Erzieherinnen vorgeworfen wird, will mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen niemand sagen.

Die in anderen Medien genannten Beispiele wie Ohrenzwicken oder festeres Halten am Arm seien eher irreführend und stammten nicht vom aktuellen Willanzheimer Fall, betont Harry Luck. Wichtig sei, sagt der Erzbistums-Pressesprecher, dass es sich bei den Vorwürfen um den unteren Bereich möglicher Delikte handle, nicht um Prügel oder Formen von sexuellem Missbrauch.

Den Vorgang ins Rollen gebracht hat Anwältin Eva Hastenteufel-Knörr. Sie ist als Missbrauchsbeauftragte des Erzbistums unabhängig und habe, so Luck, rein formal keine Strafanzeige gestellt, sondern sich mit einer "Bitte um Ermittlung" an die Staatsanwaltschaft gewandt. Diese müsse nun klären, ob etwas Strafbares vorgefallen sei.

Krippenkinder in Willanzheim können aktuell nicht betreut werden

Wegen der Freistellung fehlt in der Kita Willanzheim derzeit Personal. Deshalb ist die Kleinkindgruppe nach wie vor geschlossen. Bei der Versammlung kamen die meisten Nachfragen von den betroffenen Eltern der 13 Krippenkinder, die nun nicht mehr betreut werden können, berichtet Veronika Endres, die Vorsitzende des Elternbeirats.

"Wir geben uns Mühe und sind in Gesprächen, aber der Träger hat noch kein Personal gewinnen können", sagt Endres. Die Betreuung sicherzustellen ist Aufgabe des Trägers, bestätigt das Landratsamt Kitzingen.

 
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  • M. S.
    Zitat: "Es gebe wegen der Gewalt-Vorwürfe "nach wie vor besorgte Eltern", sagt die Elternbeirats-Vorsitzende Endres. Diese hätten sich jedoch in der Versammlung nicht zu Wort gemeldet."

    Ganz ehrlich, dafür habe ich null Verständnis. Es ist doch grober Unfug so zu handeln!
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  • S. O.
    Ich hätte mir gewünscht, dass es erst dann zur Berichterstattung gekommen wäre, wenn die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft etwas Strafbares ergeben (hätten).

    So liegt hier lediglich eine "Bitte um Ermittlung" vor, die durch die begleitende Berichterstattung dazu führt, dass es zu Vorverurteilungen kommt.

    Willanzheim ist klein, da weiß wahrscheinlich so gut wie jeder, wer die Betroffenen sind. Falls sich herausstellen sollte, dass an den Vorwürfen nichts dran ist, sind diese Erzieherinnen in den Augen so mancher dennoch gebrandmarkt.
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  • D. H.
    Willanzheim ist klein.
    Da weiß auch jeder ohne Zeitungsbericht Gerüchte gären zu lassen...
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  • R. A.
    zweiter Teil.
    Dennoch gilt auch hier die Unschuldsvermutung und die Mainpost sollte hier den Teufel nicht tun, derartige Berichte ohne Bezug in die Welt zu setzen.
    Es ist schwierig genug, unerzogene und verzogene Kinder von Eltern vorgesetzt zu bekommen, die dann noch das M...aufreissen und mit Polizei und Zeitung drohen und das auch noch wahr werden lassen. Leidtragende sind diejenigen, die gemässigt auftreten und sich zurückhalten und jetzt schauen müssen, wie sie zurecht kommen.
    Die anderen interessieren sich nicht für die Gemeinschaft,sondern nur für ihr Ego. l
    so meine Erfahrungen und ich mache nichts mehr für dieses Klientel.
    Also Mainpost: wartet bis die "Ermittlungen" an Euch herangetragen werden und lasst es bis dahin ruhen. Der Dorffrieden von Willanzheim wird es danken.
    Immer daran denken: Es gilt die Unschuldsvermutung...
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  • R. A.
    was an diesem Beitrag stört, ist die Tatsache, dass man genau nichts weiss. Alles Vermutungen und Anschuldigungen einer Person, die vielleicht dazu berechtigt ist, aber im Feld keinerlei Erfahrung hat.
    Als Ehemaliger Elternbeiratsbeteiligter und in der Vorstandschaft eines Fördervereines einer Grund- und Mittelschule kenne ich die Polemik, die einigen Mitarbeitenden, die nicht so angesehen sind wie andere, entgegengebracht wird. Diese Diskussion hatten wir ähnlicherweise, immer diesselben Elternverdächtigen, immer dasselbe Geschwafel. Sogar Gewalt und Missbrauchsvorwürfe hatten wir, wenn wir nicht entsprechend positiv Geld ausgeschüttet hatten, die Anwälte waren immer im Gespräch. Als Handwerksmeister habe ich mich jedoch nicht einschüchtern lassen und diese Kapazitäten immer "kommen" lassen. Richtig ernst wurde es niemals, alles nur heisse Luft. Das ist aber auch schon ca 10 Jahre her und heutzutage muss man sich wirklich überlegen, wie und wann man tätig werden will.
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  • P. K.
    Ach was, die "besorgten Eltern" trauen sich nicht öffentlich zu sagen weshalb sie besorgt sind.
    Ganz schön feige ist das. Haben die Angst vor den weniger besorgten oder gar zufriedenen Eltern?
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