
"Der Kölner sagt: Es kütt wie et kütt. Dafür musste er dann in die Bütt", spielte der ehemalige Präsident der Kitzinger Karnevalsgesellschaft (KiKaG), Norbert Schober, im 40. Kitzinger Faschingsgottesdienst auf "Fastnachtspfarrer" Uwe Bernd Ahrens an. Norbert Schober und Uwe Bernd Ahrens waren 1985 eine Wette eingegangen – und seitdem kommen Fastnachtsfreunde jedes Jahr zum Faschingsgottesdienst in die evangelische Stadtkirche.

Ahrens, der jahrzehntelang bei den KiKaG-Prunksitzungen in die Bütt stieg, sammelt das ganze Jahr über in "Kitzi" Material, um manches anzuprangern und besonders den Stadtoberen die Leviten zu lesen. Sein Wunsch, auch mal so einen vollen Saal im Gotteshaus zu haben, war der Ursprung der jetzt 40-jährigen Tradition. Zu Beginn habe es in der Großen Kreisstadt noch Originale gegeben, die ihre Zentrale am Markt gehabt hätten, wie die Familie Dietz, der Apotheker Peter Ley oder Else Wagner.

"Dankeschön sag' ich mit Worten und die KiKaG mit einem Orden", wandte sich Norbert Schober, der zusammen mit Ahrens predigte, an den Pfarrer, und das vom KiKaG-Präsidenten Rainer Müller angeführte närrische Volk spendete Beifall.
Sowohl Ahrens als auch Schober freuten sich auf die Zukunft, die da heiße "50 Jahre Faschingsgottesdienst". Schober bescheinigte Ahrens, die närrischen Olymp schon erklommen zu haben.

Damals wie heute dürften sich Narren trauen, auf mal auf die Pauke zu hauen. "Gott hat uns alle gelenkt und aufs Herzlichste beschenkt", reimte der Geistliche in seiner Predigt. Er bemängelte, dass in "Kitzi in manchem Lager die Verkehrswende ist der Dauer-Schlager" und den Menschen noch mehr Parkplätze geklaut werden sollen. Derweil würden Busse sinnlos in der Stadt umherfahren "und dieser Leerstand ungeniert, wird vom Landratsamt regiert", so Ahrens.
Wer baut unsere Arche Noah?
"Schon Noah war einst auf der Hut, fand zu viel Regen gar nicht gut", reimte Uwe Bernd Ahrens und schrieb den Stadtoberen ins Stammbuch: "Baut zum Eigenschutz zügig am Hochwasserschutz." Rasche Taten seien gefragt. Ahrens monierte, dass der Königsplatz neu gestaltet werden soll.

Für einige Lacher sorgte Pfarrer Richard Tröge, der sich Gedanken darum machte, wie denn einst Kirche und Fröhlichkeit zusammengepasst haben könnten. Der Geistliche scheute sich nicht, die verschiedenen Formen des Kirchenschlafs aufs Korn zu nehmen. An der Lesung war KiKaG-Geschäftsführer Thomas Podschun beteiligt.

Uwe Bernd Ahrens rief die kostümierten Kinder zu sich und beschenkte sie mit Süßigkeiten. Viel Applaus heimsten die Mädels der Mini-Garde und der Juniorinnen-Garde der KiKaG ein. Einen fetzigen Charakter gab die Kirchen-Band "Tower Pack Band" dem Faschingsgottesdienst.