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Kitzingen
Feuerwehren im Großeinsatz: Dachbrand im millionenschweren Staatsarchiv-Neubau in Kitzingen
Am späten Mittwochnachmittag wehten schwarze Rauchwolken über der Stadt. Kurze Zeit darauf schlugen meterhohe Flammen aus dem noch unfertigen Staatsarchiv.
Am Neubau des Staatsarchivs, am Rand der Kitzinger Altstadt, brach am Mittwoch gegen 16 Uhr ein Feuer aus.
Foto: Laurens Emmerich | Am Neubau des Staatsarchivs, am Rand der Kitzinger Altstadt, brach am Mittwoch gegen 16 Uhr ein Feuer aus.
Andreas Brachs
 und  Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 12.08.2024 02:40 Uhr

Schock in Kitzingen: Der Neubau des Staatsarchivs hat am Feuer gefangen. Dabei ist das Gebäude noch im Bau. Meterhohe Flammen schlagen aus dem Gebäude. Über der Altstadt wehen schwarze Rauchfahnen. Die Feuerwehren waren am Mittwoch im Großeinsatz.

Fotoserie

Gegen 16 Uhr ist es kilometerweit zu sehen: Schwarze Rauchwolken verteilen sich über die Kitzinger Innenstadt. Ein Anruf bei der Feuerwehr ergibt zunächst die besorgniserregende Nachricht: "Das Staatsarchiv brennt!" Der Bau, der bis zur Vollendung rund 75 Millionen Euro kosten wird, brennt teilweise. Aus einem Gebäudeteil, das der Altstadt zugewandt ist, schlagen meterhohe Flammen.

Die Feuerwehren reagieren mit Großalarm. Schon kurze Zeit später sind ein Dutzend Feuerwehr-Fahrzeuge im Einsatz. Von zwei Drehleitern aus wird das brennende Dach gelöscht. Dort hatten zuvor laut der Einsatzleitung Schweißarbeiten stattgefunden. Über die Brandursache selber gab es zunächst aber noch keine Angaben.

Mit einem Großaufgebot bekämpfen die Feuerwehrleute aus Kitzingen, Repperndorf und Sickershausen den Brand am neuen Kitzinger Staatsarchiv.
Foto: Laurens Emmerich | Mit einem Großaufgebot bekämpfen die Feuerwehrleute aus Kitzingen, Repperndorf und Sickershausen den Brand am neuen Kitzinger Staatsarchiv.

Die Kitzinger Feuerwehr ist mit 26 Personen im Einsatz, dazu kommen ein Dutzend Feuerwehrleute aus Repperndorf und Sickershausen.

Ein zusätzliches Problem: Auf dem Dach befinden sich wegen der vorangegangenen Schweißarbeiten noch acht Gasflaschen. Diese werden heruntergekühlt, damit es nicht auch noch zu Explosionen kommt. 

Aber, so der Kitzinger Stadtbrandinspektor Matthias Gernert, der als Einsatzleiter fungiert: Die Nachlöscharbeiten gestalten sich "sehr aufwändig". Überall können noch Glutnester in dem Dämmmaterial lauern, das auch für den schwarzen Rauch gesorgt hat.

Brand im Staatsarchiv: Gewitter hilft beim Löschen

Rauchwolken wehen am späten Mittwochnachmittag über die Kitzinger Altstadt. Am Neubau des Staatsarchivs ist ein Feuer ausgebrochen.
Foto: Andreas Brachs | Rauchwolken wehen am späten Mittwochnachmittag über die Kitzinger Altstadt. Am Neubau des Staatsarchivs ist ein Feuer ausgebrochen.

Das THW bringt nach dem Ende der Löscharbeiten zur Unterstützung eine Drohne zum Einsatz, um mögliche Glutnester auszumachen. Die entsprechenden Kontrollen dauern bis in die frühen Abendstunden. Das BRK kann dagegen recht schnell wieder den Einsatzort verlassen: Verletzt wurde bei dem Brand niemand.

Gleichzeitig zieht ein Gewitter auf, und es beginnt zu regnen. In diesem Fall: zum Glück. Der Regen unterstützt die Löscharbeiten, so dass die Feuerwehren den Brand nach gut 20 Minuten unter Kontrolle bekommen. Unser Reporter vor Ort meldet kurz nach 16.30 Uhr, dass das Feuer gelöscht sei.

Das Staatsarchiv ist im Rohbau fertig. Die derzeit laufenden Bauarbeiten sollen Ende 2025 fertig sein. Der Umzug des Archivs von Würzburg nach Kitzingen ist für 2026 geplant. Welche Auswirkungen der Brand auf den Zeitplan hat und wie hoch der Schaden ist, steht am späten Nachmittag noch nicht fest.

Die Würzburger Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Sie ist ebenso wie die Höhe des Schadens noch unklar.

 
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  • Gertrud Körner
    Vielleicht bleiben die Archivalien doch besser in WÜ.....?
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  • Alfred Neumann
    "Warum passieren immer wieder Großbrände bei/nach Dacharbeiten? Wird hier nicht sorgfältig gearbeitet oder kontrolliert? Warum geht man diese Thematik nicht mit Vorrang an? Müssen immer erst nach Sachschäden Menschenleben beklagt werden bis etwas unternommen wird? Welche Behörden sind eigentlich als Genehmigungs- oder Kontrollorgan verantwortlich?"

    Was soll eine Behörde denn bitte da kontrollieren? Einen Beamten neben jeden Bauarbeiter/Dachdecker stellen? Bei Dachdeckerarbeiten wird mit offenem Feuer gearbeitet, um die Teerpappe anzuformen, aber das ist seit Jahrzehnten gängige Praxis und kein Grund unseren Rechtsstaat in Zweifel zu ziehen. Selber anpacken ist sinnvoller, als abstruse Zeitungskommentare zu schreiben.
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  • Peter Bartosch
    Vor allem in welcher Bauromantik Herr Liebmann noch lebt. Bei solchen Millionen Bauvorhaben werden die Ausschreibungen Europaweit ausgeschrieben. Da kommt kein Mauerer-, oder Dachdeckermeister von der Region. Da kommen für jedes einzelne Gewerk Bautrupps die Deutschlandweit agieren. Da ist meistens kein einziger der die Lehre in DE gemacht hat.
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  • Harri O. Liebmann
    Warum passieren immer wieder Großbrände bei/nach Dacharbeiten? Wird hier nicht sorgfältig gearbeitet oder kontrolliert? Warum geht man diese Thematik nicht mit Vorrang an? Müssen immer erst nach Sachschäden Menschenleben beklagt werden bis etwas unternommen wird? Welche Behörden sind eigentlich als Genehmigungs- oder Kontrollorgan verantwortlich? Fragen über Fragen. Mal schauen ob etwas grundlegendes passiert.
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  • Peter Koch
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  • Dietmar Eberth
    Von den jährlich zehntausenden Dacharbeiten bei denen nichts passiert, wird in den Medien nichts berichtet. Das ist wie beim Autofahren. Es wird nur von den Unfällen berichtet. Von den Millionen unfallfreien Fahrten wird nichts berichtet.
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  • Peter Koch
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