zurück
Kitzingen
Frust bei Autofahrern: Wie ohnmächtig hiesige Tankstellenbetreiber gegen die hohen Spritpreise sind
Benzin ist so teuer wie nie, der Ärger bei Pendlern und Speditionen groß. Aber wer stopft sich da eigentlich gerade die Taschen voll? Wir nicht, sagen Tankstellenbetreiber im Landkreis Kitzingen.
Die Spritpreise werden an einer Tankstelle am frühen Morgen angezeigt. Noch immer liegen sie in Folge der Ukraine-Krise bei über zwei Euro.
Foto: Sina Schuldt | Die Spritpreise werden an einer Tankstelle am frühen Morgen angezeigt. Noch immer liegen sie in Folge der Ukraine-Krise bei über zwei Euro.
Antonia Hoffmann
 |  aktualisiert: 09.02.2024 09:00 Uhr

Die Benzinpreise schnellen in die Höhe und führen unter Verbrauchern zu Schweißausbrüchen und Frustration. Dieser Frust wird zuweilen an den Tankstellenbetreibern ausgelassen. Wir haben uns an drei Tankstellen im Landkreis umgehört und nachgefragt, inwiefern das Personal dort unter dem Ärger der Kunden zu leiden hat, wie man auf schimpfende Autofahrer reagiert und was die Pächterinnen und Pächter überhaupt zur aktuellen Situation können.

Simone Hoang-Ludwig (Aral Dettelbach): "Man bekommt sehr viel negatives Feedback von den Kunden und merkt, dass sie über die hohen Spritpreise nicht glücklich sind. Sie wissen, dass wir für diese nichts können. Trotzdem müssen sie ja auch mal ihren Ärger loswerden und darüber reden. Da kommen dann Aussagen wie: "Mein Gott, ich habe noch nie 150 Euro für eine Tankladung bezahlt." Was gar nicht geht, ist die politische Herangehensweise. Es wäre doch das einfachste, die Steuern zu senken oder ganz darauf zu verzichten, dann ginge das ohne Probleme. Dann wäre jedem in dieser Situation ganz unbürokratisch geholfen."

Thomas Schad (Avia Prichsenstadt): "Es gibt einige Kunden, die den Frust über die erhöhten Spritpreise mit mir teilen und die sagen, dass wir ja auch nichts dafür können. 75 Prozent sind sehr frustriert, was ja auch verständlich ist. Ich verstehe die Situation komplett, aber wir sind nur das ausführende Organ und können nichts für die hohen Preise. Wir haben darauf keinen Einfluss und können den Literpreis nicht selber einstellen. Die Preistafel ist für uns geblockt. Meiner Meinung nach sind die Preise völlig überzogen. Einiges ist auch reine Angstmache. Die Politiker sollten transparenter sein. Sie sollten sagen, was Sache ist, die Leute aufklären und nicht für dumm verkaufen."

Georg Krenzler (Esso Kitzingen): "Wir versuchen nicht auf den Frust der Leute zu reagieren, denn wenn man sich darauf einlässt, kann sich das ganz schnell hochschaukeln. Zum Glück haben wir bisher selten Beleidigungen abbekommen, meistens kommen Sprüche wie, dass man sein ganzes Monatsgehalt dalassen müsse. Manchmal hat man wirklich das Gefühl, dass die Leute keine Ahnung vom aktuellen Weltgeschehen haben, das ist für mich das Schlimme. Sie tun so, als ob wir als Tankstellenbetreiber irgendwelche Knöpfe drücken und so den Spritpreis hochtreiben. Wir haben damit gar nichts zu tun, das passiert bei uns alles zentral und automatisch. Wir zahlen den Sprit ja genauso, wenn wir selber tanken. Da gibt es keinen Rabatt, nichts. Wir verdienen auch nicht mehr, im Endeffekt stehen wir vom Gewinn da, wo wir immer waren."

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kitzingen
Antonia Hoffmann
Aral
Benzin
Benzinpreise
Exxon Mobil Corporation
Spritpreise
Tankstellen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • n.blatterspiel@web.de
    So lange es noch sehr viele Autofahrer gibt, die nicht nach den Spritpreisen an den Tankstellen schauen, sondern immer an der gleichen tanken, egal was es kostet, ändert sich nichts. Ich beobachte schon seit Jahren über die ADAC Spritpreis App die einzelnen Tankstellen, da sind teilweise ( zur gleichen Uhrzeit) unterschiede von bis zu 15 Cent im Umkreis von 10km!!!!!. Leute informiert Euch bevor alles auf den Staat geschoben wird.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • romulus2417@yahoo.de
    Die Steuern sind schuld nix anderes. Ergo Steuern runter ! Der Staat ist zu fett, dagegen hilft nur Steuern senken...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • jhuller@gmx.de
    Das ist so nicht richtig. Die Steuern und Abgaben sind die gleichen, wie vor einem Jahr. Lediglich die Mehrwertsteuer steigt um mit den Spritpreis, da sie prozentual berechnet wird.

    Wenn also jetzt der Liter Treibstoff 1,00 € mehr kostet als vor einem Jahr, liegt das zum größten Teil am Ölpreis -oder am Profit der Ölkonzerne , wenn man es so betrachten will - .
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • romulus2417@yahoo.de
    Wegen mir kann der Hersteller verlangen was er will wenn die Steuern weg sind, ist er zu teuer bleibt er drauf sitzen, ist er zu billig ist er bald weg. Der Markt regelt das schon...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • glaser.rudolf@t-online.de
    wann kommt der versprochene tankrabatt?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • dietmar@eberth-privat.de
    Schon längst gestorben
    https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/benzinpreise-christian-lindner-deutet-abruecken-von-tankrabatt-an-a-c16436a2-163d-41ac-bd8e-3e6ffd4aac43
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • dieter.hanakam@Kanzlei-hanakam.de
    Tatsache ist jedenfalls, dass die Spekulanten die Preise nach oben treiben. Zusätzlich freuen sich die Mineralölfirmen über das hohe Preisniveau, spült ihnen doch das derzeitige Preisgefüge unendliche Gewinne in die Kassen.
    Vielleicht sollten die Autofahrer mal darüber nachdenken, wöchentlich wechselnd eine bestimmte Marke nicht zu tanken. Ein solcher temporärer Boykott könnte durchaus etwas nach unten bewegen. Aber alle jammern, keiner tut was. Genau wie bei unseren Politikern.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • waldemarthurn@freenet.de
    Warum meckern bei 150.- es müssen ja große Fahrzeuge sein mit viel KW jetzt kommt eben die Rechnung.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • tinawue@gmail.com
    Könnte vielleicht auch ein Lieferwagen eines Handwerkers sein...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • jofue123
    Ich hab erst neulich das erste Mal im Leben für 150 Euro getankt. War aber der "Sprinter" vom Arbeitgeber.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • MiGeb275
    Sie pendeln nicht, oder? Es sind morgens überwiegend kleine und mittlere Autos unterwegs. Pauschal also alle mal wieder in ein PS-Monster zu setzen, ist absolut unnötig.
    Ich würde mit meinem Auto gute 1000 km/Tank schaffen und bin auch bemüht, das hinzubekommen. Ums Pendeln komme ich nicht rum, weil mir mein Job Spass macht und ÖPNV keine Alternative ist. Und so geht es vielen...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • dietmar@eberth-privat.de
    Stastik sagt was anders. Jedes Jahr mehr PS
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/249880/umfrage/ps-zahl-verkaufter-neuwagen-in-deutschland/
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten