
Vor fast einem Jahr, im Mai 2023, erfolgte der Spatenstich. Daniela Kircher, Bereichsleiterin Hochbau des Staatlichen Bauamts Würzburg, sprach jetzt beim Richtfest von einem weiteren Meilenstein. Der Neubau in Kitzingen soll das Staatsarchiv in Würzburg ersetzen, das derzeit an mehreren Standorten untergebracht ist. 8,5 Millionen Archivalien werden derzeit auf 25.600 laufenden Metern verwahrt, 300 bis 400 kämen jedes Jahr hinzu. "Hier werden die Überlieferungen für Unterfranken bewahrt", sagte Kircher am Montag.

Fertig werde das Gebäude Ende 2025, der Umzug sei für 2026 geplant. Das neue Staatsarchiv sei nicht nur ein bedeutendes Bauwerk im Landkreis, hier werde auch ein deutliches Zeichen in der Stadt Kitzingen gesetzt. Die Umsetzung könne nur gemeinsam gelingen, sagte sie und dankte für die gute Zusammenarbeit besonders mit der Stadt Kitzingen.
Die Baukosten belaufen sich auf 75 Millionen Euro
Ministerialdirektorin Ingrid Simet, die Bayerns Bauminister Christian Bernreiter vertrat, sprach von einer Investition von rund 75 Millionen Euro in das Projekt. Der Bau sei eine Herausforderung, galt es doch die denkmalgeschützten Deusterkeller nicht zu gefährden. Simet schwärmte von der grandiosen Lage des Gebäudes. Von der Terrasse aus biete sich ein wunderbarer Blick auf den Main.

Das moderne und funktionale Gebäude steht laut Simet auf 118 Bohrpfählen, die bis zu 17 Meter in den Boden reichen. Das Archiv bietet auf einer Nutzfläche von rund 8000 Quadratmetern vollklimatisierte Magazinräume mit rund 6000 Metern laufenden Rollregalen. Es gibt auch einen öffentlichen Bereich für Besucher.
"Der Neubau erfüllt trotz der hohen klimatischen Anforderungen an die Archivierung den zertifizierten Passivhausstandard", betonte sie. Es gebe Wärmpumpen, eine Zisterne für die Bewässerung der Außenanlagen, die Flachdächer würden begrünt und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.

Kitzingens Oberbürgermeister Stefan Güntner äußerte sich stolz, dass die Geschichte Unterfrankens in Kitzingen eine Heimat findet. Der Generaldirektor der Staatlichen Archive, Bernhard Grau, freute sich, durch den Neubau, der alles an einem Platz vereine, Platzreserven zu gewinnen. Denn es gebe noch genug analoges Schriftgut. Grau sprach von einem gelungenen Neubau, der sich gut in die Landschaft einfüge.
Dirk Heller von den Hamburger "gmp Architekten" erläuterte, dass man sich bemüht habe, die Kubatur kleiner zu machen und in die Erde zu drücken. Er freute sich, dass der Entwurf die Planung überlebt habe. Der Beton werde noch mit Steinen verkleidet. Andreas Arnold von der Firma Leonhard Weiß sprach am Ende der Feierstunde den Richtspruch.