Das Sonderprogramm des Landkreises Kitzingen zur Förderung von Solarstromanlagen war nach Worten von Landrätin Tamara Bischof ein voller Erfolg. Am 1. September hatte das Landratsamt die Fördertöpfe geöffnet. Binnen Stunden, so Bischof jetzt im Kreistag, sei der Rahmen ausgeschöpft gewesen. Das Programm war auf insgesamt 50.000 Euro gedeckelt und am Ende vielfach überzeichnet.
Wer dabei sein wollte, musste schnell sein. Die Anträge waren per E-Mail zu stellen und wurden nach der Reihenfolge ihres Eingangs behandelt. Laut Frank Albert, zuständig für Wirtschaftsförderung am Kitzinger Landratsamt, hat seine Behörde insgesamt 114 Anträge bewilligt: 66 für Photovoltaikanlagen mit Inselbetrieb, die netzunabhängig in der Lage sind, Strom zu erzeugen und zu speichern, sie fördert der Landkreis mit 600 Euro, und 48 für Stecker-Solargeräte, auch Balkon-Kraftwerke genannt, die mit 200 Euro bezuschusst werden.
Albert zeichnete im Kreistag noch einmal den kurzen Weg von der Idee bis zur Verwirklichung nach. Erste Ideen gab es Anfang April, am 30. Mai habe man den Auftrag erhalten, ein Förderprogramm zu entwerfen, am 18. Juli passierte die Sache den Umwelt- und Klimaausschuss, eine Woche später den Kreistag. Am 1. September war schließlich Stichtag. Der Kitzinger Stadtrat hat Anfang Januar ebenfalls ein Förderprogramm für private Photovoltaikanlagen beschlossen, eine Richtlinie gibt es bislang aber nicht. "Wir können als Landkreis stolz sein, dass uns das so schnell gelungen ist", sagte Albert.
Wer einen Förderantrag beim Landkreis gestellt hat, muss sein privates Projekt bis spätestens 30. Juni 2023 abgewickelt haben. Sonst greift eine Warteliste, auf der alle Bewerber stehen, die nicht zum Zug gekommen sind. Ob es eine Neuauflage des Programms im nächsten Jahr geben wird, steht noch nicht fest.
Als angemessene Fördersumme erachten wir je Anlage einen Betrag von 200 €, max. 50 % der tatsächlichen Kosten für die jeweilige Stecker-Solar-Anlage. "
In früheren Kreistagssitzungen und Ausschüssen hat die SPD Fraktion auf die Möglichkeiten von Förderungen für PV Anlagen hingewiesen. Von Seiten der Verwaltung wurde dann der SPD Antrag auch auf die Förderung von PV Dachanlagen erweitert. Schade, dass die Main Post wie oft in anderen Fällen auch, z.B. Förderung von Energieberatungen in priv. Haushalten, über Anträge der SPD Fraktion nicht berichtet. Robert Finster
"Es ist eine alte Wahrheit, dass man in der Politik oft vom Feinde lernen muss."
Lenin