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Kitzingen
Erste Schätzung: Sanierung des Kitzinger Bahnhofs könnte 15 Millionen Euro kosten
Die Stadt hat den Bahnhof gekauft – nun stellt sie die Weichen für seine Renovierung. Auch ein Hotel ist im Gespräch, doch der Fokus liegt erst einmal auf etwas anderem.
Nach einer Planskizze könnte der sanierte Kitzinger Bahnhof von der Gleisseite so aussehen. Auffällig: die neue filigrane Bahnsteig-Überdachung.
Foto: Hofmann Keicher Ring Architekten, Molenaar Architekten | Nach einer Planskizze könnte der sanierte Kitzinger Bahnhof von der Gleisseite so aussehen. Auffällig: die neue filigrane Bahnsteig-Überdachung.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:29 Uhr

Der Kitzinger Bahnhof ist ein solides Gebäude. Obwohl es von 1865 stammt, ist seine Substanz gut, aber nicht auf dem aktuellen technischen Stand. Eine moderne Dämmung fehlt ebenso wie entsprechende Elektro- und Datenleitungen oder ein zeitgemäßes Heizsystem. Außerdem ist einiges an das denkmalgeschützte Haus angebaut worden.

Da ab 2025 das Umfeld des Bahnhofs neu gestaltet wird, zum Beispiel durch den Bau eines Zentralen Omnibus-Bahnhofs (ZOB), soll auch das zentrale Gebäude neuen Glanz erfahren. Hatte sich die Stadt Kitzingen erst geziert, den Bahnhof zu kaufen, weil man hohe Sanierungskosten befürchtete, rang man sich schließlich doch durch, das stadtbildprägende Gebäude, das für viele Reisende die erste Anlaufstelle in Kitzingen ist, in die eigene Hand zu übernehmen.

Wer A sagt, muss auch B sagen: Die Sanierung wird teuer. Um das Gebäude auf beiden Stockwerken auf den neuesten Stand zu bringen, wären wohl rund 15 Millionen Euro fällig. Doch weil die Stadt hofft, dass sich für das Obergeschoss noch ein Hotelbetreiber finden wird, ebenso wie für die Bahnhof-Gaststätte im Erdgeschoss, will man diese beiden Bereiche erst einmal aussparen. Sobald Pächter in Aussicht sind, könnte die Stadt dann eine Sanierung beschließen, die ihre Bedürfnisse berücksichtigt.

Sanierung des Bahnhofs Schritt für Schritt vollziehen

Nicht gerade ein Bild von einem Bahnhof: das verbaute Gebäude in Kitzingen.
Foto: Frank Weichhan | Nicht gerade ein Bild von einem Bahnhof: das verbaute Gebäude in Kitzingen.

Für den Moment, so erläuterte es Bauamtsleiter Oliver Graumann in der jüngsten Stadtratssitzung, würde sich Kitzingen auf eine Sanierung beschränken, die die Bahnreisenden im Auge hat. Folglich würden neben dem bestehenden Kiosk und dem Reiseauskunftsbereich noch eine grundlegende Sanierung der Wartehalle und ein Aufenthaltsraum für die Busfahrer im Fokus stehen. "Wir wollen eine Nutzung finden, die Bahnkunden anspricht", erklärte Graumann.

Wichtig sei, dass der denkmalgeschützte Bahnhof "von außen ein Bild hat" und möglichst viel der ursprünglichen Bausubstanz sichtbar wird. Möglicherweise sei ja der jetzige Zustand des Hauses ein Grund dafür, warum sich noch kein Gastwirt oder Hotelier gefunden habe, mutmaßte der Bauamtsleiter.

Stadtentwicklungsreferent Thomas Rank (CSU) sagte, dass die Stadt große Anstrengungen unternommen habe, das Gebäude zu erwerben, da es die Stadt präge wie Rathaus und Kirchen. Wenn nach der Sanierung auch ein eleganter Busbahnhof und ein sanierter Parkplatz auf der nördlichen Bahnhofseite entstünden, ergebe sich ein gutes Gesamtbild.

Andreas Moser (CSU) empfahl noch, sich am Vorbild des fahrradfreundlichen Bahnhofs in Altötting zu orientieren. Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) sagte, dass an ein Fahrrad-Parkhaus ebenso gedacht sei wie an einen barrierefreien Zugang. Die nächsten Verfahrensschritte der Sanierung hat der Stadtrat einstimmig beauftragt.

 
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  • Robert Hippeli
    Mir fehlt es hier an Mut was Neues mit Altem architektonisch zu verbinden. Disneyland lässt grüßen!

    Mir fehlt es ebenfalls an Mut bei der Stadtentwicklung in die Zukunft zu sehen. Jeder redet von der Investition in die Bahn und Verlagerung auf die Schiene. Warum plant keiner die vielen Waren die in Kitzingen z. B. für die Automobilindustrie produziert werden auf die Schiene zu bringen? Wo sind da die Logistiker dieser Welt oder können diese nur eine riesige Hallen neben den Autobahnen, eine nach der anderen bauen!

    Hier am Bahnhof gibt es viele Chancen!
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  • Peter Koch
    Ein Hotel in einem Bahnhof an einer viel befahrenen Bahnstrecke.
    Auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Wie soll denn da jemand drin schlafen können wenn alle paar Minuten ein Zug vorbei donnert und quietscht.
    Es gibt Leute die können das, aber die haben sich daran gewöhnt weil sie ewig direkt an der Bahnstrecke wohnen. Ein Hotelgast kann das nur wenn er stocktaub ist.
    Und wie viele Zimmer kann man im Obergeschoß des Gebäudes unterbringen? Mehr als 10 werden es kaum werden, viel zu wenige für ein rentables Hotel in einer so schlechten Lage.
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