Ob an der Waschstraße oder beim Bäcker, dieser Frage kann Marco Maiberger nicht ausweichen: Wird es heuer ein Volkacher Weinfest geben? Der Leiter der Touristinformation Volkacher Mainschleife versteht gut, warum die Leute diese Frage so umtreibt. "Die Leute sehnen sich nach Licht am Horizont", sagt Maiberger. Darum soll der erfolgreiche Kabarett Sommer wiederkommen, darum hat er sich mit seinem Team einen Plan B für das größte Weinfest Frankens ausgedacht. Und er verrät im Interview, was dieser mit Bier zu tun hat.
Marco Maiberger: Hinter dem Weinfest in seiner ursprünglichen Form steht bislang ein großes Fragezeichen. Wir wollen dafür keinesfalls zu früh die Reißleine ziehen, aber rechtzeitig die Weichen stellen für eine Alternative. Es ist gut, zwei Konzepte in der Schublade zu haben.
Maiberger: Das erste und somit Plan A ist das Fränkische Weinfest, wie wir es kennen und lieben. Sollte das möglich sein, wollen wir es von 13. bis 17. August feiern. Sollte das aber nicht möglich sein, wollen wir wenigstens dieses Gefühl transportieren: Auf dem wunderschönen Platz unter den Platanen sitzen zu können, dort Wein und Brotzeit zu genießen, die Lichter und Atmosphäre. Das ist die Grundlage für unser Konzept mit dem Arbeitstitel "Volkacher Wein- und Brotzeittage". Wir stellen uns das wie einen Biergarten vor – mit Wein natürlich (lacht).
Maiberger: Als Basis gehen wir von den letztjährigen Regeln aus, die im Sommer im Bezug auf Sitzplätze, Abstände und Laufwege galten. Auf unserem Weinfestplatz haben wir über 5000 Quadratmeter zur Verfügung, da könnte man gut einen großen Biergarten aufbauen. Aktuell erstellen wir mit einer Fachfirma verschiedene Bestuhlungsszenarien, damit wir Zahlen für eine Kostenkalkulation auf den Tisch bekommen. Vergangenes Jahr haben wir uns im fränkischen Raum nach Alternativkonzepten umgesehen, um Erfahrungswerte zu sammeln. Zu nennen sind das Altstadt-Konzept bei der Fürther Kirchweih und der Biergarten am Main in Marktheidenfeld, der als Ersatz für die ausgefallene Laurenzi-Messe angeboten wurde. Da waren spannende Ideen dabei. Wichtig ist, den Leuten einen Anreiz zu geben, auf den Platz zu gehen.
Maiberger: Unser Ansatz ist hier eine gezielte Besucherlenkung. Wir tragen mit so einem Konzept dazu bei, dass sich die Situation in der Altstadt entspannt. Eine Möglichkeit wäre, am Platz nur bis 22 oder 23 Uhr zu bewirten, dafür aber länger als vier Tage. Wichtig sind dabei Erholungsphasen für die Anwohner. Sowieso ist noch vieles offen. Wie kann ein musikalisches Programm ohne Party auf den Bänken aussehen? Vielleicht wären sogenannte Musikfenster (zeitlich begrenzt) eine Möglichkeit. Wir sprechen jetzt erst mit unseren Imbissbetrieben, um herauszufinden, ob sich es sich für sie überhaupt lohnen könnte oder ob der Aufwand doch zu groß ist. Danach wollen wir das Konzept dem Stadtrat vorstellen. Es soll ein Signal sein: Mitte August wollen wir auf jeden Fall was auf die Beine stellen.
Maiberger: Ja, die kommen definitiv wieder, von 27. August bis 5. September. Wir haben uns da im vergangenen Jahr ein gewisses Know-how erworben, auf dem wir aufbauen können. Wichtig ist dabei natürlich ein Konsens mit allen Ämtern und ein enger Austausch. Wir hoffen aber, dass bis dahin mindestens 500 Zuschauer pro Abend oder sogar bis zu 900 Gäste erlaubt sein werden. Sicher ist schon jetzt: Es wird wieder genauso hochkarätig. Voraussichtlich im April gibt es das Programm.
Maiberger: Unser künstlerischer Leiter Volker Heißmann hat mir schon grünes Licht für einen besonderen Termin gegeben: Das Vocal-Ensemble Viva Voce legt ja aktuell coronabedingt eine künstlerische Pause ein. Am Samstag, 28. August werden Sie erstmals wieder in Volkach Open Air auf der Bühne stehen. Der Abend steht unter dem Motto „Heißmann & Friends“. Volker Heißmann wird in einer eigenen Show mit Musik und Comedy viele beliebte Künstler auf dem Festplatz willkommen heißen. Grundsätzlich darf man heute schon sagen, dass der Volkacher Kabarett Sommer 2021 einen noch besseren Mix aus Kabarett, Comedy und Musik haben wird.