Der Autohof Strohofer in Geiselwind gehört zu den Großveranstaltern in der Region. Festivals, Bandauftritte, DJ-Abende gehören zum festen Repertoire. Entsprechend tief getroffen hat ihn die Corona-Welle. Findet nun wieder alles statt? Welche Probleme gilt es nach zwei Jahren Pandemie? Ruth Strohofer, Mitinhaberin des Autohofs, spricht über den Neubeginn beim Geiselwinder Autohof. Ein großes Thema: Der verringerte Mitarbeiterstamm lässt sich nicht so schnell wieder hochfahren.
Ruth Strohofer: Das Festival war toll und die Fans waren glücklich über Live-Musik. Veranstalter war Metal-Frankonia, der von Dettelbach nach Geiselwind umgezogen ist. Wir als Veranstalter haben dann mit dem Trucker & Country Festival im Juni unser erstes großes Sommer-Festival.
Strohofer: Wir dürfen am Autohof wieder alle Dienstleistungen anbieten, alle Betriebe sind wieder geöffnet und wir freuen uns darauf, alle Gäste wieder begrüßen zu dürfen.
Wir planen die Veranstaltungen über die Jahreswende. In der MusicHall präsentieren wir wieder Coverbands sowie DJ-Abende. Teilweise wurden die Konzerte schon zum vierten Mal verschoben. Im Sommer gibt es dann die Festivals, angepasst an die aktuelle Lage. Das Bike-and-Music-Weekend wird an drei Tagen stattfinden. Das Trucker & Country Festival ist im Juni.
Strohofer: Ja, an Pfingsten wollen wir unbedingt wieder unseren Truckern als Stammkunden ein schönes Fest bieten. Gerade diese haben es verdient, sich zu treffen und zu feiern. Sie haben die Logistikkette aufrecht gehalten, wurden aber oft schlecht behandelt und mussten vieles einstecken. Zum Festival öffnet bei uns auch die zweite LNG-Tankstelle mit Flüssigerdgas für Trucks.
Strohofer: Die Events und Festivals werden so geplant, dass wir bei Hotspotregeln oder neuen Verordnungen reagieren können. Sollte uns ein Verbot treffen, wäre das für die gesamte Branche gelinde gesagt ein Tiefschlag. Leidenschaft, Arbeit und Durchhalten würden wieder einen großen Schlag abbekommen.
Strohofer: Alles!
Strohofer: Wir hoffen auf die gemeinsame Bekämpfung der Pandemie. Einschränkungen wären für die Menschen in der Branche Event und Gastronomie eine starke psychische Belastung. Gerade dieser Sektor war mit ständig neuen Verordnungen konfrontiert und für die Umsetzung innerhalb weniger Stunden verantwortlich. Nachts um 24 Uhr kamen die neuen Verordnungen heraus, was am nächsten Tag gilt. Ebenso wurden Events wieder abrupt Ende 2021 verboten. Das macht mit den arbeitenden Menschen dieser Branche auch etwas.
Strohofer: Tatsächlich gibt es Bands teilweise so nicht mehr. Musiker mussten sich in anderen Branchen ihren Lebensunterhalt verdienen, genauso wie anderes Fachpersonal: Ton- und Lichttechniker oder Veranstaltungskaufleute. Eine schnelle Rückkehr wird es erst einmal nicht geben. Wegen der Unsicherheit bleiben die gut ausgebildeten Mitarbeiter der Gastronomie und der Eventbranche erst einmal, wo sie derzeit sind. Aufgrund von Personalmangel wird es hier erst einmal keine Angebote geben – oder der Preis muss steigen, um beispielsweise gegenüber der Industrie wettbewerbsfähig zu sein.
Strohofer: Seit 2020 planen wir stets neu, verschieben und planen wieder um. Das war und ist ein fortlaufender Prozess.
Strohofer: Ein Neustart nach zwei Jahren kostet sehr viel Kraft, da teilweise langjährige Strukturen und Netzwerke nicht mehr vorhanden sind. Mitarbeiter und Dienstleister müssen neu gesucht und aquiriert werden. Mögliche Auflagen müssen eingeplant werden, damit diese schnell umgesetzt werden können. Die Risiken haben sich erhöht für die Branche.
Strohofer: Veränderungen hat es schon immer gegeben, aber durch die Auflagen kamen Bereiche dazu. Neu ist im Restaurant ein stärkeres To-go-Geschäft. Die Sperrstunde der Pandemie hat uns die 24-Stunden-Öffnungszeit gekappt. Dies wird schwierig sein, wieder einzuführen, da dazu einige neue Mitarbeiter nötig wären.
Viele möchten unbeschwert feiern und einfach neue Leute bei Events kennenlernen. Ein Teil wird in diesem Jahr noch zurückhaltend sein und generell die Angst, die sich über die Pandemie aufgebaut hat, nicht so schnell verlieren.
Strohofer: Die Energiewende wird weiter forciert. Weitere E-Ladesäulen sind in Planung und auch eine Wasserstofftankstelle für Laster ist im Fokus. Neu ist auch, dass in unserem Hotel mehr Appartements für Langzeitmieter angeboten werden.