Die A 3 ist seit Jahren Großbaustelle: Der sechsstreifige Ausbau schreitet weiter voran. Er wird sich über die Anschlussstelle Kitzingen/Schwarzach in den kommenden 20 Monaten nach Süden bewegen. Teilweise sind es nur wenige Meter Neuland; an einigen Stellen wird die Autobahn aber auch vollständig neben der bestehenden Strecke verlaufen. Die Anschlussstelle verändert zwischen Biebelried und dem Kreuz Fürth/Erlangen ihr Gesicht. 76 Kilometer lang ist der Ausbau, der insgesamt 1,5 Milliarden Euro kosten wird. Auch alle Auf- und Abfahrten werden komplett erneuert. Die Vorbereitungen im Landkreis Kitzingen laufen bereits. In ein paar Wochen geht es dann richtig los.
Zu den Vorbereitungen gehörte in den vergangenen Wochen die Tieferlegung der Staatsstraße 2271, der früheren B22, unter der Autobahnbrücke. Um während der Bauphasen eine ausreichende Durchfahrtshöhe unter der Brücke zu gewährleisten, wurde die Fahrbahn der Unterführung vorübergehend abgesenkt.
Neu gemacht sind bereits die Auf- und Abfahrt in Richtung Nürnberg. Beide sind nach Süden verlegt und man bekommt zumindest einen Eindruck, wie sich die Längsachse der dann sechsstreifig ausgebauten Autobahn im Bereich der Anschlussstelle verschiebt.
Der gesamte Verkehr kommt auf die Richtungsfahrbahn Frankfurt
Der nächste Schritt: Derzeit laufen die Vorbereitungen, um die Anschlussstelle zur Großbaustelle zu machen. Deshalb wird der Verkehr mit zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung auf die bestehende Richtungsfahrbahn Frankfurt verlegt. Sobald diese Umlegung abgeschlossen ist, beginnt der Rückbau der Richtungsfahrbahn Nürnberg.
Innerhalb dieser Arbeiten spielt die tiefergelegte Unterführung der Anschlussstelle wieder eine entscheidende Rolle. Die Staatsstraße muss deshalb gleich mehrmals gesperrt werden. Allerdings nur vorübergehend, eine zunächst angedachte längere Sperre ist endgültig vom Tisch. Mit den temporären Sperrungen soll laut Thomas Schwenzer, Chef des Baukonsortiums A3 Nordbayern GmbH, aber so lange gewartet werden, bis die neue Autobahnbrücke fertig ist, über die die KT12 führt. Das wäre dann eine mögliche Ausweichstrecke.
An dieser Brücke über die Autobahn werde "weiterhin mit großem Aufwand" gearbeitet, so Schwenzer. Diese Mit-Hochdruck-Arbeiten sollen dazu führen, dass die Brücke Ende Mai vielleicht schon fertig sein könnte.
Sperrung der Staatsstraße an einem April-Wochenende
Sollte es vorher zu kurzzeitigen Sperrungen der Staatsstraße im Bereich der Anschlussstelle kommen, werde man das "soweit möglich an einem Wochenende im April" machen, so Schwenzer. Aktuell würden hierzu gerade die Planungen und Abstimmungen laufen.
Das neue Gesicht der Anschlussstelle Kitzingen hat auch Auswirkungen auf die Verbindungsstraße nach Mainsondheim. Von Kitzingen kommend, geht es vor der Anschlussstelle unvermittelt nach links in den Wald hinein. Diese Verbindung geht südlich der Anschlussstelle zwei Kilometer durch den Klosterforst und überquert dann einmal die Autobahn. Doch die Tage der 46 Meter langen und 1964 gebauten Brücke sind gezählt.
Ortsverbindung auf der alten Autobahntrasse
Der Grund ist einfach: Die Straße nach Mainsondheim wird mit dem Umbau auf die andere Seite der Autobahn verlagert und muss diese dann künftig eben nicht mehr überqueren. Sie wird also nördlich der neuen A 3 an die Staatsstraße angebunden – die Wanderung der Autobahn nach Süden macht's möglich. Am einfachsten lässt es sich so vorstellen: Genau dort, wo jetzt noch die Autobahn in Richtung Frankfurt führt, kommt die neue Ortsverbindung hin.
Das wiederum bedeutet: Die Straße kann erst gebaut werden, wenn die bestehende Fahrbahn nach Frankfurt abgebrochen wurde, was – einen genaueren Plan gibt es noch nicht – für 2025 vorgesehen ist. Für die Mainsondheimer heißt das: Sie werden eine längere Zeit Unannehmlichkeiten hinnehmen und über Albertshofen ausweichen müssen. Diese Unannehmlichkeiten haben bereits begonnen: Seit diesem Monat ist die Straße für den allgemeinen Verkehr gesperrt. Aktuell wird die Brücke noch intensiv für Massentransporte der Baustelle genutzt. Der Abbruch erfolgt in der zweiten Jahreshälfte.
Zwischen Brückenabriss und dem Neubau auf der anderen Seite der Autobahn liegt weit über ein Jahr. Das ergibt sich zumindest beim Blick auf den Zeitplan: Ende 2025 soll die neue Anschlussstelle fertig sein.