Die Benzinpreise schnellen in die Höhe und führen unter Verbrauchern zu Schweißausbrüchen und Frustration. Dieser Frust wird zuweilen an den Tankstellenbetreibern ausgelassen. Wir haben uns an drei Tankstellen im Landkreis umgehört und nachgefragt, inwiefern das Personal dort unter dem Ärger der Kunden zu leiden hat, wie man auf schimpfende Autofahrer reagiert und was die Pächterinnen und Pächter überhaupt zur aktuellen Situation können.
Simone Hoang-Ludwig (Aral Dettelbach): "Man bekommt sehr viel negatives Feedback von den Kunden und merkt, dass sie über die hohen Spritpreise nicht glücklich sind. Sie wissen, dass wir für diese nichts können. Trotzdem müssen sie ja auch mal ihren Ärger loswerden und darüber reden. Da kommen dann Aussagen wie: "Mein Gott, ich habe noch nie 150 Euro für eine Tankladung bezahlt." Was gar nicht geht, ist die politische Herangehensweise. Es wäre doch das einfachste, die Steuern zu senken oder ganz darauf zu verzichten, dann ginge das ohne Probleme. Dann wäre jedem in dieser Situation ganz unbürokratisch geholfen."
Thomas Schad (Avia Prichsenstadt): "Es gibt einige Kunden, die den Frust über die erhöhten Spritpreise mit mir teilen und die sagen, dass wir ja auch nichts dafür können. 75 Prozent sind sehr frustriert, was ja auch verständlich ist. Ich verstehe die Situation komplett, aber wir sind nur das ausführende Organ und können nichts für die hohen Preise. Wir haben darauf keinen Einfluss und können den Literpreis nicht selber einstellen. Die Preistafel ist für uns geblockt. Meiner Meinung nach sind die Preise völlig überzogen. Einiges ist auch reine Angstmache. Die Politiker sollten transparenter sein. Sie sollten sagen, was Sache ist, die Leute aufklären und nicht für dumm verkaufen."
Georg Krenzler (Esso Kitzingen): "Wir versuchen nicht auf den Frust der Leute zu reagieren, denn wenn man sich darauf einlässt, kann sich das ganz schnell hochschaukeln. Zum Glück haben wir bisher selten Beleidigungen abbekommen, meistens kommen Sprüche wie, dass man sein ganzes Monatsgehalt dalassen müsse. Manchmal hat man wirklich das Gefühl, dass die Leute keine Ahnung vom aktuellen Weltgeschehen haben, das ist für mich das Schlimme. Sie tun so, als ob wir als Tankstellenbetreiber irgendwelche Knöpfe drücken und so den Spritpreis hochtreiben. Wir haben damit gar nichts zu tun, das passiert bei uns alles zentral und automatisch. Wir zahlen den Sprit ja genauso, wenn wir selber tanken. Da gibt es keinen Rabatt, nichts. Wir verdienen auch nicht mehr, im Endeffekt stehen wir vom Gewinn da, wo wir immer waren."
Wenn also jetzt der Liter Treibstoff 1,00 € mehr kostet als vor einem Jahr, liegt das zum größten Teil am Ölpreis -oder am Profit der Ölkonzerne , wenn man es so betrachten will - .
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/benzinpreise-christian-lindner-deutet-abruecken-von-tankrabatt-an-a-c16436a2-163d-41ac-bd8e-3e6ffd4aac43
Vielleicht sollten die Autofahrer mal darüber nachdenken, wöchentlich wechselnd eine bestimmte Marke nicht zu tanken. Ein solcher temporärer Boykott könnte durchaus etwas nach unten bewegen. Aber alle jammern, keiner tut was. Genau wie bei unseren Politikern.
Ich würde mit meinem Auto gute 1000 km/Tank schaffen und bin auch bemüht, das hinzubekommen. Ums Pendeln komme ich nicht rum, weil mir mein Job Spass macht und ÖPNV keine Alternative ist. Und so geht es vielen...
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/249880/umfrage/ps-zahl-verkaufter-neuwagen-in-deutschland/