
Da gab es echt was zum Feiern in Volkach, am Dienstagnachmittag ging es los: Militärfahrzeuge ohne Ende, Soldatinnen und Soldaten in der Stadt und drumherum. Dazu kam ein Strom von Bürgern, die zur Mainfrankenkaserne der Bundeswehr pilgerten, um sich ein großes militärisches Zeremoniell nicht entgehen zu lassen. Mit dabei: viel Prominenz aus der Wirtschaft, der Politik und dem Militär.
Angetreten waren die Soldaten des ganzen Bataillons, die Zuschauer auf Tribünen und im weiten Areal verteilt. Militärische Kommandos dröhnten von allen Seiten. Die Truppe richtete sich, nahm Haltung an. Dann Marschmusik: Das Heeresmusikkorps Veitshöchheim marschierte ein. Mit allem militärischen Pomp – und einem Musikprogramm vom Feinsten.
Logistik als "stiller Garant für das Gelingen militärischer Operationen"
Gefeiert wurde die Umänderung des Logistikbataillons, das ab jetzt "Schweres" Logistikbataillon heißt. Die Spezialisierung auf "Schwer" bezieht sich dabei sowohl auf die Größe des Verbandes als auch auf seine besonderen Fähigkeiten, so zum Beispiel die Instandsetzung von Großgeräten wie Kampf- und Schützenpanzer des Heeres. "Eine Folge der konsequenten Ausrichtung der Bundeswehr auf die Landes- und Bündnisverteidigung", schreibt die Pressestelle.

Der Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr, General Jochen Deuer, benannte die Logistik als "stillen Garant für das Gelingen militärischer Operationen". Er betonte, dass ohne die Fähigkeiten der Logistik kein Einsatz erfolgreich wäre. "Wir Logistiker nehmen im Rahmen der Bündnisverteidigung eine Schlüsselrolle ein."
Entbehrungen für die Familien der Soldatinnen und Soldaten
Als Anerkennung für die Leistungen der Truppe verlieh er dem Bataillon das "Einsatzfahnenband", welches er mit der Bataillonsfahne verband. "Ein sichtbares Zeichen des Respekts für die Entbehrungen, die sie und ihre Familien in den vergangenen Jahren auf sich genommen haben", lobte Deuer.

Und noch etwas Angenehmes durfte der Bataillonskommandeur Manuel Goldschmitt in Empfang nehmen: Dem Bataillon wurde mit der heutigen Umänderung der Beiname "Mainfranken" verliehen, was mit einem weiteren Fahnenband besiegelt wurde. "Wir schlagen hier ein neues Kapitel in der Geschichte dieses Verbandes auf: Es macht die tiefe Verwurzelung des schweren Logistikbataillons in dieser traditionsreichen Region sichtbar", so der General. Er wies auf die vielen Patenschaften der Kompanien mit den Städten und Gemeinden der Region hin.
Lob für das "Aushängeschild in Europa und der Welt"
Der neue Beiname "Mainfranken" zog sich in den weiteren Redebeiträgen wie ein roter Faden hindurch. Gerade bei den kommunalen Ehrengästen war der Stolz regelrecht sichtbar.
Susanne Weizendörfer, Unterfrankens Regierungspräsidentin und an dem Tag offizielle Vertreterin der Bayerischen Staatsregierung, betonte, dass das Volkacher Bataillon eine lange und traditionsreiche Vergangenheit habe. Mit der Verleihung des Namens "Mainfranken" knüpfe man an diese Tradition an.
Sie bezeichnete den Verband als "Aushängeschild unserer Region in Europa und der Welt" und sprach von einer tiefen Verbundenheit und Solidarität zwischen der Stadt Volkach und "ihren" Soldaten. "Mehr kann man doch nicht loben", sagte dazu ein hoher Offizier aus dem Zuhörerkreis.
Volkachs Bürgermeister: "Wir sind füreinander gemacht!"
Unterdessen war es still am Platz. Die Worte klangen bei den Besuchern nach. Am Ende wurde die Präsidentin mahnend: "In Zeiten zunehmender Unsicherheit und komplexer Bedrohung stehen wir alle vor großen Herausforderungen." Sie sei aber überzeugt, dass das Bataillon diesen Weg "mit Professionalität, Engagement und dem Stolz auf die eigene Tradition gehen wird."

Den Stolz sah man auch dem Bürgermeister der Stadt Volkach, Heiko Bäuerlein, an. Selbst ehemaliger Soldat in der Volkacher Kaserne, hatte er einen Großteil der verschiedenen Entwicklungen mitgemacht. Er sprach hier des Öfteren von der "Militärfamilie" und an die beiden Kommandeure des Regiments und des Bataillons gewandt, sagte er: "Wir sind füreinander gemacht!"
Serenade im Fackelschein auf dem Volkacher Marktplatz
Am Abend gab es dann für alle Gäste noch ein besonderes Geschenk: Das Heeresmusikkorps Veitshöchheim hatte zu einem herrlichen Abend auf dem Volkacher Rathausplatz eingeladen. Zur Serenade mit Marschmusik. Auch hier war der Marktplatz komplett gefüllt.
Zivilisten wie Soldaten standen grüppchenweise beieinander, unterhielten sich und lauschten den schmissigen Klängen der Militärmusik. Eine Gänsehautstimmung entwickelte sich auf dem dunklen Marktplatz, nur illuminiert von Fackelträgern.
Mein Vorkommentator hat vollkommen Recht. Die Bundeswehr ist eine der am wenigsten effektiven und effizienten Armeen, auch im Vergleich mit anderen Armeen in Europa.
Das kann man nachlesen beim GIDS – German Institute for Defence and Strategic Studies, einem Thinktank
Ich würd mir in der MP eine Diskussion darüber wünschen, wie wir mit begrenzten Mitteln die BW verteidigungsfähig machen können. In Europa wird richtig viel Geld verbrannt, weil jedes Land seine eigenen Waffen produziert.
Darüber hinaus gibts bei der Bundeswehr gibts einen gewaltigen Reformstau. Aber statt sich damit auseinanderzusetzen , wird lieber über die Wiederbelebung der allg. Wehrpflicht , Kriegs-Tüchtigkeit etc. geschwafelt und das ganze mit viel Tschingderassabum übertüncht.
Da müssen wir Steuerzahler schon die berechtigte Frage stellen, woran es liegt?
Unsere Politiker, und das bekanntlich miese Beschaffungssystem in 100 Prozent verantwortlich zu machen, ist zu wenig.
Warum stellt denn keiner die Frage, ob unsere obersten Militärs überhaubt in der Lage sind, die Bundeswehr zu führen ??
gez. R.König
Die Anzahl der Generäle ist gleich geblieben.
Die predigen natürlich viel Wasser, weil sie den Wein gerne selber trinken.