Matthias Mölter, der Chef des Freizeitland Geiselwind (Lkr. Kitzingen), hat das Ziel fest im Blick: Ein moderner Freizeitpark, der am besten gar nicht mehr schließt. Spaß und Spannung im Ganzjahrespark. Und wer will, kann auch gleich an Ort und Stelle in einem der 18 Bungalows im neu errichteten Seaside Resort übernachten.
Dich zu diesem Traum hat sich noch ein Albtraum gesellt: In dem kommt Corona vor – samt der Unplanbarkeiten, Stillständen und Verwerfungen. Längst lief in diesem Jahr nicht alles so, wie es geplant war: Das neue Übernachtungsresort öffnet jetzt doch noch nicht, am Ende fehlten noch ein paar Kleinigkeiten. Neuer Starttermin: Ostern. Und so wie Matthias Mölter das sagt, gibt es nicht den Hauch eines Zweifels mehr.
Dagegen steht das geplante Winterwunderland noch in den Sternen: Nachdem die Parköffnung im Winter wegen Corona schon vergangenes Jahr ausfallen musste, ist die Ungewissheit in diesen Herbsttagen immer noch ein treuer Begleiter. Fahren auf Sicht – das gilt auch und gerade in der Welt der Achterbahnen und Karussells.
Heuer wird im Freizeitpark Halloween gefeiert
Weshalb derzeit, was die weitere Planung anbelangt, nur so viel feststeht: Halloween findet statt, bis 7. November darf man sich in dem Freizeitpark an der A 3 gerne ein wenig gruseln. Gerade wird umdekoriert, damit zwischen Spinnenweben und Skeletten der Schauder nicht zu kurz kommt. Ob dann auch der Winter ein Spaß wird, muss sich kurzfristig zeigen. Vieles hängt nicht zuletzt auch von der Corona-Entwicklung ab.
Nach dem monatelangem Lockdown lief es im Juli zunächst zäh an: 16 Regentage führten bei Matthias Mölter schon mal zu der Frage, was er eigentlich verbrochen hat. Und dann auch noch das: Am 19. Juli herrschte nach einem Starkregen an vielen Stellen im Landkreis Kitzingen Land unter, zahlreiche Überschwemmungen richteten Millionen-Schäden an. Auch durch Teile des Parks strömte das Wasser – als wäre nicht schon alles schwierig genug. Um die 100 000 Euro Schaden schlugen damals zu Buche.
Immerhin: Vor allem der August und auch der September entschädigten einiges. Es sollten die erfolgreichsten Monate werden, seit der Coburger vor fünf Jahren den Park übernommen hatte. Die während der Zwangsschließung errichteten neuen Themenbereiche kamen gerade beim jungen Publikum an – das war Balsam auf die doch ziemlich geschundene Parkbetreiber-Seele. Einen ungeahnten Aufschwung nahmen auch die Dauerkarten: Von anfangs 700 wurden sie auf zuletzt 10 000 gesteigert.
Durch die 3G-Regelung kamen 60 Prozent weniger Besucher
Trotzdem blieb das Hin und Her. Wie schnell alles anders sein kann, zeigte sich, als plötzlich 3G galt. Zack, mit einem Schlag waren umgehend 60 Prozent weniger Besucher da. Sofort wurde der Ton in den sozialen Medien rauer, die gute Stimmung war wie weggewischt. Dabei versuchte Mölter alles, um diese Schwankungen auszugleichen: Vor dem Park wurde ein Corona-Testzentrum errichtet, was etwa fünf Prozent der Besucher dankend annahmen.
Viele Baustellen also – weshalb die eigentlichen Baustellen wie etwa das Übernachtungsresort hier und da zurückstecken mussten. Und dann ist da ja noch ein Problem, das mittlerweile in vielen Bereichen vieles verändert: Es mangelt an Personal. Auch Matthias Mölter kann in das allgemeine Klagelied einstimmen. Im Zweifelsfall muss der Chef zwischendurch sogar die Tische abräumen. Die allgemeine Mitarbeiter-Not ist eines der großen Corona-Phänomene und bis heute weder erklärbar noch gelöst.
Derzeit entsteht eine neue Eislaufbahn
Selbst Geister mussten händeringend gesucht werden, also Spuk-Begeisterte, die an Halloween durch den Park ziehen und die Besucher erschrecken.
Aber: Der Spaß kann stattfinden, so wie auch eine neue Attraktion als Vorgriff auf das künftige Winterwunderland wartet. Derzeit entsteht eine neue Eislaufbahn, es sind die ersten 500 Quadratmeter des Traums vom Ganzjahrespark.